2024-04-23T06:39:20.694Z

Ligabericht
Des Gonsenheimers Freud ist der Marienborner Leid: Keeper Paul Simon bejubelt seinen Assist, Etienne Portmann (direkt daneben) und die TuS-Truppe können es kaum fassen. Foto: hbz/Jörg Henkel
Des Gonsenheimers Freud ist der Marienborner Leid: Keeper Paul Simon bejubelt seinen Assist, Etienne Portmann (direkt daneben) und die TuS-Truppe können es kaum fassen. Foto: hbz/Jörg Henkel

Ein Torwart-Assist, ein Dreierpack und ein Aufreger

Gonsenheim gewinnt 5:2 in Marienborn +++ Merten mit Traum-Einstand, Portmann mit Traum-Tor +++ TuS 50 Minuten zu zehnt, Cakici erzürnt

Wenn dieses Derby zum Verbandsliga-Auftakt die Messlatte gelegt hat, wird die Saison viel Spaß machen. 5:2 (1:0) gewann der SV Gonsenheim bei der TuS Marienborn, die ihrerseits trotz 50-minütiger Unterzahl ein Duell auf Augenhöhe lieferte. Eines, in dem die abgezocktere, effektivere Mannschaft gewann – und eines, das einige Heldengeschichten lieferte.
Da ist Torwart Paul Simon, der den ersten Gonsenheimer Assist der Spielrunde gab. Per langem Abschlag auf – Held Nummer zwei – Dennis Merten. Ibrahim Yilmaz zog mit seinem Laufweg einen Abwehrspieler raus, der Neuzugang sprintete steil Richtung Tor, Keeper Johannes Melchior kam zu zögerlich raus, Merten hob den Ball mit der Stirn ins Netz (44.) – und legte den Grundstein für einen beeindruckenden Dreierpack. Annahme mit rechts, kurz auf den Linken gelegt, ein satter Schuss ins kurze Eck – 0:2 (48.). Gegenstoß, ein trockener Abschluss mit rechts aus 20 Metern ins lange Eck – 1:4 (83.). „Sehr erfreulich, wenn es im ersten Spiel so klappt“, strahlte der 25-Jährige, der als einer von zwei Achtern auch immer wieder mit klugen Pässen glänzte und schon bestens integriert wirkt. Wie das Spiel gelaufen wäre, wenn Moritz Freisler nicht nach Foul und Handspiel Gelb-Rot gesehen hätte (41.), ist Makulatur. Die Marienborner machten danach über weite Strecken nicht den Eindruck, als würden sie in Unterzahl spielen. Die sechs guten Gelegenheiten gab es allerdings mehrheitlich zu elft, zweimal parierte auf der anderen Seite Melchior stark. Etienne Portmann, in Abwesenheit von Andreas Klapper (Kreuzbandriss) und Jannik Kern (Pfeiffersches Drüsenfieber, Rückkehr ins Teamtraining frühestens in zwei Wochen) als falsche Neun aufgeboten, bot sich ebenfalls für die Heldenrolle an. Nachdem Jonas Hofmann einen Handelfmeter verballert hatte (51.), dribbelte der 20-Jährige die halbe SVG-Elf aus und bescherte der TuS den Anschluss (60.). Mitten rein in den aufkeimenden Enthusiasmus platzte eine Szene, die Ali Cakici nachhaltig auf die Palme brachte. Khaled Abou Daya nagelte die Kugel unter die Latte (71.), stand nach Ansicht des Marienborn-Trainers aber klar im Abseits. Im Publikum waren die Meinungen geteilt, Cakici holte sich aber beim Schiedsrichter-Beobachter seine Bestätigung ab. Die nutzte freilich wenig, die Partie war vorentschieden. Auch wenn erst Mateo Trapp den verdienten 2:4-Anschlusstreffer (90.) schoss, der prompt durch Gonsenheims A-Junior Daniel Bienek gekontert wurde (90.+2). „Ich habe meiner Mannschaft für die erste Verbandsliga-Niederlage gratuliert“, erzählt Cakici, „dafür muss man viel erreicht haben. Bis auf den eingewechselten Nils Letz waren das alles Spieler aus der Bezirksliga. Es ist schade, ein, zwei entscheidende Situationen liefen gegen uns, aber wir waren drauf und dran.“ Sein Gegenüber Christian Lüllig sah einen verdienten Gäste-Sieg: „Die Jungs hatten die richtige Einstellung gegen eine sehr homogene Marienborner Mannschaft.“ TuS Marienborn: Melchior – Klüber (70. Hellmann), Hofmann, Putzker, M. Ritz (52. Berninger) – Freisler, Schwiderski, Trapp – Harden (61. Letz), D. Ritz – Portmann. SV Gonsenheim: Simon – Obas, Gündüz, Hermann, Rimoldi – Ahlbach – Bektasevic, Merten (85. Bienek) – Abou Daya (90. Geßner), Sorihashi – I. Yilmaz (66. Habscheid).
Aufrufe: 010.8.2018, 22:20 Uhr
Torben SchröderAutor