2024-04-25T10:27:22.981Z

Interview der Woche
Lirion Aliu war in den Spielen gegen Steinwenden nicht zu stoppen.
Lirion Aliu war in den Spielen gegen Steinwenden nicht zu stoppen. – Foto: Foto: Ig0rZh – stock.adobe/Schulz

"Mittelfristig peile ich die Oberliga an"

Nachspielzeit mit Lirion Aliu +++ Der Stürmer der TuS Marienborn über seine sieben Tore gegen Steinwenden und seine Oberliga-Ambitionen

Rheinhessen. In unserer Interview-Rubrik "Nachspielzeit" befragen wir wöchentlich in lockerem Rahmen interessante Spieler, Trainer oder Persönlichkeiten der Region über ihren Verein und ihre persönlichen Ziele. Heute zu Gast: Lirion Aliu von der TuS Marienborn. Der 21-Jährige Stürmer sorgt diese Saison in der Verbandsliga Südwest mächtig für Furore. In den vergangenen beiden Spielen gegen Steinwenden traf Lirion starke siebenmal. Mit uns spricht der ehemalige Gonsenheimer über seine früheren Stationen und wie sich sein Spiel in den letzten Monaten verbessert hat.

FuPa: Lirion, die Abwehrspieler des SV Steinwenden werden dich wohl eher nicht in guter Erinnerung behalten. Du hast innerhalb von einer Woche gegen die Steinwender in zwei Spielen sieben Tore erzielt. War es so einfach, wie es deine Ausbeute erscheinen lässt?

Lirion Aliu: Im ersten Spiel mussten wir hart arbeiten. Der Platz war schlecht und das Spiel lange eng. Vor allem die ersten drei Tore habe ich zu einem großen Teil meinen Teamkollegen zu verdanken, die mich wirklich toll in Szene gesetzt haben. Im Nachholspiel am Sonntag war ich dann schon etwas überrascht, wie viele Räume mir die Steinwender Hintermannschaft gelassen hat. Diese konnte ich dann entsprechend ausnutzen und erneut einige Tore erzielen.


Insgesamt läuft es für dich diese Saison wie am Schnürchen. Mit 20 Saisontoren bist du gemeinsam mit Michael Widera der Top-Torjäger der Liga. Wie bewertest du selbst deine Leistungen?

Ich bin mit meiner Form aktuell sehr zufrieden. Dies habe ich auch meinem Trainer Ali Cakici zu verdanken. Wir führen wöchentlich Einzelgespräche und er gibt mir viele Anregungen, wie ich mich noch verbessern kann. Ich habe dank ihm zum Beispiel ein Hauptaugenmerk auf meine Laufarbeit gelegt, die lange Zeit noch ausbaufähig war. Seit ich mich auf dem Platz besser bewege, habe ich in Sachen Effektivität und Scorerpunkte nochmal einen großen Schritt nach vorne gemacht.


Momentan stehst du mit Marienborn auf dem vierten Tabellenplatz. Wie zufrieden seid ihr mit eurer bisherigen Leistung und mit wie vielen Augen schielt ihr auf die Aufstiegsplätze?

Es gibt in der Liga fünf bis sechs wirklich starke Mannschaften, die sich alle untereinander schlagen können. Wir konnten uns in diesem Feld bisher behaupten und wollen das auch weiter tun. Der Unterschied zu manch anderen Teams ist jedoch, dass wir uns überhaupt nicht mit irgendwelchen Zielen unter Druck setzen. So sind wir zum Beispiel während unseres kleinen Durchhängers im November nie in Trauer verfallen oder gar verkrampft, sondern sind weiter mit der nötigen Lockerheit und viel Spaß ins Training und in die Spiele gegangen. Wir denken von Spiel zu Spiel. Das hilft uns, störende Außeneinflüsse auszublenden.


Du hast dich in den vergangenen drei Jahren bei drei Vereinen in drei verschiedenen Ligen probiert. Wie haben dich diese Stationen geprägt und auf welchem Level siehst du dich in näherer Zukunft?

Meine ersten Jahre im Herrenbereich beim SV Gonsenheim waren eine gute Lernerfahrung. Ich habe gesehen, was man braucht, um in der Oberliga zu bestehen, auch wenn ich nicht ganz so viele Einsätze bekommen habe. Die Zeit in Bodenheim war wichtig, um Spielpraxis auf gutem Niveau zu bekommen. Nach einem guten Jahr beim VfB war der Wechsel in die Verbandsliga nach Marienborn der folgerichtige Schritt. Mittelfristig peile ich auf jeden Fall die Oberliga an. Ich bin davon überzeugt, dass ich mich auf diesem Niveau behaupten kann.

Nun steht erstmal die Winterpause an. Wie sieht euer Fahrplan für die kalten Tage aus?

Wir treten bei einigen Halltenturnieren an, bei denen ich allerdings aussetzen werde. Ansonsten werden wir keine lange Pause machen, sondern weiter regelmäßig trainieren. Wir wollen uns bestmöglich auf die Restsaison vorbereiten, da wäre eine sechswöchige Pause wohl eher nicht so förderlich.


Im März geht es dann in der Verbandsliga gleich mit dem Kracher gegen Speyer weiter. Dies wird ein richtungsweisendes Spiel, oder?

In unserem letzten Aufeinandertreffen im Verbandspokal haben wir Speyer schlagen können, die werden sich für diese Niederlage definitiv revanchieren wollen. Bei uns werden einige wichtige Spieler wie Andreas Klapper oder Alexander Scholl nach Verletzungen wieder dabei sein, wir können also mit viel Selbstvertrauen in die Partie gehen. Wir werden nach diesem Spiel gegen einen ganz starken Gegner wissen, wohin die Reise ungefähr gehen wird.

Aufrufe: 010.12.2019, 15:05 Uhr
Niklas AllmrodtAutor