2024-04-19T07:32:36.736Z

Spielbericht
Ein erster Warnschuss: TuS-Angreifer Franz Fischer (v.l.) verpasst hier gegen BCF-Keeper Alexander Heep sowie die Verteidiger Chafi Gobitaka und Andrej Skoro das Tor. Später gelang dem Ex-Farcheter der Siegtreffer. FOTO: OLIVER RABUSER
Ein erster Warnschuss: TuS-Angreifer Franz Fischer (v.l.) verpasst hier gegen BCF-Keeper Alexander Heep sowie die Verteidiger Chafi Gobitaka und Andrej Skoro das Tor. Später gelang dem Ex-Farcheter der Siegtreffer. FOTO: OLIVER RABUSER

Fischer erledigt Wolfratshausen - Hahn am Mittelfuß verletzt

TuS Holzkirchen feiert wichtiges 1:0 gegen ruppig auftretenden BCF Wolfratshausen

Als richtungsweisend hat TuS Holzkirchens Marco Höferth das Treffen mit seinen Ex-Verein BCF Wolfratshausen bezeichnet.

Angesichts der Tatsache, dass die Elf von Trainer Gediminas Sugzda bei einer Niederlage nur noch einen einzigen Punkt von den möglichen Abstiegsplätzen entfernt gewesen wäre, eine absolut treffende Beschreibung. Doch so weit sollte es nicht kommen: In einer von den Gastgebern ruppig bis phasenweise überaggressiv geführten Partie überstand der TuS eine druckvolle Anfangsphase des BCF und setzte zehn Minuten vor Ende der Begegnung den entscheidenden Schlag, der zum 1:0 Sieg der Gäste reichte. Die Holzkirchner klettern dadurch auf Tabellenrang sechs. „Die Erleichterung über den Sieg ist ehrlicherweise ziemlich groß“, gibt Sugzda zu.

„Wir haben in letzter Zeit oft geführt und viele Punkte liegen lassen.“ Doch diesmal sollte ein Treffer reichen. Im Vergleich zum Unentschieden des vergangenen Spieltages gegen Pullach wechselte der Fußballlehrer lediglich einmal – für Julian Allgeier, der mit Rückenproblemen zu kämpfen hatte und zunächst auf der Bank platz nahm, rückte Benedict Gulielmo in die Startelf. Auch wenn klare Torchancen Mangelware waren, dominierte das Heimteam die Partie von Beginn an. Mit starkem Pressing setzte die Elf von Trainer Marco Stier Holzkirchens Hintermannschaft unter Druck. „Wir haben eine halbe Stunde lang überhaupt nicht ins Spiel gefunden – ich habe mich gefragt, wann dieser Spuk endlich aufhört“, erklärt Sugzda. Wirklich gefährlich nach vorne kamen im ersten Durchgang trotzdem nur die Holzkirchner. Nach einem sehenswert vorgetragenen Angriff kam Franz Fischer, ebenfalls ein ehemaliger Wolfratshauser, im Sechzehner an den Ball. Der Stürmer umkurvte den Schlussmann der Gäste – sein Abschluss in der 39. Minute wurde aber von der Linie geschlagen.

Mit Beginn der zweiten Hälfte musste der TuS auf Edeltechniker Basti Hahn verzichten, der nach einem groben Foulspiel Ende des ersten Durchgangs nicht weiter machen konnte. „Ich glaube, es ist eine starke Prellung am Mittelfuß“, meint der Stürmer selbst. „Die Bänder und vor allem das Knie ist heil – das ist die Hauptsache.“ Über die gesamte Spielzeit attackierten die Hausherren die Männer von der Haidroad hart bis zu hart, was das Schiedsrichtergespann nach Sugzda’s Meinung nicht unterband. „Ich kann dem BCF überhaupt nichts vorwerfen – die kämpfen bis zum Umfallen und wollen aus dem Tabellenkeller raus. Aber es wurde immer mehr eine Jagd auf meine Spieler eröffnet und teilweise vorsätzlich auf die Knochen gegangen – so etwas muss der Schiedsrichter unterbinden.“

Für Hahn hofft Sugzda jetzt nur das Beste: „Das ist echt saubitter für ihn und ich bin erbost, dass solche Aktionen nicht härter bestraft wurden – hoffentlich kann er bald wieder trainieren.“ Mit Toren konnten seine Akteure zunächst nicht antworten, obwohl es die bestmögliche Chance dazu gab. Nach Handspiel entschied das Gespann in der 64. Minute auf Strafstoß für den TuS – Ex-Wolfratshausener Höferth wollte viel Gewalt in die Waagschale werfen, doch sein Schuss fand nicht den Weg ins Tor, sondern die Hände von Torhüter Alexander Heep. Auch nach diesem Fehlversuch war es zunehmend Höferths Mannschaft die gewinnen wollte.

„Ich finde wir haben uns den Sieg verdient, weil wir in der zweiten Halbzeit die besseren Chancen hatten – wir haben bis zur letzten Sekunde gekämpft“, analysiert Hahn. Knapp zehn Minuten vor Abpfiff des Duells ereignete sich der Moment der Erlösung für den TuS: Nach einem weiten Ball verlängerte Julian Allgeier, der gerade etwa 20 Sekunden auf dem Feld stand, auf Fischer. Der Stürmer lief alleine auf Heep zu und schob die Kugel ins kurze Eck zum 1:0. „Das war klasse gemacht – und ein recht guter Wechsel“, sagt Sugzda mit einem Lächeln im Bezug auf Allgeiers Einwechslung. Die Holzkirchner durften sich also seit langer Zeit wieder über einen Sieg freuen – ein Sieg von besonders gutem Geschmack, wie auch Hahn findet: „Genau das haben wir nach den letzten oft unglücklichen Spielen gebraucht.“

Aufrufe: 015.10.2017, 20:54 Uhr
Hans Spiegler - Holzkirchner MerkurAutor