2024-04-25T14:35:39.956Z

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Der Grätschen-Lupfer: Christian Cinquemani (Nr. 17) markiert den Siegtreffer. | Foto: Matthias Konzok
Der Grätschen-Lupfer: Christian Cinquemani (Nr. 17) markiert den Siegtreffer. | Foto: Matthias Konzok

SpVgg Wehr siegt dank eines Grätschen-Lupfers

TuS Maulburg wacht in der Pause auf +++ 1:0-Auswärtssieg für die Wehratäler

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Erfolgreicher Start für die Gäste, leere Hände bei den Hausherren: Die SpVgg Wehr hat sich beim TuS Maulburg mit 1:0 durchgesetzt. Der goldene Treffer fiel früh – per Grätschen-Lupfer.
Als Schiedsrichter Fabrizio Spidalieri zum Pausentee bat, schien der Ausgang der Partie eigentlich vorgegeben zu sein: Wehr, als Tabellendritter aus der Winterpause gekommen, hatte die erste Hälfte in Maulburg dominiert, lag verdient vorne und durfte die zweiten 45 Minuten auch noch in Überzahl bestreiten. Burak Pinar hatte sich kurz vor dem Pausenpfiff hinreißen lassen, nachzutreten - Rot für den jungen TuS-Mittelfeldspieler. Die Chancen, dass die Hausherren der Partie noch eine Wendung geben würden, schienen schlecht.

TuS-Trainer Franz Stilkenbäumer war mit seiner Mannschaft alles andere zufrieden: "Wir haben in der ersten Halbzeit fast keinen Zweikampf gewonnen." Dabei hatte er seine Jungs gewarnt: "Die Spielvereinigung ist eine kampfstarke Mannschaft, da muss man dagegenhalten." Maulburg tat dies nicht. Entsprechend zeichnete sich auf dem Feld das Bild. Wehr legte los wie die Feuerwehr, selten fand das Spielgeschehen in der Hälfte der Gäste statt. Mit dem ersten Angriff hatte die Spielvereinigung gleich für Gefahr gesorgt, scheiterte aber noch an TuS-Schlussmann Bastian Heidebrecht. Nach vier Minuten war dieser jedoch geschlagen. Wehr hatte sich schnell, zielstrebig und gekonnt nach vorne kombiniert, Christian Cinquemani tauchte halbrechts vor dem Maulburger Kasten auf. Noch vor Gegenspieler Nico Köberlin grätschte er in den Ball - und lupfte ihn über Heidebrecht hinweg. Der Keeper war zwar noch mit den Fingerspitzen dran, das Leder zappelte jedoch im langen Eck. Der Grätschen-Lupfer bescherte Wehr die Führung.

Maulburg wird wachgerüttelt

Die Gäste blieben spielbestimmend, hätten einige Angriffe aber konsequenter zu Ende spielen können. Zwar verzeichnete Wehr noch weitere Chancen - so verpasste Guiseppe Mannino mit einem Distanzschuss den Kasten nur knapp (30.) -, doch gestaltete Maulburg das Match im Lauf der Zeit etwas ausgeglichener. Zwingende Möglichkeiten erspielten sich die Hausherren aber nicht. Vor der Pause erhöhte die Spielvereinigung den Druck wieder. Und als sich dann auch noch Pinar vorzeitig unter die Dusche verabschiedete, schienen die Hoffnungen des TuS zu schwinden.


Dann kam allerdings der Wiederbeginn - für die Wiesentäler war es fast schon ein Neuanfang in der Partie. In Unterzahl legte Maulburg mit viel Schwung los, drängte nach vorne und trat viel energischer auf. War es der Platzverweis, der das Team wachrüttelte? Wohl doch eher die Kabinenpredigt von Stilkenbäumer, wie er schmunzelnd sagte. "Wir waren mit zehn Mann dann eigentlich stärker als mit elf", fasste er die Wandlung seiner Truppe zusammen.

Wehr macht den Sack nicht zu

Wehr benötigte ein paar Zeigerumdrehungen, um wieder Fuß zu fassen. Nach 53 Minuten bot sich die doppelte Großchance, TuS-Keeper Heidebrecht und sein Verteidiger Lukas Wehrle retteten in höchster Not. Nun waren auch die Gäste wieder wach und eroberten die Kontrolle zurück. Doch zurückstecken wollte Maulburg nun nicht mehr, agierte mutiger. Zum Abschluss kamen die Wiesentäler aber kaum. "Wir haben eigentlich nichts zugelassen", zeigte sich Trainer Antonio Rubino mit seiner Wehrer Defensive zufrieden. Wenn es etwas zu kritisieren gab, dann dass seine Mannschaft die Entscheidung nicht herbeiführte. "Den Sack müssen wir zumachen", sagte er mit Blick auf einige aussichtsreiche Angriffe. Ein wenig Pech war auch im Spiel, als der frisch eingewechselte Rudi Brombeer einen Freistoß aus gut 30 Metern an die Latte knallte. Letztlich konnte es die Spielvereinigung verschmerzen, rütteln konnte Maulburg nicht mehr am Auswärtssieg des neuen Tabellenzweiten.

Drei Zähler aus dem ersten Rückrundenspiel, "wir können zufrieden sein", meinte Rubino. Im Kampf um die Spitze geht es in der Liga äußerst eng zu. "Da sind die drei Punkte natürlich sehr wichtig." Aber wir werden von Spiel zu Spiel denken, geht der Wehrer Coach mit ruhigem Blick in die weiteren Wochen. Maulburg hingegen muss im Tabellenkeller erst einmal auf dem drittletzten Platz verharren. Zwar sei die zweite Halbzeit angesichts der schwierigen Vorbereitung und mehrere Ausfälle in Ordnung gewesen, doch der Auftritt in der ersten Hälfte schmeckte Stilkenbäumer nicht. "Spielen können wir ja", ist die Qualität im Team vorhanden. Doch es mangelt am Zweikampfverhalten - das braucht es allerdings im Abstiegskampf.

TuS Maulburg - SpVgg Wehr 0:1 (0:1)
Maulburg: Heidebrecht, Jacob, Köberlin, Sahin (78. Duckadam), Gruber, Wehrle, da Costa (61. Wondrak), M. Bäuerle, T. Bäuerle, Pinar, D. Bäuerle (67. Graffeo).
Wehr: Daus, Stockmar, Witt, M. Faschian, J. Faschian, Bombelka, Brockhoff, Cinquemani (75. Felber), Karaaslan (64. P. Faschian), Mannino (64. Brombeer), Knoll.
Tore: 0:1 Cinquemani (4.).
Rot: Pinar (45./TuS).
Schiedsrichter:Fabrizio Spidalieri (Zell).
Zuschauer: 40.
Aufrufe: 015.3.2015, 20:12 Uhr
Matthias Konzok (BZ)Autor