Letztlich war der Sieg auch verdient. Die Anfangsphase gehörte allerdings der Heimmannschaft. Durch Kopfbälle von Josef Pallauf und Florian Bacher kam der Ball schon in den ersten 15 Minuten zwei Mal aufs Holzkirchner Tor. Zwingend waren die Chancen aber nicht. „In der ersten Hälfte hatten wir das Spiel im Griff und auch mehr Ballbesitz“, sagt Otterfings Abteilungsleiter Dominik Urban.
Holzkirchen war zu dem Zeitpunkt noch sehr unsicher – ein kaum vermeidbares Mitbringsel aus fünf Niederlagen in Folge. Zudem lautete Maiers Vorgabe „zunächst eher zurückhaltend“ zu spielen. Gefahr durch Otterfing kam aber nur wenig auf – und wenn, nur nach Standards.
Eine Standardsituation war es schließlich auch, die auf der anderen Seite den TuS in Führung brachte. Riccardo Ferraro schoss von halbrechts einen Freistoß in den Strafraum. Der gerade erst eingewechselte Mahamadou Camara kam ungedeckt zum Kopfball und nickte ein. Mit diesem „Erfolgserlebnis“ (Maier) ging es kurz darauf in die Pause. „Wir haben uns endlich belohnt“, fügt er hinzu. „Die Köpfe waren positiv und man hat gemerkt, dass das was werden kann.“
Mit der positiven Körpersprache funktionierte auch plötzlich wieder das Holzkirchner Spiel. Die Ballsicherheit und Ruhe waren zurück, die Gäste waren in der zweiten Hälfte klar die spielführende Mannschaft. Von Otterfing hingegen nichts zu sehen. „In der zweiten Halbzeit zeigten wir ein vollkommen anderes Spiel, als hätten wir noch nie Fußball gespielt“, ärgert sich Urban. In der 72. Minute erhöhte Holzkirchens Kapitän Fabrizio Capocefalo dann durch einen Flachschuss ins linke Eck auf 2:0. „Das kam zur richtigen Zeit“, sagt der TuS-Trainer. „Damit war klar, dass wir die Punkte machen.“ Holzkirchen habe das wirklich ganz gut gemacht, muss auch Urban zugeben.
Die Partie trudelte dahin. Holzkirchen ging kein Risiko mehr ein und wollte den Sieg über die Zeit bringen. Überraschenderweise blieb aber auch ein Otterfinger Aufbäumen aus. „Allgemein war nicht viel Zunder drin“, findet Maier. „Einen richtigen Derby-Charakter hat man nicht gespürt.“ Was da los war, kann Urban nicht genau definieren. „Man hat das Gefühl vermisst, dass das Team das Spiel noch drehen will.“
Mit dem Sieg im Derby bezwang Holzkirchen zum einen den Rivalen, zum anderen gibt man endlich die Schlusslaterne ab. In Otterfing ist man froh, das kommende Wochenende spielfrei zu haben. Urban sagt: „Jeder Spieler soll und muss sich selbst hinterfragen, was er da auf den Platz bringt.“
TSV Otterfing – TuS Holzkirchen II 0:2 (0:1)
TSV Otterfing: Droste – Richter, Pilik, Herzog, Pallauf – Eglseder, Riblinger (69. Schmiedel), Dengler, Ott, Eder (75. Lex) – Bacher (41. Blaschko).
TuS Holzkirchen II: Grünewald – Stadlbauer, Krepek, Stadler, Kriege – Eichner (39. Camara), Mayer, Sappl, Ferraro (72. Rohm) – Capocefalo, Scheidemann (69. Langhirt)
Tore: 0:1 (42.) Camara – 0:2 (70.) Capocefalo.
Gelbe Karten: Eglseder, Richter, Pilik – Krepek, Mayer.
Schiedsrichter: Michael Rößle (TSV Hohenpeißenberg).
Zuschauer: 50.