Holzkirchen will in Schwabmünchen einfachen Fußball spielen

Mit einem einstelligen Tabellenplatz nach der ersten Bayernliga-Hinrunde der Vereinsgeschichte dürften beim TuS Holzkirchen wohl nur die wenigsten gerechnet haben. Die Fußballer, die die Landesliga Südost in der vergangenen Saison als Meister abgeschlossen hatten, haben trotz der jüngsten 0:3-Heimniederlage gegen den ASV Neumarkt neun Punkte Vorsprung auf Tabellenplatz 14, der die Abstiegsrelegation bedeuten würde. Warum die Aufsteiger nahezu ideale Ausgangsverhältnisse haben, liegt daran, dass die Holzkirchner sehr oft an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit gegangen sind. „Wir müssen über die gesamte Saison gesehen über unserem Limit spielen, um diese Klasse halten zu können“, ist sich auch Trainer Gediminas Sugzda sicher.

Reichte es gegen eine abgezockte Elf aus Neumarkt noch nicht zum Erfolg, fordert der Fußballlehrer vor dem Auswärtsspiel am Sonntag beim TSV Schwabmünchen von seinen Spielern, wieder näher an die besagte Grenze zu kommen. Dass sowohl Innenverteidiger Lars Doppler als auch Mittelfeld-Taktgeber Marco Höferth gesund und mit von der Partie sind, spielt dem Vorhaben in die Karten. „Beide haben im ersten Training einen guten Eindruck hinterlassen“, sagt Sugzda zufrieden. „Es sieht so aus, als könnten wir aus dem Vollen schöpfen.“

Möglicherweise tendiert der ehemalige Nationalspieler dazu, wieder auf die gewohnte Viererkette mit Doppler und Maxi Schulz als kongenialem Duo umzustellen, und Höferth an der Seite von Benedict Gulielmo agieren zu lassen.

Dem Gegner Schwabmünchen schreibt der Holzkirchner Coach indes Qualitäten in ganz anderen Bereichen zu als dem ASV: Der TSV lebe von einem agilen und quirligen Spielermaterial und habe ohne Frage die Klasse, um oben mitzuspielen. „Sie haben gerne den Ball“, erklärt Sugzda. „Defensiv ist diese Mannschaft aber eventuell etwas verwundbarer als unser vorheriger Gegner. Wir hoffen, Fehler genauso gut nutzen zu können, wie es uns im Hinspiel gelungen ist.“ Damals feierte der Tabellenachte von der Haidstraße einen 4:2-Triumph, zu dem unter anderem Rückkehrer Höferth einen Treffer beisteuerte.

Dieser Tage und in Vorbereitung auf das wichtige Pflichtspiel sind Sugzda und seine Trainerkollegen aber mit anderen Dingen beschäftigt: „Wir haben nicht nur gegen Neumarkt, sondern auch in der Vergangenheit sehr viele Punkte hergegeben, weil wir extreme individuelle Fehler begangen haben“, erklärt der 49-Jährige. „Wir müssen daran arbeiten, dass wir die absolute Konzentration viel länger aufrecht erhalten können.“ Sugzda spielt etwa auf eine Situation am vergangenen Spieltag an, bei der seine Mannschaft nach einer überragenden Anfangsphase von etwa 30 Minuten in einen Schlendrian geriet, aus dem sie sich nicht mehr zu befreien wusste. Dass dem spielentscheidenden 0:2 ein völlig unnötiger Freistoß aus einladender Position vorausging, erschien sinnbildlich.

„Ich setze mein Team auf keinen Fall unter Druck, denn das ist meiner Meinung nach nicht förderlich“, versichert Sugzda. „Wir müssen nur versuchen, einfachen Fußball zu spielen und krasse Fehler zu minimieren. Die meisten Gegentreffer haben sich nämlich aus eigenem Ballbesitz entwickelt, nicht aus gegnerischem.“ So könnte er also aussehen, der Weg zurück ans Leistungslimit und zum ersten Dreier 2018.

Aufstellung: Zeisel – Korkor, Schulz, Doppler, Preuhs – Gulielmo, Höferth, Hahn, Sontheim – Allgeier, Fischer. Auf der Bank: Zimmerhakl, Baumann, Kaya, Mättig, Pummer, Lechner, Ljumani, Mayer

Fanbus: Der TuS Holzkirchen setzt am Sonntag einen Bus ein. Abfahrt ist um 11.30 Uhr am Fußballplatz. Für Zuschauer besteht die Möglichkeit zur Mitfahrt. Die Kosten für die Fahrt in den betragen zehn Euro pro Person.