2024-04-19T07:32:36.736Z

Pokal
Heute geht es für die FSG Ehrang im Pokal in die Vollen.
Heute geht es für die FSG Ehrang im Pokal in die Vollen. – Foto: Hans Krämer/Archiv

Das Pokalfieber ist in Pfalzel zurück

Im Rheinlandpokal-Achtelfinale kommt es am heutigen Mittwochabend zum Derby zwischen der FSG Ehrang/Pfalzel und dem TuS Mosella Schweich. Bei den Gastgebern werden Erinnerungen an frühere Cup-Erfolge wach. - Morbach gegen Regionalligist RW Koblenz, Tarforst gegen Oberligist Eisbachtal.

Spieler auf beiden Seiten waren schon für den jeweils anderen Verein aktiv, nur wenige Kilometer liegen zwischen Pfalzel und Schweich: Wenn A-Ligist FSG Ehrang am Mittwochabend, 20 Uhr, im Rheinlandpokal-Achtelfinale die Schweicher Mosella empfängt, ist viel Lokalkolorit, aber auch Nostalgie im Spiel.
Wozu sie fähig ist, bewies die FSG Ehrang/Pfalzel nicht nur im bisherigen Verlauf der Trier-Saarburger A-Liga-Saison, in der man aktuell Zweiter ist, sondern auch und gerade im Rheinlandpokal. Mit der SG Ruwertal (4:1), zuletzt der SG Arzfeld (4:2) und zwischendrin dem Rheinlandligisten SV Mehring (2:1) warf die Mannschaft von Trainer Kevin Schmitt in den vergangenen Wochen schon drei favorisierte Teams aus dem Wettbewerb. Überhaupt haben Erfolge im Rheinlandpokal hier Tradition: Vor gut drei Jahren musste der TuS Mosella Schweich in der zweiten Runde dranglauben und verlor bei der FSG mit 0:1.

Mit Andreas Franzen, Jörg Schmitt und Jan Jaeger erinnern sich drei ehemalige Akteure des damals noch eigenständigen TSC Pfalzel an Pokaltriumphe, die rund 30 Jahre zurückliegen: Seinerzeit hatten Hetzerath aus der Bezirksliga, Verbandsligist Krettnach und A-Ligist Geisfeld gegen den C-Ligisten das Nachsehen, erinnert sich Franzen. Der „Griff nach den Sternen“, so der TV in einer Schlagzeile vom 16. Februar 1989, blieb dann aber aus. Der da noch fünf Klassen höher angesiedelte SV Wittlich tat sich lange schwer, mit 0:0 ging man noch in die Halbzeit. „Am Ende mussten wir dem Fehlen vieler Stammkräfte Tribut zollen und verloren mit 0:5“, berichtet der damalige Mittelfeldspieler Jaeger.

"Zwei Mannschaften auf Augenhöhe"

Das Pokalfieber ist nun zurück in Pfalzel und beim Kooperationspartner Ehrang. Für die drei Altherren-Kicker steht fest: „Wir wollen es unserem freundschaftlichen Rivalen und Nachbarn aus Schweich richtig schwer machen. Da werden zwei Mannschaften auf Augenhöhe aufeinandertreffen.“

Mit viel Vorfreude geht auch der Schweicher Trainer Jochen Weber ins Derby: „Einige meiner Spieler haben eine Ehrang/Pfalzeler Vergangenheit, und FSG-Torwart Moritz Zingen war ja früher bei uns.“ Man kennt sich, man schätzt sich. Bei aller Rivalität erwartet Weber „auf keinen Fall ein Hassderby“. Die Ehrang/Pfalzeler seien „neben Eintracht Trier das attraktivste Los, das wir bekommen konnten“. Die Favoritenrolle nehme er mit seinem Team an. Wie man sich gegen ambitionierte A-Ligisten durchsetzt, haben die Schweicher mit dem 3:2 in Weinsheim und dem 6:3 in Speicher bei ihren Eifel-Gastspielen gezeigt. Zudem wurde Ligakonkurrent SV Konz mit 5:1 düpiert.

Thielen: Der verlängerte Arm des Ehranger Trainers auf dem Platz

Bei aller Pokaleuphorie gibt es in Ehrang und Pfalzel auch mahnende Stimmen, welche die Konzentration auf die Meisterschaft gefährdet sehen – der Aufstieg ist das große Ziel der FSG. Das jüngste 0:3 in Tawern und damit die erste Saisonniederlage fasste Coach Schmitt als „gebrauchten Tag“ zusammen. Sein Team sei dominant aufgetreten, der Gegner habe aber effizient agiert. „Wir waren total auf diese Partie fokussiert. Das Pokalspiel hat da noch gar keine Rolle gespielt“, versichert Schmitt, dessen verlängerter Arm André Thielen (25) auf dem Platz ist. Der mitspielende Co-Trainer – einst in Diensten des Rheinlandligisten FSV Tarforst – kommt nach einem ausgeheilten Kreuzbandriss immer besser in Schwung, ist „auf einem guten Weg und hilft uns schon jetzt sehr weiter“, so Schmitt. Die gestiegene Erwartungshaltung im eigenen Lager versucht der Coach bei aller Vorfreude etwas zu dämpfen: „Wir brauchen definitiv einen guten Tag und müssen über uns hinauswachsen, um eine solch gute Bezirksligamannschaft wie Schweich zu besiegen.“

Andreas Franzen, Jörg Schmitt und Jan Jaeger, die Pokalhelden von einst, werten die aktuellen Cup-Erfolge übrigens als gutes Omen, schließlich stieg der TSC Pfalzel damals am Ende der Saison auf.

Weitere Partien mit regionaler Beteiligung:

SV Morbach - Rot-Weiß Koblenz (heute, 19.30 Uhr, Alfons-Jakobs-Stadion/Kunstrasen)

Mit dem nominell besten Team haben es die Hunsrücker zu tun. Um das Selbstvertrauen der Akteure des Regionalligaaufsteigers Rot-Weiß Koblenz ist es aber alles andere als gut bestellt: In den bisherigen 13 Partien in Liga vier gelangen erst zwei Punkte. Nach dem jüngsten 1:3 gegen Pirmasens trennte sich der Verein von Trainer Fatih Cift. „Wir werden so lange es rechnerisch möglich ist, alles für den Klassenverbleib tun und wollen eine sportliche Neuausrichtung auf den Weg bringen“, sagt Christian Noll, der Sportliche Leiter der Rot-Weißen. Der Neue ist auf dem Oberwerth ein alter Bekannter: Manuel Moral Fuster (31) war früher Co-Trainer und Leiter der Nachwuchsabteilung bei Lokalrivale TuS Koblenz und zuletzt Assistenztrainer beim erfolgreichen Nord-Regionalligisten BSV Rehden.

Trotz des schwachen Koblenzer Starts betont SVM-Coach Thorsten Haubst: „Es sind zwei Klassen Unterschied zwischen beiden Teams. Wir sind der krasse Außenseiter.“ Der „Funke Glaube“ sei aber da. Um eine Überraschung zu schaffen, setzt Haubst, dessen Schützlinge zuletzt beim 6:0 über Windhagen glänzten, auf „ganz viel Glück und einen richtig guten Tag – es muss alles zusammenpassen“. Ob der etatmäßige zweite Torwart Matthias Waehrisch auch in diesem Pokalspiel ran darf oder doch Yannick Görgen zwischen den Pfosten steht, will Haubst kurzfristig entscheiden.

FSV Trier-Tarforst - Sportfreunde Eisbachtal (heute, 20 Uhr, Rasenplatz an der Kohlenstraße)

5:2 gegen Andernach, 5:0 über Mehring: Auf einmal läuft’s beim FSV Tarforst. „Es geht in die richtige Richtung. Allerdings wissen wir die Ergebnisse einzuordnen: Beide Mannschaften hatten nicht ihre stärkste Elf zur Verfügung“, lautet die Einschätzung von FSV-Coach Holger Lemke. Die aktuell in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar auf dem drittletzten Platz notierten Eisbachtaler kennt Lemke noch aus ihrer vergangenen (Aufstiegs-) Saison: „Sie haben sich personell kaum verändert, sind sehr spielstark, verfügen nicht nur über ein kompaktes Mittelfeld, sondern auch über sehr gute Außenspieler.“ In der vergangenen Spielzeit zog Tarforst zweimal klar den Kürzeren gegen die Westerwälder (1:7/0:3). Eisbachtal-Trainer Marco Reifenscheidt erwartet von seinen Schützlingen eine Reaktion auf das jüngste 0:4 gegen Röchling Völklingen, weiß aber auch: „Es ist unter der Woche ein weiter Ritt, zudem zeigt bei Tarforst die Kurve wieder nach oben.“

Übersicht: Alle Partien des Rheinlandpokal-Achtelfinales:

https://www.fupa.net/liga/rheinlandpokal

Aufrufe: 016.10.2019, 10:47 Uhr
Andreas Arens Autor