2024-04-19T07:32:36.736Z

Ligabericht
Lirion Aliu traf bei seinem ersten Punktspiel für die TuS direkt zum 3:3-Endstand. Archivfoto: Wolff
Lirion Aliu traf bei seinem ersten Punktspiel für die TuS direkt zum 3:3-Endstand. Archivfoto: Wolff

Schlussspurt bei Gegenwind

TuS Marienborn holt gegen Eintracht Bad Kreuznach 1:3-Rückstand auf +++ Coproduktion der Neuzugänge zum finalen 3:3

Eine Hand hatte Eintracht Bad Kreuznach schon am Dreier, und die zweite zuckte vehement. Doch dem Offensivwirbel, den die TuS Marienborn im Schlussspurt trotz Gegenwinds entfachte, war letztlich nicht standzuhalten. 3:3 (0:1) endete ein turbulentes, spannendes Verbandsligaduell. „Sie haben alles gemacht, um was mitzunehmen“, blickt TuS-Trainer Ali Cakici auf die kampfstarken Gäste, „für uns ist der Punkt von den Torchancen her zu wenig. Aber es war cool, mal ein 1:3 aufzuholen.“

Arlind Hoti führte einen Freistoß schnell aus, über Passgeber Patrick Huth kam der Ball zu Lirion Aliu, der die Kugel zum 3:3 ins obere kurze Eck jagte (85.) – da war sie, die Quasi-Coproduktion der Cousins. Und fast hätte Aliu mit seinem Schlenzer noch den Siegtreffer gelandet (90.+4). Doch der hätte, obgleich die Marienborner das deutliche Chancenplus hatten, die Kreuznacher unter Wert geschlagen. In ihrer starken Startphase ließen die Mainzer einige gute Gelegenheiten liegen, doch mehr und mehr gelang es den Gästen, die Räume am Ball so eng zu machen, dass der Spielfluss zusehends stockte.

Keeper Becker bärenstark - und der TuS-Schlussspurt auch

Und vorne ließ die Eintracht nicht viel liegen. Nach Sebastian Baumanns Diagonalball vollendete Henrik Sperling einen Konter zum 0:1 (37.), nach Benhur Bayirs Ecke flipperte der Ball vom Pfosten und Jannik Kerns Knie aus ins eigene Tor (60.), und nach Philipp Skibas Kopfball nach Sperling-Flanke (69.) schien die Messe eigentlich gelesen. Eigentlich. Denn das, was die TuS-Offensive um den wieder einmal bärenstarken Etienne Portmann sowie die Neuzugänge Aliu und Huth auf die Platte bringt, lässt sich nicht über 90 Minuten einhegen. Hohe Bälle wurden zwar immer wieder von den Windböen verweht, doch am Boden wurde das Tempo der TuS immer höher. Und Kreuznach-Keeper Mark Becker verdiente sich die Bestnote sowie das Cakici-Prädikat „überragend“.

Doch das genügte nicht. Aliu legte von der Grundlinie zu Dennis Ritz, der per 90-Grad-Drehung ins kurze Eck traf (48.), und Matteo Trapp brachte die Platzherren ebenfalls per Drehschuss nach einer Ecke wieder heran (79.). Acht Gelbe Karten plus Gelb-Rot gegen Jeffrey Azzaoui (88.) – die Kurstädter warfen alles in die Waagschale. „Und wir haben es hervorragend hingekriegt, sie am Leben zu halten“, grantelt Cakici, „in der ersten Halbzeit haben wir gedacht, wir bekommen es geschenkt.“ Dass zudem mit den beiden Neuen noch nicht alles wie geschmiert läuft, sei ganz normal. Innenverteidiger Jonas Hofmann sieht Verbesserungsbedarf im Detail: „Wenn wir den Ball verlieren, müssen wir sofort umschalten. Das ist noch ein bisschen ein Manko. Aber die Mannschaft hat eine gute Mentalität gezeigt, darauf kann man aufbauen.“

TuS Marienborn: Melchior – Letz (74. Harden), Hofmann, Putzker, Klüber (46. Hoti) – Freisler – Kern (67. Trapp), Portmann, Huth, D. Ritz – Aliu.

Aufrufe: 09.3.2019, 18:41 Uhr
Torben SchröderAutor