2024-04-24T13:20:38.835Z

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Fußball-Akrobaten: Tobias Kraft (Wiesental, unten) nimmt Hertens Dominik Kappler auf die Schulter. | Foto: Meinrad Schön
Fußball-Akrobaten: Tobias Kraft (Wiesental, unten) nimmt Hertens Dominik Kappler auf die Schulter. | Foto: Meinrad Schön

TuS Kleines Wiesental feiert Kantersieg beim SV Herten II

SV Schopfheim setzt sich an der Spitze fest +++ TuS Kleines Wiesental besteht Charaktertest

Enttäuschende Niederlagen sind zunächst eine bittere Angelegenheit. Doch bieten sie in der Regel immer auch eine Chance. Die Möglichkeit, sich im nächsten Anlauf zu rehabilitieren. Zwei Mannschaften aus der Spitzengruppe ist das gelungen.

In beeindruckender Manier meldete sich der TuS Kleines Wiesental zurück. Zuhause noch mit 0:3 gegen den SV Schopfheim verloren, setzte die Elf von Trainer Frank Ullmann beim SV Herten II gleich wieder ein Zeichen. 6:0 gewann der TuS. „Wir wollten unsere Heimtaktik auch mal auswärts testen“, hatte sich der Coach für ein kleines Experiment entschieden. „Zudem war es eine Charakterfrage.“ Früh pressen und den Gegner unter Druck setzen. Vom Kunstrasen in Tegernau transportierte die Mannschaft die Marschroute erfolgreich aufs Hertener Grün. Kevin Schwald schoss den TuS mit einem Hattrick schnell mit 3:0 in Führung.

Auch wenn Herten eine herbe Schlappe erlitt, gab es von Ullmann positive Worte. „Es ist ein kampfstarkes Team, gut gewachsen, mit vielen jungen Spielern und gutem Durchschnittsalter.“ Dass der SVH mit null Punkten das Tabellenende ziert, „das trübt das Bild“, findet Wiesentals Trainer. Für den war derweil erfreulich, dass die Mannschaft nicht einzig von Marco Winkler abhängig war. Für die Wiesentäler ist es wichtig, dass noch weitere Spieler im Kader stehen, die Torgefahr ausstrahlen. Für die Gegner ist der TuS damit nicht so einfach auszurechnen.

Eine Qualität, auf die Sascha Müller vom TuS Lörrach-Stetten ohnehin viel Wert legt. Just in Tegernau war seine Mannschaft zum Auftakt mit 1:7 untergegangen. Inzwischen hat der Bezirksliga-Absteiger in die Spur gefunden. Das 4:2 gegen den SV Eichsel war der dritte Sieg in Folge. In der ersten Hälfte hatte Lörrach-Stetten die Partie komplett im Griff, doch stand es zur Pause 2:2 unentschieden. „Da müssen wir bereits deutlich führen. Allerdings waren auch fünf Aluminiumtreffer dabei“, fehlte Müller der Beistand von Fortuna. „Ob flach, hoch, innen oder außen, da war alles dabei.“ Nach der Pause tat sich der TuS schwer, holte sich aber den verdienten Dreier. „Die Mannschaft hat nun angenommen, wie man in der Kreisliga A spielen muss“, sieht der Trainer eine positive Entwicklung.

An der Spitze der West-Staffel steht der SV Schopfheim, zu Hause ließ man dem TuS Efringen-Kirchen II beim 5:0 keine Chance. „Das war erneut eine gute Mannschaftsleistung“, resümierte SV-Trainer Tobias Jehle. Drei Spieler haben bereits drei oder vier Tore auf dem Konto. „Wir sind ziemlich breit aufgestellt“, weiß auch er um den Faktor, nur schwer ausrechenbar zu sein. In der Offensive gewann Schopfheim an Qualität hinzu, außerdem hat Jehle noch Spieler in der Hinterhand. „Wir haben eine richtig starke Konkurrenzsituation. Wenn wir komplett sind, wird es schwierig, die Mannschaft aufzustellen.“ Ein Problem ist das indes nicht, sondern eher ein Vorteil.


Rollenwechsel

Alexander Gerber ist die Nummer Eins beim TuS Lörrach-Stetten. Naturgemäß versucht der 27-Jährige alles, um Tore zu verhindern. Gegen den SV Eichsel wagte Gerber jedoch etwas Neues und tauchte in ungewohnter Rolle auf – als Torvorbereiter. Aus dem Spiel heraus kam der Ball zum TuS-Schlussmann, er schlug ihn nach vorne, wo die Kugel vor den Füßen von Stürmer Fabio Löffler landete. Der zog aus 20 Metern ab, traf und Gerber durfte zur Abwechslung mal eine Vorlage verbuchen.

Schuhwechsel
Für den SV Weil III steht Franko Viteritti Woche für Woche an der Seitenlinie. Doch der 41-jährige Trainer wechselt regelmäßig das Schuhwerk und kickt wieder für die Blau-Weißen. Gemeinsam mit Thomas Schwarze (44), Coach des Weiler Bezirksliga-Teams, verstärkt er die neue vierte Mannschaft in der Kreisliga C. „Wenn ich es zeitlich schaffe, bin ich regelmäßig dabei“, sagt Viteritti und fügt verschmitzt an: „Bewegung kann uns ja auch nicht schaden.“

Ballwechsel
Spielerwechsel sind Alltag. Ungewöhnlich ist allerdings, wenn Sportart samt Ball gewechselt werden. So wie bei Carl Bühler. In der vergangenen Runde zählte der 21-Jährige noch zum Kader des SV Schopfheim, nun ist er für die Handballer vom HSV Schopfheim aktiv. „Er hat früher schon dort gespielt und ist immer ein bisschen zwischen den Sportarten gependelt“, erklärt SVS-Trainer Tobias Jehle. Beim 5:0-Sieg der Fußballer am Wochenende war der Handballer Tribünengast. Gut möglich, dass Jehle bald den Gegenbesuch startet: „Ich werde ihm dann auch mal beim Handball zuschauen.“zok

Aufrufe: 07.9.2015, 22:00 Uhr
Matthias Konzok (BZ)Autor