Schlusslicht: TuS und Probst trennen sich

Ex-Profi Mike Probst, der 1996 als Ersatztorwart mit dem FC Bayern München den Uefa-Pokal gewann, kennt die Mechanismen im Trainergeschäft nur zu genau. "Der Verein will einen neuen Impuls setzen. Ich denke, es ist der richtige Zeitpunkt. Dass es vielen leid tut, habe ich jetzt schon mehrfach gehört", berichtet Probst. TuS-Abteilungsleiter Adrian Saft ist die Entscheidung sehr schwer gefallen: "Wir hatten nach der sehr erfolgreichen aber langen vorigen Saison eine kurze und schlechte Vorbereitung. Hinzu kamen Verletzungen und dann hat uns auch das Glück verlassen. Ich habe mich lange gegen einen Trainerwechsel gewehrt. In Gesprächen zwischen Mike und mir sind wir nun aber zu dieser Entscheidung gekommen. Mir tut diese Entscheidung leid, sie ist mir sehr schwer gefallen, vor allem nach den drei sehr erfolgreichen Jahren." Nun stehen die beiden wichtigen Heimspiele gegen die Kellerkinder FC Ergolding und FC Gerolfing an und da muss der TuS unbedingt punkten. Mit nur neun Zählern aus 14 Spielen habe er als Trainer keine Argumente, gibt Probst zu bedenken: "Die Bilanz spricht eine deutliche Sprache. Jeder weiß aber auch, dass wir zwölf der 14 Spiele nicht hätten verlieren müssen. Es gab nur die zwei Ausreißer - in Pfarrkirchen und gegen Eching", erläutert Probst. Aus den letzten acht sieglosen Spielen holten die Holzkirchener nur einen Punkt.

TuS unter Probst: die erfolgreichste Zeit der Vereinsgeschichte.

Probst stand seit Sommer 2011 bei den Kickern von der "Haidroad" in der Verantwortung. Es war die erfolgreichste Zeit des Vereins mit dem erstmaligen Landesliga-Aufstieg 2012 in der Vereinsgeschichte. Die vorige Saison beendete der TuS Holzkirchen auf Platz zwei und qualifizierte sich damit für die Relegation zur Bayernliga. In Runde eins wurde der Bayernligist FC Ismaning ausgeschaltet und in der entscheidenden Finalrunde fehlte dem TuS gegen den BCF Wolfratshausen nur ein Tor zum erstmaligen Bayernliga-Aufstieg. "Für mich zählt am Ende, was wir zusammen hier in drei Jahren aufgebaut haben", zieht Probst trotz der zuletzt sportlichen Talfahrt eine insgesamt positive Bilanz. Der 51 Jahre alte EDV-Leiter der Gemeinde Unterhaching hat jetzt erst einmal mehr Zeit für seine Familie: "Das ist in den letzten Jahren etwas zu kurz gekommen. Trotzdem bin ich motiviert, eine neue Aufgabe zu übernehmen." Sein Nachfolger ist der Litauer Gediminas Sugzda. Der ehemalige Nationalspieler begann seine Karriere bei Zalgis Vilnius. Mit 17 Jahren gab er bereits sein Debüt in der ersten Liga der damaligen Sowjetunion.






1987 wurde der Abwehrrecke in die U21-Nationalmannschaft der UdSSR berufen. Weitere Stationen waren Lokomotive Moskau, SG Rodheim, FC Carl-Zeiss Jena, SpVgg Bayern Hof, Rot-Weiß Erfurt und zum Abschluss seiner Karriere nochmals Jena. Ab 2008 trainierte der Litauer den SC Baldham-Vaterstetten mit Aufstiegen in die Bezirks- und Bezirksoberliga. Seit 2013 trainiert der ehemalige Abwehrmann in Holzkirchen im Nachwuchsbereich. Nun steht Sugzda am Samstag ab 15 Uhr erstmals in der Verantwortung in der Landesliga Südost, wenn der TuS Holzkirchen den FC Ergolding empfängt. "Nun haben wir mit Gediminas Sugzda einen sehr erfahrenen Trainer, der zunächst als Interimslösung bis Winter gedacht ist. Wir werden in aller Ruhe im Winter weitersehen, wobei Gedi auch eine Option ist. Er ist A-Lizenz-Inhaber und arbeitet bei uns im Verein erfolgreich. Ich hoffe, dass die Mannschaft nun neue Impulse bekommt, damit wir den Klassenerhalt schaffen", hofft Abteilungsleiter Saft auf die Wende.

Die Chronik des TuS Holzkirchen der letzten Jahre: