Weiterhin Hochspannung im Tabellenkeller

Eintracht Wetzlar - TSG Wieseck 3:2 (2:1)

"Wir haben gut angefangen und hatten auch die ersten Chancen der Partie - dann kassieren wir durch einen Sonntagsschuss aus 20 Meter das 0:1, das war natürlich erstmal ein großer Schock", blickt Oruc Yildirim auf die Anfangsphase der Partie seiner Eintracht gegen die Gäste aus Wieseck zurück. "Wir waren ziemlich nervös, da wir uns eine Menge vorgenommen hatten. "Nach dem Rückstand haben wir zwei große Chancen durch Ramazan Karahan nicht nutzen können, wobei der Torhüter der Gäste heute auch sehr gut gehalten hat" - die Eintracht hätte also schon früher jubeln können, bevor Steven Rumpf einen langen Ball gekonnt aufnahm und im 16er vollenden konnte: "Dieser Ausgleich hatte für uns natürlich Signalwirkung, danach waren wir deutlich besser im Spiel. Dass Karahan dann noch vor der Pause das 2:1 gemacht hat, hat uns natürlich geholfen." Nicht ganz zufrieden war der Eintracht-Coach trotz des eminent wichtigen Sieges mit der Leistung seiner Elf: "Insgeamt war da heute sehr viel Unruhe und Unordnung in unserem Spiel - man hat den Akteuren die Bedeutung des Spiels ganz klar angemerkt. Natürlich trägt auch der kleine Kader dazu bei, dass die Kräfte bei einigen Spielern gegen Ende der Partie schwinden, da wir qualitativ einfach nicht gleichwertig wechseln können. Wir müssen jetzt noch zwei Spieltage durchhalten und dann am Ende schauen, was dabei herauskommt." Dass sein Team nach dem Ausgleich der Gäste doch noch über drei Punkte jubeln konnte, lag am zweiten Treffer von Karahan an diesem Nachmittag - "Ramazan hätte heute allerdings auch sechs oder sieben Tore machen können", ist Yildirim mit der Chancenverwertung seines Teams letztendlich nicht zufrieden. "Kurz vor Schlushatten wir bei einem Lattentreffer von Wieseck natürlich auch das nötige Glück, ein 2:3 wäre es dann wohl für uns gewesen", schließt der Eintracht-Coach nach 90 sehr ereignisreichen Minuten an diesem Nachmittag.

RSV Büblingshausen - TSF Heuchelheim 2:5 (1:3)

Ergebnistechnisch eine deutliche Niederlage für die Schulz-Elf, das Zustandekommen bezeichnet der RSV-Coach als "kurios": "Wir haben heute - anders als es das Ergebnis vermuten lässt - ein wirklich gutes Spiel gemacht: nach vorne hatten wir viele gute Szenen und standen insgesamt gut." Verantwortlich für die deutliche Niederlage war "die brutale Effektivität" der Gäste: "Da ging einfach alles rein. Das 0:1 ist ein Heber aus 25 Metern, das 0:2 resultiert aus einem individuellen Fehler unsererseits und das 0:3 war wohl Abseits." Nach einer halben Stunde lagen die Gastgeber folglich mit 0:3 hinten, hätten allerdings zur Pause beinahe wieder den Anschluss hergestellt - Florian Bunde verkürzte in der 42. Minute zum 1:3, kurz darauf lag der Ball dann erneut im Gästetor: "Der Treffer wurde wegen einer angeblichen Abseitsstellung aberkannt - vermutlich eine Fehlentscheidung." Statt des Anschlusstreffers gingen die Gäste durch "ein Traumtor aus 20 Metern und eine Bogenlampe von der Seitenauslinie" bis zur 60. Minute mit 5:1 in Führung - Ivan Miocevic traf eine Viertelstunde vor Schluss noch zum 2:5-Endstand. "Natürlich ist Heuchelheim individuell sehr stark besetzt, aber das ist heute schon eine sehr bittere Niederlage für uns", ist sich Andreas Schulz der nun noch deutlich erschwerten Situation seines Teams im Abstiegskampf bewusst: "Der Sieg von Wetzlar ist für uns natürlich schlecht. Jetzt müssen wir in Bauerbach gewinnen, was mehr als schwer wird." Nach einigen kritsichen Situationen den Schiedsrichter für die Niederlage verantwortlich zu machen, kommt für den RSV-Coach nicht in Frage: "Natürlich war der Spielverlauf und der Zeitpunkt der Entscheidungen für uns nicht glücklich, aber wenn man fünf Gegentore kassiert, hat man wenig Argumente, die Niederlage auf den Schiedsrichter zu schieben."

TuS Naunheim - TSV Klein-Linden 3:3 (2:2)

"Wenn man die Enttäuschung der Spieler sieht könnte man meinen, wir hätten das Spiel verloren - stattdessen müssen wir es positiv sehen und uns über den Punkt freuen", zeigt sich TuS-Coach Jürgen Hendrich nach Abpfiff der Partie mit dem Remis deutlich zufriedener als viele seiner Spieler. Nach zwanzig Minuten sah es stark nach einem Heimsieg der Naunheimer und damit verbunden dem Klassenerhalt aus: Simon Schneider (9.) und Jonas Kuss per Elfmeter (20.) hatten ihr Team zu diesem Zeitpunkt vermeintlich beruhigend in Front geschossen "und alle haben gedacht da kommt jetzt noch das 3 und 4:0", so Hendrich. Stattdessen musste er von der Bank aus beobachten, wie die Gäste in der Folgezeit die Initiative übernahmen und noch vor der Pause zum 2:2 ausgleichen konnten: "Da hat man schon gemerkt, dass es bei dem ein oder anderen noch deutlich an Erfahrung in solchen Momenten fehlt - viele unsere Spieler kommen aus unteren Klassen und müssen sich an solche Situation erst noch gewöhnen." Dersin Demirtas brachte sein Team nach einer Stunde erneut in Führung und auch im Anschlus daran waren die Gastgeber drauf und dran, einen vierten Treffer nachzulegen - doch erneut kam es anders: Nils Römer traf zum Ausgleich für die Gäste "und am Ende können wir froh sein, dass wir überhaupt noch einen Punkt geholt haben: unser Torwart hat in der letzten Minute einen Kopfball aus sehr kurzer Entfernung gehalten, ansonsten hätten wir auch heute wieder komplett mit leeren Hände da gestanden." Weiterhin positiv gestimmt bezüglich des Klassenrhalts seines neuen Teams ist Hendrich in Anbetracht der Tatsache, "dass wir noch immer fünf Punkte vor Wetzlar liegen und auch den direkten Vergleich für uns entschieden haben." Beim Auswärtsspiel in Heuchelheim in einer Woche bietet sich den Naunheimern die nächste Gelegenheit, den Klassenerhalt auch rechnerisch perfekt zu machen.