2024-04-25T08:06:26.759Z

Spielvorbericht
Wäre ein Mann für die Position hinter den Spitzen: Bingens Baris Yakut (links), hier in der Begegnung mit Eintracht Trier.  Archivfoto: Edgar Daudistel
Wäre ein Mann für die Position hinter den Spitzen: Bingens Baris Yakut (links), hier in der Begegnung mit Eintracht Trier. Archivfoto: Edgar Daudistel

Hassia kann nur gewinnen

Fußballer vom Hessenhaus dürfen gegen Spitzenreiter RW Koblenz befreit aufspielen

Bingen. Der Spitzenreiter kommt. Am Samstag (15.30 Uhr) trifft Hassia Bingen am Hessenhaus in der Fußball-Oberliga auf Rot-Weiß Koblenz. Die Gäste führen das Tableau seit dem vierten Spieltag an, holten zuletzt aber aus drei Partien nur zwei Zähler, unterlagen sogar Abstiegsaspirant TSV Emmelshausen auf eigenem Platz 1:2. Chancenlos ist die Mannschaft von Nelson Rodrigues also keineswegs.

Da war doch was: Eine Szene aus dem Hinrundenspiel haben die Binger noch in bester Erinnerung. Unmittelbar vor dem 2:1-Siegtreffer von Rot-Weiß hatte Hendrik Hillen den Ball per Volleyball-Bagger gestoppt und dann eingeschossen. Statt einem Remis, das sich die Hassia redlich verdiente, hatte das klare, aber nicht geahndete Handspiel den Koblenzern zum Sieg verholfen. Die Partie hatte aber auch gezeigt, dass sich die Binger vor keinem Gegner verstecken müssen.

Auf Vergangenheit und die Statistik legt der Binger Coach wenig Wert. Rodrigues betrachtet lieber die Leistungen in den jüngsten Begegnungen und die Trainingsarbeit seines Teams. Druck sieht der 41-jährige Deutsch-Portugiese nicht. „In den beiden Spielen gegen Rot-Weiß und am kommenden Wochenende bei der TuS Koblenz können wir nur gewinnen. Da erwartet niemand ernsthaft einen Dreier von uns. Die Partien, die wir gewinnen müssen, kommen danach“, sagt er mit Blick auf die Aufgaben zum Ende der Saison. Dennoch: Rot-Weiß ist eine Mannschaft, an der sich die Hassia messen kann. Eine Mannschaft, die gewinnen will, um den direkten Aufstieg zu bewerkstelligen. Eine Mannschaft, die deshalb Räume freigeben wird.

Auf die Gelb-Rote Karte für Mittelfeldabräumer Axel Neumann beim 0:2 in Trier am vergangenen Samstag angesprochen, redet Rodrigues von „Fluch und Segen“. Segen, weil die Mannschaft danach Moral zeigte und nicht zusammenfiel. Fluch, weil der 26-Jährige gegen Rot-Weiß gesperrt ist. Auszufallen droht auch Stürmer Mükerrem Serdar, der sich in dieser Woche mit einer Grippe abmeldete. Die Binger sind gezwungen, die Anfangsformation zu verändern, parallel dazu auch das System. Denkbar wäre ein 4-4-2 mit Vllaznim Dautaj und dem immer besser in Tritt kommenden Fabian Liesenfeld in der Spitze, wobei sich beide dann in der Rückwärtsbewegung abwechselnd fallen lassen müssten. Ob hinter ihnen zwei Sechser agieren und wie bisher Philipp Schrimb und Dennis de Sousa Oelsner die Flügel besetzen, oder eine Raute mit Baris Yakut als kreativem Mann hinter den Spitzen gebildet wird, ließ der Trainer offen. Genauso, wer für Neumann ins Team rutscht. Als Alternativen stehen ohne weitere Umstellungen Christian Klöckner und Antonio Serratore bereit. Auf der Sechs könnten aber auch Sascha Kraft oder Deniz Darcan zum Einsatz kommen.

Vielmehr wollte sich Rodrigues etwas wüschen. In Trier waren beim letzten Hassia-Auftritt weit über 800 Zuschauer und trugen die Eintracht zum Sieg. Wenigstens ein Teil dieser positiven Stimmung sollte am Samstag auch am Hessenhaus zu spüren sein. Dabei sendet der Trainer ein klares Signal: „Wir wollen Punkte sammeln und am Schluss nicht als Fünftletzter dastehen.“ Selbst dann nicht, wenn dieser Platz zu Klassenerhalt reichen sollte.

Aufrufe: 012.4.2019, 12:00 Uhr
Jochen WernerAutor