Holzkirchens Zeisel: „Quatsch, die Saison zu Ende zu spielen“

Holzkirchen – Sie steht kurz davor, die 9000er-Marke zu knacken. So viele Menschen haben bereits jene Petition unterschrieben, die den Abbruch der Saison 2019/20 in den bayerischen Fußballligen fordert (wir berichteten). Einer der zahlreichen Unterzeichner ist der Torhüter des TuS Holzkirchen, Benedikt Zeisel. „Ich persönlich finde es einen Quatsch, die aktuelle Saison zu Ende zu spielen, um dafür die neue Spielzeit zu opfern“, betont der 29-jährige Landesliga-Schlussmann.

Die jüngste Entscheidung des Bayerischen Fußball-Verbands (BFV), die unterbrochene Saison ab September – sofern es das Infektionsgeschehen zulässt – auf Kosten der Spielzeit 2020/21 bis in den Mai 2021 fortzusetzen, stößt bei ihm auf wenig Gegenliebe. Stichwort: Gefährdung der sportlichen Fairness. „Gerade Mannschaften, die derzeit unten in der Tabelle stehen, könnten natürlich im weiteren Saisonverlauf im Vergleich zu anderen Teams kräftig nachrüsten“, befürchtet Zeisel. Das könnte sowohl den Abstiegskampf als auch den Meisterschaftskampf noch einmal deutlich verändern. „Ich hätte es fair gefunden, dass es in diesem Jahr keine Absteiger gibt und im Jahr darauf dafür zwei mehr.“

Um den langen Zeitraum –von September 2020 bis Mai/Juni 2021 mit nur einigen wenigen Rückrundenspielen – zu verkürzen, arbeitet der BFV zusätzlich an der Einführung neuer Pokalwettbewerbe. „Im Endeffekt sind das ja Wettbewerbe, die keinen interessieren“, stellt Zeisel klar. Außerdem müsse man erst noch sehen, ob „man im September überhaupt weiterspielen kann“.

Zeisel kritisiert: Nur zwei Verbände wehren sich

Derweil hat der BFV die laufende Petition natürlich zur Kenntnis genommen. „Ich gehe mit solchen Themen sehr ernst um“, sagt BFV-Schatzmeister Jürgen Faltenbacher. „Bevor die Petition gestartet wurde, sind viele Ergebnisse nicht bekannt gewesen“, meint er. „Wir haben ein klares Ergebnis und einen Auftrag. Den setzen wir jetzt um, denn wir haben den Vorstandsentschluss aufgrund einer Meinungsumfrage getroffen.“

Diese Meinung teilen Benedikt Zeisel und rund 9000 andere jedenfalls nicht. „In ganz Deutschland werden die Ligen abgebrochen, nur zwei Verbände, darunter der bayerische, wehren sich dagegen“, gibt Zeisel zu bedenken. Neben dem BFV will auch der Thüringer Fußballverband die unterbrochene Saison fortsetzen.