Das Fürstenberg-Stadion stammt aus dem Jahr 1958, der daneben liegende Tennenplatz aus 1975. Die Anlagen sind nicht mehr zeitgemäß und sollen modernisiert werden. Das Büro der Landschaftsarchitekten Alfred Ulenberg und Markus Illgas hat dafür einen ersten Entwurf vorgelegt. Die Gesamtkosten werden auf rund 2,9 Millionen Euro geschätzt. Der TuS Xanten wird sich an den Kosten wahrscheinlich daran beteiligen müssen: Eine Selbstbeteiligung der Vereine an Erneuerungs- und Investitionsmaßnahmen an Sportstätten sei „gelebte Praxis“ in Xanten, erklärt die Verwaltung. In der Regel liege dieser Anteil bei 15 Prozent. Allerdings wären 435.000 Euro, also 15 Prozent von 2,9 Millionen Euro, „durch den Verein wohl kaum zu stemmen“, schreibt die Verwaltung.
Im Mai habe es ein erstes Gespräch zwischen Verwaltung und Sportverein über die weitere Vorgehensweise gegeben, erklärt die Stadt weiter. Die Vorstellungen von beiden Seiten über die Umsetzung des Konzept „liegen derzeit noch auseinander“. Das betreffe einerseits „finanzielle und zeitliche Aspekte“, anderseits die Nutzung des Fürstenberg-Stadions durch den TuS und die Xantener Schulen. „Über die Art und Weise, wie das erarbeitete Konzept beschlossen und folglich umgesetzt werden soll, werden zunächst noch weitere Gespräche vonnöten sein.“ Aus Sicht der Verwaltung spielten dabei die zeitlich-finanzielle Machbarkeit und die Gleichbehandlung aller Xantener Sportvereine eine Rolle. „Insofern wird dies eine Angelegenheit sein, die den im September 2020 neu gewählten Rat der Stadt Xanten betreffen wird.“
Allerdings gibt es im Moment passende Förderprogramme von Bund und Land, dafür müsste aber bald ein Antrag gestellt werden: Deshalb schlägt die Verwaltung vor, den geplanten Kunstrasenplatz aus dem Konzept für das Fürstenberg-Stadion auszuklammern und vorzuziehen, damit dafür Mittel aus den Förderprogrammen beantragt werden können. Die Stadt will sich um Geld aus dem „Investionspakt zur Förderung von Sportstätten“ bemühen, das von Bund und Land im Juli aufgelegt worden sei. „Durch dieses Programm sollen in den Jahren 2020 und 2021 Investitionen in kommunale Sportstätten gefördert werden.“ Maximal sei ein Zuschuss von 675.000 Euro möglich, der Fördersatz liege bei 90 Prozent – der Eigenanteil der Stadt Xanten würde also zehn Prozent betragen. Zusätzlich habe NRW ein weiteres Förderprogramm aufgelegt, darüber übernehme das Land den kommunalen Eigenanteil von zehn Prozent bei einer Investition in eine Sportstätte – allerdings nur für Maßnahmen, für die in 2020 ein Förderantrag gestellt wird“, erklärt die Verwaltung. „Bei Maßnahmen, für die erst 2021 ein Förderantrag gestellt wird, haben die Kommunen den zehnprozentigen Eigenanteil selbst zu leisten.“
Die Gesamtkosten für den Abriss des Tennenplatzes und den Bau eines Kunstrasenplatz werden auf 988.000 Euro geschätzt. Sollte es Geld aus der Sportstättenförderung geben, bekäme die Stadt 675.000 Euro. Der Sportverein begrüße diese Vorgehensweise und habe einen Eigenanteil in Höhe von 50.000 Euro in Aussicht gestellt, erklärt die Verwaltung. Vom Land NRW könnten weitere 75.000 Euro kommen. Im besten Fall bliebe für die Stadt also ein Eigenanteil von 188.000 Euro. Dafür könnten nicht benötigte Mittel beim Ausbau der Kolpingstraße eingesetzt werden. Die Mittel für die Kolpingstraße müssten aber im Haushaltsplan 2021 neu veranschlagt werden.
Info: Finanzierung des Kunstrasenplatzes
Plan Die Gesamtkosten für den Kunstrasenplatz (inklusive Rückbau des Tennenbelags) werden auf 988.000 Euro geschätzt. Sollte eine Förderung für 2020 bewilligt werden, ist folgende Finanzierung geplant:
Anteil TuS Xanten 50.000 Euro
Förderprogramm Sportstättenförderung 675.000 Euro
Förderprogramm NRW Programm I 75.000 Euro
Anteil Xanten 188.000 Euro