TuS Homberg steht vor einer ungewissen Zukunft

Olaf Ketzer, Ur-Ratinger – der ASV Tiefenbroich ist sein Stammverein, früher spielte er bei zahlreichen ersten Amateur-Adressen – war in Homberg eine Art Alleinunterhalter. „Unterstützung gab es kaum“, erzählt er nun. „Wenn acht Spieler zum Training kamen, war ich schon froh. Aber es gab ja keine Druckmittel. Mein Sohn Joel studiert in Paderborn. Der konnte überhaupt nicht mittrainieren, ich war aber glücklich, dass er sich dennoch als Spieler sonntags zur Verfügung stellte. Einige Spieler kamen aus Hobbymannschaften, die hatten noch nie in einem Verein gespielt. Entsprechend waren sie geschult. Unter diesen Voraussetzungen können wir alle mit Platz zwölf mehr als zufrieden sein und jetzt müssen andere weitermachen. Ich habe schließlich einen harten Beruf als Heizungsmonteur. Der verlangt viel.“

Sein Sohn Joy (26) wechselt zu Ratingen 04/19 II und wo Joel und Jona hingehen, ist unklar. Vater Olaf macht jetzt erst einmal mit seiner Ehefrau zwei Wochen Urlaub in Südtirol. „Zum Urlaub machen hatte ich in den beiden Homberger Jahren kaum Zeit, das holen wir jetzt nach“, sagt er. Fußball wird Olaf Ketzer aber weiter spielen, davon kann der 48-Jährige mit der Figur eines 19-jährigen Top-Sportlers niemals lassen. Er wird künftig wohl bei einem seiner Ex-Vereine, Fortuna oder dem ASV Tiefenbroich, wo seine lange Fußballer-Odyssee vor mehr als 40 Jahren begann, im Altherren-Team kicken. „Als Trainer jedenfalls werde ich nicht mehr zur Verfügung stehen“, stellte er klar.

Beim TuS Homberg geht es jetzt mit einem noch weiter verkleinertem Kader in die Rückrunde. Sie wird schwer, denn neben den Ketzers gab es noch einige Abmeldungen. Der bisherige Torjäger Marcel Hillig (21) steht jedenfalls für lange Zeit wegen seinem Kreuzbandriss und Meniskusschaden nicht zur Verfügung. Neuer Trainer ist Tobias Mertz. Der kommt aus der eigenen Jugendabteilung und der Heiligenhauser Christian Schmieder (34) mischt in der Sportlichen Führung auch wieder mit.