2024-03-28T15:56:44.387Z

Spielbericht
Unrühmlicher Höhepunkt in der Nachspielzeit: Levi Mukamba sieht nach Foulspiel Rot, ihm folgt Nils Flühr (links). 	Foto: Mario Luge
Unrühmlicher Höhepunkt in der Nachspielzeit: Levi Mukamba sieht nach Foulspiel Rot, ihm folgt Nils Flühr (links). Foto: Mario Luge

Willkommen im Abstiegskampf

Verbandsliga Südwest +++ Eintracht verliert 0:2 gegen den TuS Rüssingen und drei Spieler durch Platzverweis

BAD KREUZNACH. Keine zwei Minuten nach dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Marc Menches (SV Rodenbach) waren sie allesamt in der Kabine verschwunden. Eintracht-Trainer Patrick und sein kickendes Personal hatten nach dem 0:2 (0:1) gegen den TuS Rüssingen schnurstracks den Rasen im Moebusstadion verlassen. Drei Punkte dem Gegner überlassen, dafür drei Rote Karten kassiert – die Blau-Weißen hatten nach einer denkwürdigen Partie allen Grund erst einmal den Rückzug anzutreten.

Drei Platzverweise gegen die eigene Mannschaft, an ein ähnliches Szenario konnte sich selbst Eintracht-Urgestein Oliver Holste nicht erinnern. Und der ist schon lange dabei. Dabei waren die Roten Karten nur ein Thema an einem aus Bad Kreuznacher Sicht verkorksten Nachmittag: „Wir sind mitten im Abstiegskampf angekommen“, fasste der Sportliche Leiter ganz unverblümt zusammen. Und wenn die SGE nicht schnell wieder ein anderes Gesicht zeigt, dann wird dieser Abstiegskampf wohl auch eine Weile dauern. Das sieht auch der Trainer nicht viel anders.

Nach etwa zehn Minuten interner Gespräche fand Patrick Krick auch außerhalb der Kabine Worte für 90 schwache Minuten, in denen eigentlich keiner seiner Spieler annähernd Normalform gefunden hatte. „Lediglich Mark Becker hat uns zweimal den Arsch gerettet“, nahm Krick seinen Torwart aus der Kritik. Ansonsten konnte er dem 18. Saisonspiel, das die Kreuznacher auf den ersten möglichen Abstiegsplatz spülte, nichts Positives abgewinnen. Man könnte zahlreiche Fehlerketten aufzählen, die zu Gegentoren oder Platzverweisen führten, aber im Grunde war die Partie eine einzige Fehlerkette.

Zwei Bad Kreuznacher Unzulänglichkeiten bestrafte Abedin Krasniqi spielentscheidend: In der 18. Minute nutzte er die halbherzige Verteidigung in Blau, und zwölf Minuten vor Abpfiff stand er goldrichtig, nachdem Rafael Cardoso seinen Gegenspieler Sami Azzaoui schwindelig gespielt und den Ball quergelegt hatte. Am Ende waren die Hausherren mit dem 0:2 gegen Rüssingens Seleçao noch gut bedient. Krasniqi hatte noch die Latte, Ivica Dzijan den Pfosten getroffen.

Chancen auf der anderen Seite? Fast Fehlanzeige. Die beste Möglichkeit hatte Bahri Bayir vergeben, als er aus kurzer Distanz TuS-Keeper Evandro Rachoni de Lima anschoss (29.).

Als wäre ihre spielerische Unterlegenheit in dieser Partie nicht schon schlimm genug gewesen, so schwächten sich die Kreuznacher noch selbst. Glody Kuba musste nach Notbremse vom Platz (57.), ihm folgte ebenso mit glatt Rot Levi Mukamba, der im Nachsetzen seinen Gegenspieler von den Beinen holte, was wiederum Mitspieler Nils Flühr verbal auf die Palme brachte, der gleich mit vom Rasen flog (90. + 1). Die beiden letzten Platzverweise wären freilich vermeidbar gewesen, hätte der Unparteiische das vorausgegangene klare Foulspiel an Mukamba geahndet.

„Die Platzverweise, Gelbe Karten, Zeitspiel. Der Schiri hatte keine Linie und immer gegen uns gepfiffen“, fand denn auch SGE-Coach Krick. „Es lag aber nicht an ihm, dass wir verloren haben. Das war ganz alleine unsere Schuld.“ Und auch der 35-Jährige sagt es offen: „Gegenüber dem 2:2 in Marienborn einige Klassen schlechter, jetzt auch noch drei Spieler gesperrt. Wir sind im Abstiegskampf.“



SG EINTRACHT 0 TUS RÜSSINGEN 2

SG Eintracht: Becker – Kuba, Azzaoui, Flühr, Stavridis (59- Mukamba), Ba. Bayir (46. Skiba), Rapp, Baumann, Be. Bayir –Sperling, Öztürk (57. Schneider).

Tore: 0:1 und 0:2 (18./78.) Krasniqi.

Rote Karten: Kuba (57.) wg. Notbremse, Mukamba (90.+1) wg. Foulspiel, Flühr (90.+2, alle Eintracht) wg. Meckern.

Gelb-rot: Borghetti (88., Rüssingen).

Schiedsrichter Mendes (SV Rodenbach).

Zuschauer: 200.

Aufrufe: 024.3.2019, 21:00 Uhr
Mario LugeAutor