105 - immer wieder 105 km/h. Toni Schulz war am Rande der Verzweiflung. Was er auch machte, das Messgerät wollte bei den Schüssen des Zevener Spielers einfach keine höhere Geschwindigkeit anzeigen. "Das gibt's doch gar nicht", fluchte Schulz, nahm einen neuen Anlauf und musste mit ansehen, wie erneut 105 auf der LED-Anzeige aufleuchtete. Zum Haareraufen.
Andere Mannschaftskameraden zeigten ihm hingegen, dass die Anzeige nicht bei 105 enden muss. Josh Vahjen, Maurin Rädiger und Jonas Hotsch zum Beispiel. Sie steigerten sich kontinuierlich und landeten bei 114 km/h. Da konnte keiner der Mannschaftskameraden mithalten. Doch das war noch nicht das Ende der Fahnenstange. Hotsch nahm Anlauf, schoss und schlitterte anschließend jubelnd über das nasse Geläuf. Mit 115 km/h hatte er gerade die teaminterne Führung übernommen.
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War das der Sieg? Ja - doch teilen muss er ihn sich mit Josh Vahjen, der noch einen Versuch wagte, als das Schießen schon quasi beendet war. Auch bei ihm blitzte die 115 in den dunklen Zevener Abendhimmel - beim allerletzten Versuch. "Zählt nicht", protestierte Hotsch, doch Spielertrainer Björn Mickelat (111 km/h) ließ den Schuss gelten: "Komm, schreib auf." Gesagt - getan.
"Eine tolle Sache, euer Wettbewerb - auch, wenn wir mit dem Gesamtsieg nichts zu tun haben", war die einhellige Meinung der Zevener Spieler. Immerhin: Vahjen und Hotsch übernehmen mit ihren 115 km/h vorläufig Platz 32 in der Gesamtwertung und zudem die Führung in der Kreiswertung. Dort hatte bis Donnerstag noch Moritz Janning von TSV Karlshöfen mit 111 km/h in Führung gelegen.
Die Kiste Bier stand schon im Kofferraum
Um den Gesamtsieg spielen auch die Spieler des FC Rüspel/Weertzen nicht mit, die einen Tag nach den Zevenern das FuPa-Team mit dem Ballspeedometer zu Gast hatten. Die 128 km/h, die Dustin Harrer von der SG Stinstedt und Sascha Schneider vom MTV Bokel aus ihrem Fuß gekitzelt haben, bleiben weiterhin unangefochten in Führung. Dass es aber noch besser geht, zeigt Benjamin Neffati vom FSV Hellas Schierstein aus der Kreisoberliga Wiesbaden. Satte 137 km/h zeigte das Messgerät beim besten Schuss des 19-Jährigen an. Der "Elbe-Weser-Hammer" hat also durchaus noch Luft nach oben, auch wenn die 128 km/h schon sehr stark sind.
So stark zumindest, dass auch beim FC Rüspel/Weertzen kein Spieler nur annähernd in die Nähe der Bestplatzierten kam. Das machte aber auch nichts, denn viel wichtiger als der Gesamtsieg war doch das teaminterne Ranking. Rein vorsorglich hatte zum Beispiel ein Spieler schon eine Kiste Gerstenkaltsaftschorle im Kofferraum deponiert, um den Preis für den schwächsten Schuss gleich zahlen zu können. Doch so deutlich, wie er und seine Mitspieler glaubten, ging der letzte Platz am Ende gar nicht an ihn, war er doch nur einen km/h schlechter als zwei weitere Mitspieler.
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Überhaupt liegen beim EWH zwischen persönlicher Einschätzung und Wirklichkeit oft Welten. Als Thomas Buchly gleich den allerersten Schuss des Tages mit 111 km/h in die Maschen drosch, johlten alle seine Mitspieler bereits - Kreisrekord? Kein Problem. Gesamtführung? Könnte auch drin sein. Doch sie täuschten sich. Die 111 km/h von Buchly erwiesen sich als unschlagbar an diesem Abend. Thorben Bockelmann (109) war noch am dichtesten dran. Jonas Bellmann (mit Pieke), Nico Holsten und Jan Pigorsch folgen mit 106 km/h auf Rang drei.
Und dann waren da ja noch Wiebke und Simone Beckmann, die ihre Fußballschuhe für den Damen des Heeslinger SC in der 1. Kreisklasse Rotenburg schnüren. Sie haben sich das Schießen angeschaut und ließen es sich nicht nehmen, ebenfalls anzutreten - als erste Frauen in unserem Bezirk überhaupt. Wiebke Beckmann erreichte beachtliche 80 km/h, Simone kitzelte sogar noch zwei km/h mehr aus ihrem Fuß. Hut ab. Die Frauen bekommen natürlich eine eigene Rangliste, so dass sich Simone Beckmann nun ebenfalls Spitzenreiterin nennen darf.
Und hier die aktuelle Top-10 der Herren:
Schussgeschwindigkeiten Lüneburg 1. Schneider, SaschaDie "Elbe-Weser-Hammer"Gesamtwertung findte ihr hier: GESAMTWERTUNG
Ihr wollt mit eurem Team auch beim Elbe-Weser-Hammer mitmachen und beweisen, dass der Schütze mit dem härtesten Schuss zwischen Elbe und Weser aus eurer Mitte kommt. Dann bewerbt euch mit dem Betreff "Elbe-Weser-Hammer" per Mail an lueneburg@fupa.net. Bitte Kontaktdaten einer Ansprechperson angeben, damit wir mit euch in Verbindung treten können. Generell gilt: Jede Mannschaft, die sich bewirbt, darf auch schießen. Aufgrund der Vielzahl an Bewerbungen gibt es allerdings eine Warteliste. Wir melden uns bei euch, sobald freie Termine wieder in Reichweite sind, so dass wir zeitnah einen Termin finden können.