2024-04-25T08:06:26.759Z

Ligabericht
Eins mit dem Ball: Etienne Portmann war der Marienborner Matchwinner. Archivfoto: Klein
Eins mit dem Ball: Etienne Portmann war der Marienborner Matchwinner. Archivfoto: Klein

Portmanns Freistoß macht den Unterschied

TuS Marienborn gewinnt 1:0 in Alzey +++ Zwei Alu-Treffer der Gäste, aber auch RWO hat seine Chancen +++ Klag: "Überzeugung fehlt"

Ja, der Ball flog ins Torwarteck. Aber bei einem so stramm und präzise geschossenen Freistoß, der genau ins Lattenkreuz passt, war auch der groß gewachsene Pascal Eder machtlos. Etienne Portmann hatte dieses Gemälde von einem Siegtor erzielt (44.). Aufsteiger TuS Marienborn beendet die Verbandsliga-Hinrunde durch den 1:0 (1:0)-Aufwärtserfolg mit 19 Zählern komfortabel im Tabellenmittelfeld, die Platzherren von RWO Alzey hängen mit nur neun Punkten im Keller fest.

Zumindest ein zehnter Zähler wäre nach Ansicht von Alzeys neuem Trainer Engelbert Klag nicht unverdient gewesen. „In der ersten Halbzeit haben wir zwar verhalten gespielt, hatten aber zwei, drei gute Möglichkeiten. Vom Ansatz her war es in Ordnung“, resümiert der 65-Jährige, der auch die in Durchgang zwei gezeigte Moral hervorhob. Bei den vorhandenen Chancen fehlte ihm indes „die letzte Überzeugung, das Zutrauen, die Entschlossenheit“. Offenkundig wurden neben dem zwangsläufig mangelnden Selbstvertrauen aber auch konditionelle Probleme sowie ein eklatantes Defizit im mannschaftlichen Zusammenspiel. Hinzu kommt eine immer größere Personalmisere. Fast schon sinnbildlich: Top-Angreifer Yannick Wex lief ein Reh vors Auto. Der Sieben-Tore-Mann wartete trotz Kälte brav an der Unfallstelle – und liegt nun mit Fieber flach. Wenn es läuft, dann läuft es.

Trapp bügelt für seinen Keeper aus - und zwingt ihn dann zur Top-Parade

Das gilt auch, nur anders herum, für die TuS. Der zweite Sieg, beide Male zu Null, am Stück – „das ist unsere erste kleine Serie“, frohlockte Mateo Trapp, der bei den beiden dicksten RWO-Chancen in Durchgang zwei im Mittelpunkt des Geschehens stand. Nach Jonas Hofmanns zu kurzem Rückpass eilte Keeper Johannes Melchior aus dem Kasten und rettete, doch der Ball landete bei Pascal Mohr, dessen 40-Meter-Schuss Trapp vor der Linie wegköpfte (73.). Kurz drauf „revanchierte“ sich der Keeper, als Trapp nach einem Freistoß aufs eigene Tor zielte und Melchior gedankenschnell abtauchte (74.). Maurice Fischers Nachschuss wurde von der Linie geputzt. „Wir halten eben zusammen“, grinste Trapp, der einen spielerisch „nicht so überragenden“ Auftritt sah. Die Absicherung habe gegen einen wie erwartet tief stehenden Gegner bei allem Ballbesitz eine Schlüsselrolle gespielt, und die passte großteils.

Jannik Kern per Kopf (2.) und Nikolas Putzker mit einem 20-Meter-Volley (34.) kamen zunächst dem Torjubel am nächsten, auf der Gegenseite scheiterte Mirco Müller bei einem zackigen Konter nach Christian Hahns Zuspiel im Eins-gegen-Eins an Melchior (36.). Die Alzeyer waren mit Fünferkette plus Manndeckung gegen Portmann um Sicherheit bemüht, die TuS tat sich auf dem tiefen Rasen schwer, sich durchzukombinieren. Hofmanns Flanke klatschte ans Gebälk (59.), Dennis Ritz zielte, im Strafraum freigespielt, ebenfalls ans Kreuzeck (80.). Hinten raus entwickelte RWO mit Standards und langen Bällen noch einmal Druck, wurde aber nicht mehr zwingend. „Wir haben uns heute für die vielen schönen Spiele, die wir vorher hatten, belohnt“, fasste TuS-Trainer Ali Cakici zusammen, „es ist ein kleiner Reifeprozess, wie wir uns am Ende in die Bälle reingeworfen haben.“

RWO Alzey: Eder – Unckrich, Haber, Boos, Hornung, Mamone – Ghoul (54. Mohr), Weingärtner, Fischer – Müller (69. Dzaferi), Hahn (85. Sieker).

TuS Marienborn: Melchior – Hofmann, Hellmann (66. Harden), Putzker, Klüber – Letz, Trapp – Berninger, Portmann (90.+2 Schulz), D. Ritz – Kern (70. Hoti).

Aufrufe: 017.11.2018, 18:16 Uhr
Torben SchröderAutor