2024-04-25T14:35:39.956Z

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"Von Anfang an viel zu hastig": Der SV Schopfheim (mit Amara Jawneh, links, gegen Andrea Giannetti) geriet in Stetten früh in Rücklage.
"Von Anfang an viel zu hastig": Der SV Schopfheim (mit Amara Jawneh, links, gegen Andrea Giannetti) geriet in Stetten früh in Rücklage. – Foto: Gerd Gründl

A-Ligisten bewerten Leistungen mit erfrischender Ehrlichkeit

TuS Lörrach-Stetten bestraft Schopfheimer Schläfrigkeit +++ SV Eichsel bestätigt gute Heimauftritte mit Sieg gegen FC Hauingen

Oftmals ist der Grund für eine Niederlage im Amateurfußball schnell gefunden: Entweder ist der Schiedsrichter schuld oder die personelle Situation. In der West-Staffel gehen die Verantwortlichen die Aufarbeitung diesmal noch differenzierter an.
Für Daniel Schulz, Trainer des SV Schopfheim, war es ein gebrauchter Tag. Beim 1:4 gegen den TuS Lörrach-Stetten zeigte seine Elf „leider eine sehr schlechte Leistung“, bei der man „von Anfang an viel zu hastig und fahrig agierte und nicht an die vergangenen Leistungen anknüpfen konnte“. Doppelt bitter war aus Sicht des SVS-Trainers die Tatsache, dass „Lörrach-Stetten an diesem Tag gar nicht so besonders gut gespielt hat und dadurch mit einer normalen Leistung durchaus etwas für uns drin gewesen wäre“.



TuS-Coach Sascha Müller sah von seiner Mannschaft „eine ordentliche Leistung, mit der man zufrieden sein kann“. Dennoch hat Müller einige „Stellschrauben erkannt, an denen wir noch drehen müssen“. Aufgrund der verbesserten Chancenverwertung habe sein Team einen hochverdienten 4:1-Sieg gefeiert. Schulz stimmte Müller in diesem Punkt zu, „da wir durch viele Fehler im Aufbauspiel keinen Spielfluss reinbekommen haben“. Für die kommenden Begegnungen erhofft er sich von seinen Schopfheimern eine Leistungssteigerung, auch in dem Wissen, dass „wir gegen absolute Top-Teams drei Auswärtsspiele hintereinander bestreiten müssen“.

Hauingen-Coach Mick Fahr: „Haben im Kollektiv versagt“

Ebenfalls vor einer schweren Auswärtsaufgabe steht Lörrach-Stetten: Der TuS tritt zum Derby beim FC Hauingen an. Für Müller kein normales Spiel, denn am Sonntag trifft er auf seinen Freund Mick Fahr, der beim FCH auf der Trainerbank sitzt: „Das wird ein schweres Spiel, aber wir werden die Jungs heiß machen und die drei Punkte holen.“ Fahr, Ex-Coach der TuS-Reserve, hat andere Pläne für das Wochenende: „Für uns ist das ein Top-Spiel und ein Derby, das zudem am Wochenende unseres alljährlich stattfindenden Herbstfestes ausgetragen wird. Da wollen wir natürlich als Derbysieger hin“, so Fahr, der anfügt: „Wir wollen die Pleite gegen Eichsel wettmachen und gehen hochmotiviert in das Spiel.“

Am Samstag war von Motivation allerdings nicht allzu viel zu sehen. Beim Aufsteiger SV Eichsel musste der FCH laut Fahr „absolut verdient und eigentlich zu niedrig“ beim 1:3 die erste Saisonniederlage hinnehmen. Für SVE-Trainer Jürgen Mair kam der Erfolg „unverhofft, da Hauingen der klare Favorit war und unsere Chancen vor dem Spiel eher schlecht standen“. Dennoch habe seine Elf verdient gewonnen und die guten Ergebnisse auf heimischem Rasen bestätigt. Maßgeblich für den dreifachen Punktgewinn waren für den 49-Jährigen auch die beiden Standardtore zur 2:0-Führung: „Für uns ist es entscheidend, diese Situationen zu unseren Gunsten zu nutzen, da wir spielerisch nicht mit dem Niveau von Hauingen mithalten können.“

Von diesem Lob kann sich der FCH nichts kaufen, denn die Punkte blieben beim Aufsteiger, auch „weil wir an diesem Tag im Kollektiv versagt haben. Bis auf unseren Torwart hat niemand gut gespielt und auch ich habe Fehler gemacht“, resümiert Fahr. Für Eichsel steht indes der nächste Top-Club vor der Tür. „Wehr wird nochmal ein anderer Brocken als der FCH. Alles kann passieren, aber bei uns muss vieles zusammenlaufen, damit wir auch aus diesem Spiel etwas Zählbares mitnehmen können“, prophezeit Mair.
Aufrufe: 016.9.2019, 18:00 Uhr
Mario Schmidt (BZ)Autor