2024-03-28T15:56:44.387Z

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Gute Laune: Marienborn-Trainer Ali Cakici berichtete von einer „endlosen“ Aufstiegsfeier.	Archivfoto: hbz/Schäfer
Gute Laune: Marienborn-Trainer Ali Cakici berichtete von einer „endlosen“ Aufstiegsfeier. Archivfoto: hbz/Schäfer

Euphorie an der Kirschhecke

Bezirksliga-Meister freut sich riesig über Rückkehr in die Fußball-Landesliga

MARIENBORN. In seiner Tätigkeit als Fußball-Coach hat Ali Cakici schon so einige große Tage erlebt. Mit dem FSV Frankfurt stieg er einst in die Zweite Liga auf, mit RB Leipzig gewann er den Sachsenpokal und mit dem FC Ingolstadt gelang ihm in der Zweiten Liga der Klassenerhalt. Jeweils als Co-Trainer. „Das waren alles riesige Feiern danach“, sagt Cakici. „Aber das, was nach unserem Titel mit der TuS Marienborn abging, habe ich noch nie zuvor erlebt“, schwärmt der 50-Jährige, der einst beim TSV Schott Mainz in der Oberliga an der Seitenlinie stand und erst vor der Saison nach Marienborn gekommen war.

„Ungeplante Feten sind eben die besten“

Sein Engagement an der Kirschhecke entwickelte sich schnell zur Erfolgsgeschichte. Der erfahrene Trainerfuchs formte eine junge, hungrige und enorm spielstarke Mannschaft zu einer Einheit, die die Bezirksliga fast nach Belieben dominierte – und nur ein Jahr nach dem bitteren Abstieg die direkte Rückkehr in die Landesliga packte. Entsprechend euphorisch wurde bei der TuS gefeiert. „Ungeplante Feten sind eben die besten. Ich will nicht eine Sekunde davon missen“, lächelt Cakici. Direkt nach dem 5:1-Sieg am Sonntagnachmittag bei Fontana Finthen, mit dem der vorzeitige Aufstieg und Titelgewinn perfekt gemacht wurde, begann die große Sause.

Mit den feiernden Fans, die Marienborn zur Römerquelle begleitet hatten, ging es weiter zum TuS-Sportgelände. Dort wurde im Vereinsheim und draußen an der Grillhütte kräftig weitergefeiert. „Die Spieler wurden immer lustiger und es gab auch einige Getränke“, berichtet Ali Cakici mit einem Augenzwinkern. „Es wurde endlos gefeiert“, erzählt der Trainer, der sich direkt am nächsten Vormittag schon wieder mit seiner Mannschaft und den Vereinsmitstreitern traf. Wie es in Marienborn Tradition ist, ging es am 1. Mai ins Quartier Mayence zum gemeinsamen Frühstück. Am späten Nachmittag – Cakici war da längst weitergezogen – saß der verschworene TuS-Tross dort immer noch zusammen.

„Genau das mag ich so sehr an Marienborn. Dieses Gemeinschaftsgefühl ist einmalig“, betont der Coach. Sein Team hat in der gesamten Runde nur eine von 27 Partien verloren. Nach dem Abstieg blieb die Mannschaft zusammen, diverse Leistungsträger hielten Marienborn trotz Angeboten von höherklassigen Klubs die Treue. Das hat sich mehr als ausgezahlt. Trotz der Meisterschaft will die TuS bis zum letzten Spieltag Vollgas geben und alle drei verbleibenden Partien gewinnen. „Wir wollen Charakter zeigen und in der Endabrechnung nichts verfälschen“, verspricht Ali Cakici, der als Trainer Nachfolger von TuS-Urgestein Guido Ritz wurde.

Bereits unter dessen Regie spielte Marienborn einen sehr ansehnlichen, strukturierten Fußball. Cakici hat ihn nochmal verfeinert. „Wir wollten von Beginn an auf unser spielerisches Format und Ballbesitz setzen. Das haben wir gnadenlos durchgezogen“, blickt der frühere Spieler von Mainz 05 zurück. Weil sie damit Erfolg haben, wollen die Marienborner auch in der Landesliga ihren Weg unbeirrt fortsetzen. „Diese Liga ist für mich persönlich zwar Neuland, aber für die Mannschaft nicht. Sie kann und wird mir einiges vermitteln“, gibt sich Ali Cakici zuversichtlich.

Ein konkretes Ziel wird sich der Aufsteiger bewusst nicht setzen. Es soll nicht um das Erreichen eines bestimmten Tabellenplatzes gehen. „Der Weg ist das Ziel. Unser Motto lautet: Erlebnis statt Ergebnis“, sagt Cakici. Gemessen an dem, was die Marienborner im letzten Jahr abgeliefert haben, dürfte sich die Konkurrenz bereits jetzt warm anziehen.



Aufrufe: 02.5.2017, 21:00 Uhr
Andreas RiechertAutor