2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
– Foto: Trappe

Stadt will Kunst­ra­sen­platz vor­zie­hen

Die Ge­sprä­che über die Sa­nie­rung des Xantener Fürs­ten­berg-Sta­di­ons lau­fen noch. Für be­stimm­te För­der­pro­gram­me muss aber bald ein An­trag ge­stellt wer­den. Des­halb legt die Stadt­ver­wal­tung der Po­li­tik ei­nen Vor­schlag vor.

In der De­bat­te um ei­ne Sa­nie­rung des Fürs­ten­berg-Sta­di­ons schlägt die Stadt­ver­wal­tung vor, ei­nen Teil der ge­plan­ten Ar­bei­ten vor­zu­zie­hen und aus dem ge­sam­ten Kon­zept aus­zu­klam­mern. Da­durch be­ste­he die Chan­ce auf ei­ne zu­sätz­li­che För­de­rung durch das Land Nord­rhein-West­fa­len, da­von wür­den die Stadt und der Sport­ver­ein TuS Xan­ten pro­fi­tie­ren, er­klärt die Ver­wal­tung in ih­rer Vor­la­ge für die zu­stän­di­gen Aus­schüs­se und den Stadt­rat. Bis zum 16. Ok­to­ber müs­se da­für aber schon ein An­trag ge­stellt wer­den. Des­halb emp­feh­le sie, dass die Po­li­tik An­fang Ok­to­ber be­schlie­ße, den Ten­nen­platz be­reits durch ei­nen Kunst­ra­sen­platz zu er­set­zen – vor­aus­ge­setzt, die För­de­rung durch das Land kommt tat­säch­lich zu­stan­de.

Das Fürs­ten­berg-Sta­di­on stammt aus dem Jahr 1958, der da­ne­ben lie­gen­de Ten­nen­platz aus 1975. Die An­la­gen sind nicht mehr zeit­ge­mäß und sol­len mo­der­ni­siert wer­den. Das Bü­ro der Land­schafts­ar­chi­tek­ten Al­fred Ulen­berg und Mar­kus Ill­gas hat da­für ei­nen ers­ten Ent­wurf vor­ge­legt. Die Ge­samt­kos­ten wer­den auf rund 2,9 Mil­lio­nen Eu­ro ge­schätzt. Der TuS Xan­ten wird sich an den Kos­ten wahr­schein­lich dar­an be­tei­li­gen müs­sen: Ei­ne Selbst­be­tei­li­gung der Ver­ei­ne an Er­neue­rungs- und In­ves­ti­ti­ons­maß­nah­men an Sport­stät­ten sei „ge­leb­te Pra­xis“ in Xan­ten, er­klärt die Ver­wal­tung. In der Re­gel lie­ge die­ser An­teil bei 15 Pro­zent. Al­ler­dings wä­ren 435.000 Eu­ro, al­so 15 Pro­zent von 2,9 Mil­lio­nen Eu­ro, „durch den Ver­ein wohl kaum zu stem­men“, schreibt die Ver­wal­tung.

Im Mai ha­be es ein ers­tes Ge­spräch zwi­schen Ver­wal­tung und Sport­ver­ein über die wei­te­re Vor­ge­hens­wei­se ge­ge­ben, er­klärt die Stadt wei­ter. Die Vor­stel­lun­gen von bei­den Sei­ten über die Um­set­zung des Kon­zept „lie­gen der­zeit noch aus­ein­an­der“. Das be­tref­fe ei­ner­seits „fi­nan­zi­el­le und zeit­li­che As­pek­te“, an­der­seits die Nut­zung des Fürs­ten­berg-Sta­di­ons durch den TuS und die Xan­te­ner Schu­len. „Über die Art und Wei­se, wie das er­ar­bei­te­te Kon­zept be­schlos­sen und folg­lich um­ge­setzt wer­den soll, wer­den zu­nächst noch wei­te­re Ge­sprä­che von­nö­ten sein.“ Aus Sicht der Ver­wal­tung spiel­ten da­bei die zeit­lich-fi­nan­zi­el­le Mach­bar­keit und die Gleich­be­hand­lung al­ler Xan­te­ner Sport­ver­ei­ne ei­ne Rol­le. „In­so­fern wird dies ei­ne An­ge­le­gen­heit sein, die den im Sep­tem­ber 2020 neu ge­wähl­ten Rat der Stadt Xan­ten be­tref­fen wird.“

Al­ler­dings gibt es im Mo­ment pas­sen­de För­der­pro­gram­me von Bund und Land, da­für müss­te aber bald ein An­trag ge­stellt wer­den: Des­halb schlägt die Ver­wal­tung vor, den ge­plan­ten Kunst­ra­sen­platz aus dem Kon­zept für das Fürs­ten­berg-Sta­di­on aus­zu­klam­mern und vor­zu­zie­hen, da­mit da­für Mit­tel aus den För­der­pro­gram­men be­an­tragt wer­den kön­nen. Die Stadt will sich um Geld aus dem „In­ves­ti­ons­pakt zur För­de­rung von Sport­stät­ten“ be­mü­hen, das von Bund und Land im Ju­li auf­ge­legt wor­den sei. „Durch die­ses Pro­gramm sol­len in den Jah­ren 2020 und 2021 In­ves­ti­tio­nen in kom­mu­na­le Sport­stät­ten ge­för­dert wer­den.“ Ma­xi­mal sei ein Zu­schuss von 675.000 Eu­ro mög­lich, der Förd­er­satz lie­ge bei 90 Pro­zent – der Ei­gen­an­teil der Stadt Xan­ten wür­de al­so zehn Pro­zent be­tra­gen. Zu­sätz­lich ha­be NRW ein wei­te­res För­der­pro­gramm auf­ge­legt, dar­über über­neh­me das Land den kom­mu­na­len Ei­gen­an­teil von zehn Pro­zent bei ei­ner In­ves­ti­ti­on in ei­ne Sport­stät­te – al­ler­dings nur für Maß­nah­men, für die in 2020 ein För­der­an­trag ge­stellt wird“, er­klärt die Ver­wal­tung. „Bei Maß­nah­men, für die erst 2021 ein För­der­an­trag ge­stellt wird, ha­ben die Kom­mu­nen den zehn­pro­zen­ti­gen Ei­gen­an­teil selbst zu leis­ten.“

Die Ge­samt­kos­ten für den Ab­riss des Ten­nen­plat­zes und den Bau ei­nes Kunst­ra­sen­platz wer­den auf 988.000 Eu­ro ge­schätzt. Soll­te es Geld aus der Sport­stät­ten­för­de­rung ge­ben, be­kä­me die Stadt 675.000 Eu­ro. Der Sport­ver­ein be­grü­ße die­se Vor­ge­hens­wei­se und ha­be ei­nen Ei­gen­an­teil in Hö­he von 50.000 Eu­ro in Aus­sicht ge­stellt, er­klärt die Ver­wal­tung. Vom Land NRW könn­ten wei­te­re 75.000 Eu­ro kom­men. Im bes­ten Fall blie­be für die Stadt al­so ein Ei­gen­an­teil von 188.000 Eu­ro. Da­für könn­ten nicht be­nö­tig­te Mit­tel beim Aus­bau der Kol­ping­stra­ße ein­ge­setzt wer­den. Die Mit­tel für die Kol­ping­stra­ße müss­ten aber im Haus­halts­plan 2021 neu ver­an­schlagt wer­den.

In­fo: Fi­nan­zie­rung des Kunst­ra­sen­plat­zes

Plan Die Ge­samt­kos­ten für den Kunst­ra­sen­platz (in­klu­si­ve Rück­bau des Ten­nen­be­lags) wer­den auf 988.000 Eu­ro ge­schätzt. Soll­te ei­ne För­de­rung für 2020 be­wil­ligt wer­den, ist fol­gen­de Fi­nan­zie­rung ge­plant:

An­teil TuS Xan­ten 50.000 Eu­ro

För­der­pro­gramm Sport­stät­ten­för­de­rung 675.000 Eu­ro

För­der­pro­gramm NRW Pro­gramm I 75.000 Eu­ro

An­teil Xan­ten 188.000 Eu­ro

Aufrufe: 018.9.2020, 18:30 Uhr
RP / Markus WerningAutor