2024-04-19T07:32:36.736Z

Ligavorschau
Derby-Routiniers: Michael Pfalzgraf (links) und Dennis Ritz standen bereits beim letzten Landesliga-Duell 2016 auf dem Rasen. Am Sonntag muss Ritz allerdings verletzt passen.	Archivfoto: hbz/Henkel
Derby-Routiniers: Michael Pfalzgraf (links) und Dennis Ritz standen bereits beim letzten Landesliga-Duell 2016 auf dem Rasen. Am Sonntag muss Ritz allerdings verletzt passen. Archivfoto: hbz/Henkel

Spitzenreiter empfängt den Nachbarn

Landesliga-Duell zwischen TuS Marienborn und TSG Bretzenheim mit unterschiedlichen Vorzeichen

Mainz. Anreise mit der Straßenbahn, ein gewohnter Kunstrasen, möglichst viele Zuschauer. So ein Derby ist immer etwas Besonderes. Da stimmt auch Timo Schmidt direkt zu. Der Trainer der TSG Bretzenheim freut sich auf das anstehende Spiel beim Spitzenreiter TuS Marienborn (Sonntag, 15 Uhr). „Es gibt ja gar nicht mehr so viele Mainzer Derbys im höherklassigen Amateurbereich“, sagt Schmidt, „da ist das natürlich erst recht toll.“ Entsprechend erhofft sich der Trainer der Gastmannschaft auch reichlich Zuspruch von den Zuschauer. „Die Mannschaften hätten es verdient“, sagt Schmidt.

Allen voran natürlich die Gastgeber. Die TuS hat sich zuletzt – mit dem acht Spiel in Serie ohne Niederlage – die Tabellenführung gesichert. „Genau wie in den letzten Wochen“, gibt Trainer Ali Cakici die Marschrichtung vor. Auf das Derby blickt er mit seinem Team aber noch gar nicht so sehr. „Für uns ist immer das letzte Spiel wichtig und was wir daraus mitnehmen können“, sagt Cakici. So habe aus der vergangenen Partie in Schifferstadt mitgenommen, „schwächere Phasen im Spiel zu bewältigen.“ Außerdem ging es zuletzt um die Umsetzung der einfachen Bälle, „den Respekt vor den Basics“, wie Cakici es nennt.

All das gehört zur Philosophie des TuS-Trainers. Einem Konzept, in dem auch schlechte Spiel willkommen sind. „Ich würde mich fast sogar freuen, wenn die Jungs einmal richtig schlecht spielen würden“, sagt der Trainer. Schließlich liege in Niederlagen auch immer ein Entwicklungsprozess. Cakici verweist dabei auch auf die Niederlage zu Saisonbeginn – der bis heute einzigen Pleite der Spielzeit.

Zum Konzept von Cakici gehört aber auch ein respektvoller Umgang und wenig Distanz. Bestes Beispiel: Vor dem Auswärtsspiel in Schifferstadt hat der Coach seinen Vorgänger Guido Ritz eingeladen, mitzukommen. „Wir hatten ein hervorragendes Gespräch“, sagt Cakici, „schließlich steckt auch sein Potenzial noch in der heutigen Mannschaft.“

Im Derby wünscht sich Cakici eine möglichst starke Bretzenheimer Mannschaft. „Es macht doch immer viel mehr Spaß, sich mit einem guten Gegner zu messen“, sagt der Trainer. Und in der Landesliga sei ja regelmäßig der Fall.

Timo Schmidt bangt um wichtige Offensivspieler

Timo Schmidt hofft darauf, den Wunsch seines Gegenübers erfüllen zu können. „Wir wollen natürlich gewinnen“, sagt der TSG-Coach. Die Voraussetzungen könnten allerdings besser sein. Auswärts gab es für Bretzenheim zuletzt keine Punkte zu holen, zudem drohen Jonas Gangl, Timo Ernst (beide Grippe) und Atsushi Kikutani (Fuß) auszufallen. „Das wäre natürlich ein bitterer Rückschlag, den wir kaum kompensieren könnten“, sagt Schmidt.

Dennoch sind in Bretzenheim alle heiß auf das Derby. „Wir wissen, dass der Gegner auf einer Welle schwebt“, sagt Schmidt, „das ist aber auch die beste Konstellation, um für eine Überraschung zu sorgen.“ Und ein Derby hat bekanntlich oft seine eigenen Gesetze.


LANDESLIGA KOMPAKT

Fortuna Mombach FSV Schifferstadt (Sonntag, 15 Uhr): Trotz fünf Pleiten in Serie gibt Fortuna-Trainer Oliver Schmitt sich positiv- Er sagt: „Wir sind nicht die einzige Mannschaft, die mal in Rülzheim verliert.“ Sein Team hätte die Partie (1:3) sogar lange offengehalten und insgesamt ein gutes Spiel gemacht. Das kommende Spiel ist zu seinem Dank wieder ein Heimspiel: „Wir haben hier gute Leistungen gezeigt, im letzten Spiel auch lange geführt.“ Dementsprechend mutig will er seine Elf einstellen. Er spricht von kontrollierter Offensive: „Wir wollen ab dem Anpfiff Druck erzeugen. Jeder Spieler darf mit nach vorne.“ Abgesehen von zwei Langzeitverletzten steht der gesamte Kader einsatzbereit. (luks)

SV Geinsheim VfB Bodenheim (Sonntag, 15.30 Uhr): Bodenheim muss die starke Leistung des 7:0-Kantersieges gegen Horchheim bestätigen, um erstmals in dieser Saison zwei Siege in Folge feiern zu können. Fehlen wird Adem Kaya mit Grippe, Leon Porsch ist noch fraglich. Trainer Jürgen Collet hätte sich die volle Kaderstärke gewünscht: „Sind alle da, rufen wir auch alles ab. Leider fehlen immer wieder welche, auch wegen Urlaub. Ich frage mich schon: Muss das sein?“ Die Qualität für das Spitzenfeld sei auf jeden Fall da, eine geschlossene Einheit sei aber noch nicht entstanden. Mit einem Sieg könnte seine Elf das Gegenteil beweisen. (luks)

Aufrufe: 014.10.2017, 13:30 Uhr
Tommy RheinAutor