2024-05-08T14:46:11.570Z

Vereinsnachrichten
Wenigstens auf hitzige Derbys mit dem FC Meisenheim darf sich die SG Eintracht wieder freuen. Beim bislang letzten Duell hatten sich Bad Kreuznachs Florian Unckrich (blaues Trikot, rechts) und Marius Gedratis einiges zu sagen.
Wenigstens auf hitzige Derbys mit dem FC Meisenheim darf sich die SG Eintracht wieder freuen. Beim bislang letzten Duell hatten sich Bad Kreuznachs Florian Unckrich (blaues Trikot, rechts) und Marius Gedratis einiges zu sagen. – Foto: Mario Luge

Eintracht vor Nahe-Derby und Westpfalz-Tour

Die Bad Kreuznacher spielen in ihrer Verbandsliga-Staffel gegen SC Idar und FC Meisenheim. Aber das Team hat auch lange Fahrten vor der Brust.

REGION - Eintracht Kreuznach wird in der kommenden Saison der Fußball-Verbandsliga in der Weststaffel gemeinsam mit den Vereinen von der Nahe und aus der Westpfalz spielen. Das wurde im Rahmen der Tagung des Spielausschusses im Südwestdeutschen Fußballverband entschieden. Der SWFV richtete sich bei der Einteilung der Staffeln fast komplett nach der Zugehörigkeit in die früheren Bezirke. Lediglich die Westpfälzer des TuS Rüssingen wanderten in den Pool mit Rheinhessen und Vorderpfalz.

Die erste Reaktion von Thomas Schwarz war ein mürrisches Grummeln. Der Eintracht-Coach ist im Mainzer Raum beheimatet, sein Co-Trainer, Björn Schrinner, kommt aus Worms. „Es ist für die Gegnerbeobachtung natürlich ein Unterschied, ob wir nach Marienborn radeln oder einen Tagesausflug nach Pirmasens machen“, sagt der 30-Jährige. Überhaupt sind die Fahrten zu den Spielen in der Westpfalz natürlich von anderem Kaliber als nach Rheinhessen. Zudem seien abgesehen von den Derbys gegen Meisenheim oder Idar-Oberstein viele Heimspiele weit weniger interessant als Duelle mit Marienborn oder Gau-Odernheim. Ob es sportlich schwerer wird in der Eintracht-Gruppe, das wird sich weisen. Schwarz: „Auf jeden Fall geht es für uns nur darum, möglichst schnell den Klassenverbleib zu sichern.“

Beim SWFV ist große Flexibilität gefragt

Aber es ist eben Flexibilität gefragt, wenn es im Südwestdeutschen Fußballverband (SWFV) in Zeiten der Corona-Krise an die Planung der kommenden Saison geht. Und entsprechend variabel hat der Spielausschuss des SWFV jetzt bei seiner Sommertagung eben seine Entscheidungen getroffen. Gefunden ist eine Regelung zur Saisonwertung für den Fall, dass durch die weiter grassierende Pandemie erneut ein vorzeitiger Abbruch nötig würde. Gefunden ist aber auch eine Option für den Fall, dass die Runde bedingt durch die kleinen Staffeln schon im April beendet wäre. Eine Verlängerung wäre möglich.

Eine entsprechende Regelung hatten speziell die Vereine der Verbandsliga gefordert. Und deren Argumente stachen. „In der Verbandsliga ist es ja so, dass die Spieler nicht umsonst spielen“, rekapituliert Lothar Renz die Argumentation der Klubs. Auch die Trainer würden hier bezahlt. Weil der Vorsitzende des Fußballkreises Alzey-Worms für die Verbandsliga als Klassenleiter fungiert, waren die Vereine bei ihm vorstellig geworden – mit der einfachen Rechnung: Eine Aufteilung der Liga in zwei Neuner-Staffeln hätte nur 16 Spieltage zur Folge – und ein frühzeitiges Saisonende, an das sich einzig das Entscheidungsspiel der Staffelsieger um den Aufstieg anschließen würde. Eine Refinanzierung des Spielbetriebs wäre da schwer zu erzielen.

Staffel-Lösung hinunter bis zu den A-Klassen

Der Beschluss lautet: „Wenn wir mit der Saison gut durchkommen, wird es eine Meisterrunde und eine Abstiegsrunde geben.“ Diese Regelung gilt für alle Ligen bis runter in die A-Klasse, „für B- und C-Klasse entscheiden die Kreise selbst“, so Renz. Sie ist aber auch optional. Sollte sich etwa der Saisonstart verzögern oder etwa eine erneute Unterbrechung notwendig werden, wodurch sich die Runde mit Hin- und Rückspiel doch bis in den Mai ziehen könnte, bliebe es doch „nur“ beim Entscheidungsspiel. Verankert wird in der Spielordnung auch gleich eine Regelung für den Fall, dass erneut ein kompletter Abbruch nötig wird. Gewertet wird dann der aktuelle Tabellenstand (eventuell nach Quotientenregelung). „Mit Auf- und Abstieg“, betont Renz.

Kreise entscheiden für B- und C-Klassen

Final beschlossen ist die Aufteilung von „überfüllten“ Spielklassen in zwei Staffeln. Auch hier geht es ums Thema Flexibilität, steigert der so minimierte Spielplan doch die Chance, selbst unter ungünstigen Bedingungen die Runde ins Ziel bringen zu können. Geteilt wird von der Verbandsliga abwärts, was mitunter das Problem nach sich zieht, dass Mannschaften ihren Stammkreis „verlassen“ müssen, um die benachbarte Staffel komplettieren zu können.

Was das genau für den Kreis Bad Kreuznach bedeutet, das wird sich in den nächsten ein bis zwei Wochen zeigen. „Ich möchte da keinen Schnellschuss, wir suchen gemeinsam mit den Staffelleitern auch das Gespräch mit den Vereinen“, so das Credo des Kreisvorsitzenden Thomas Dubravsky. Gerade für die Bezirksliga Nahe gibt es da verschiedene Varianten. Die Planung ist dort für Dubravsky und vor allem Staffelleiter Otfried Seefeldt komplexer als in anderen Ligen. Soll die Einteilung nach regionalen Gesichtspunkten stattfinden? Nur vier Klubs kommen aus dem Fußballkreis Birkenfeld, der Rest aus dem Kreis Kreuznach. Oder will man erste und zweite Mannschaften synchronisieren? Einige Vereine (Eintracht II, Karadeniz) haben keine zweite Mannschaften, andere haben ihre Reserven in unterschiedlichen Klassen. Es herrscht jedenfalls Diskussionsbedarf.

Die große Frage: Wann geht es wieder los?

Dazu bleibt die Frage: Wann kann es überhaupt losgehen? Aktuell erlaubt die bis zum 31. August gültige Rechtsverordnung allein das Training in Zehner-Gruppen. An (Test-)Spiele ist nicht zu denken, was zur kuriosen Situation führt, dass aus der Südpfalz schon ins Badische gependelt wird. „Dort sind Freundschaftsspiele möglich“, weiß Renz. Er hofft (mit dem gesamten Südwesten), dass die Rechtsverordnung noch mal angepasst wird. Am Dienstag tagt der Ministerrat.

Aufrufe: 020.7.2020, 18:00 Uhr
Mario Luge/ Carsten SchröderAutor