2024-04-23T13:35:06.289Z

Spielvorbericht
Hat sich selbst einen Maulkorb gegenüber den Schiedsrichtern verordnet: TuS-Coach Ali Cakici.
Hat sich selbst einen Maulkorb gegenüber den Schiedsrichtern verordnet: TuS-Coach Ali Cakici. – Foto: FuPa Brandenburg

Cakici verspricht Selbstdisziplin

SPIELVORBERICHT VERBANDSLIGA SÜDWEST +++ Marienborner Coach will sich beim „Rückspiel“ gegen Steinwenden nicht mit dem Schiri anlegen

Marienborn. Die Vorstellung fällt schwer, doch Ali Cakici klingt fest entschlossen. Gar nichts will der Trainer der TuS Marienborn mehr während der Verbandsligaspiele in Richtung Schiedsrichter sagen. „Ich werde mich wie ein kleiner Junge an den Seitenrand stellen, und sie können pfeifen, wie sie wollen.“ Noch immer ist Cakici regelrecht konsterniert ob der Vorkommnisse beim jüngsten 5:4-Sieg in Steinwenden. Ob der Gelb-Roten Karte gegen Lukas Harden wegen zweier „Vergehen“, die man nicht mal abpfeifen muss. Dass Harden vom Unparteiischen Fabian Knarr auch noch über die Seitenlinie geschoben wurde, war die Krönung – dachte man.

Winterpause soll für Beruhigung sorgen

Doch dann flog Patrick Huth runter. Glatt Rot, weil er den Schiedsrichter gerempelt haben sollte. Die Bilder im Livestream unterstützen allerdings die Lesart der TuS, wonach keine gezielte Bewegung des Spielers hin zum Pfeifenmann vorlag. „Drei oder vier Spiele Sperre, das würde ich nicht akzeptieren“, stellt Cakici klar. Ein Urteil gibt es noch nicht, dass Huth das „Rückspiel“ gegen den SV Steinwenden (Sonntag, 15 Uhr) verpassen wird, ist aber klar. Cakici sieht ein generelles Problem. Spätestens seit dem indiskutablen Angriff auf einen Schiedsrichter in Rüssingen würden die Spielleiter noch autoritärer auftreten, sind gewiss auch besonders sensibilisiert. „Aber so wird Aktionismus daraus“, klagt Cakici. Und um dem keine weitere Nahrung zu geben, ehe die Winterpause hoffentlich für Beruhigung sorgt, will er sich im Zaum halten.

„Ich wollte mit ihm reden, aber er schubst mich auf einmal vom Feld runter“, erinnert sich Harden, „uns Spielern wird richtigerweise immer eingetrichtert, die Schiedsrichter nicht anzufassen, aber dann kommt so was. Ich verstehe nicht, warum man sich so in den Vordergrund spielen muss.“ Den Ärger steigerten noch zwei Abseitspositionen vor Gegentreffern. „Von vier Gegentoren waren dreieinhalb irregulär“, findet Harden, „und wir selbst haben auswärts auf Rasen fünf Dinger gemacht. Das gibt uns ein gutes Gefühl vor dem letzten Spiel.“ Das dann am besten mit Abseitsregel, unauffälliger Spielleitung und fairen Aktiven vonstatten geht. Am folgenden Wochenende treffen sich erste, zweite und dritte TuS-Mannschaft zur Weihnachtsfeier, dann gibt es eine Trainingspause, bis Cakici seine Jungs „aufs Geratewohl“ irgendwann wieder zusammenruft. In der Hoffnung, dass Huths Sperre dann schon abgelaufen ist.

Aufrufe: 07.12.2019, 10:00 Uhr
Torben SchröderAutor