»Poldi« Krey: Da ist viel Feuer drin

Für die TuS-Elf um Kapitän Leopold Krey nach der 1:2-Niederlage zum Auftakt in Ginsheim die Gelegenheit, mit einem Heimsieg Selbstvertrauen zu tanken. „Da ist viel Feuer drin. Es geht gegen meinen früheren Coach und gegen ehemalige Mitspieler. Unser großer Platz könnte ein Vorteil sein, wenn es darum geht, unser Spiel mit schnellen Diagonalbällen aufzuziehen“, fiebert der 18-Jährige, der an der Rhein-Main-Hochschule Finanzmanagement studiert, der Partie entgegen.

Wobei das letzte Aufeinandertreffen an gleicher Stelle erst am 14. Juni stattfand. Und zwar im Rahmen der gemeinsamen Abstiegsrunde von TuS, 02 und Waldbrunn. Seinerzeit bezwang Nordenstadt die von Hakan Tutkun, Kreys Coach zu Wehener Zeiten, trainierten Biebricher mit 2:1. Letztlich blieben alle drei Clubs in der Verbandsliga, weil Verbandsliga-Vizemeister Alzenau wie auch Hessenchampion Wehen Wiesbaden jeweils aufstiegen.

Jetzt sind die Karten neu gemischt. Nach dem Wechsel des Nordenstadt-Trios Akim Arndt, Nikolai Djeric und Mimoun Asbai zu den 02ern hat TuS-Trainer Volker Schrauth ein neues Gefüge entwickelt. Setzt dabei auf Krey als Spielführer. Was der beidfüßig starke zentrale Mittelfeldspieler und Freistoß-Spezialist, der beim SV Wiesbaden begann und sich auch schon als Torwart bewährt hat, zu schätzen weiß.

Im C-Jugendalter stand für ihn ein Wechsel zu Eintracht Frankfurt zur Debatte. „Poldi“ Krey entschied sich für den Verbleib beim SV Wehen Wiesbaden, sollte von der U 14 in die U 15 übernommen werden, ehe er mit weiteren Mitspielern nach einem damaligen Trainerwechsel doch nicht bleiben durfte. „Das war am Anfang ziemlich schwer“, erinnert sich Krey, der den Nackenschlag längst weggesteckt hat.

Derweil hat Hakan Tutkun bei Biebrichs U 19 einen Kurswechsel vollzogen. „Charakter geht vor Talent, das ist die Devise“, erläutert er, nachdem 2016/17 in der ersten Saisonphase etliche Kaderspieler abgesprungen waren. Jetzt, betont Tutkun, „stimmt die Chemie“. Alle hätten bei den zahlreichen Laufeinheiten im Schlosspark Gas gegeben und sich beim 4:0 zum Start über Bruchköbel nach 90 Minuten Angriffs-Pressing für die Schinderei belohnt, so der Coach, der den hinteren Bereich mit dem aus Orlen gekommenen neuen Abwehrchef Ahmed Said stabilisiert sieht. Auch Kapitän Petros Kourlinis trägt als rechter Verteidiger dazu bei.