2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielbericht
Am Ende mit spielerischer Klasse durchgesetzt: Mit 3:1 schlug der TuS Holzkirchen (in Grün) den TSV Eintracht Karlsfeld. Großen Anteil daran hatte Stürmer Stefan Lechner (3.v.l.), der zwei Tore erzielte. FOTO: THOMAS PLETTENBERG
Am Ende mit spielerischer Klasse durchgesetzt: Mit 3:1 schlug der TuS Holzkirchen (in Grün) den TSV Eintracht Karlsfeld. Großen Anteil daran hatte Stürmer Stefan Lechner (3.v.l.), der zwei Tore erzielte. FOTO: THOMAS PLETTENBERG

Mr. Boombastic Lechner schlägt wieder zu

Holzkirchen vor Titelgewinn

TuS Holzkirchen ringt TSV Eintracht Karlsfeld in giftigen 90 Minuten nieder – Saisonende für Marco Höferth

Holzkirchen – Der TuS Holzkirchen hat nach zwei Niederlagen zurück in die Erfolgsspur gefunden: In einer hitzigen Partie, die der TSV Eintracht Karlsfeld mit neun Mann und die Elf von Trainer Gediminas Sugzda zu zehnt beendete, hat sich der Landesliga-Tabellenführer am Dienstagabend verdient mit 3:1 durchgesetzt. „Ich kann nur den Hut ziehen vor meiner Mannschaft“, sagt Sugzda. „Wir haben viele angeschlagene Spieler, einige Leistungsträger fallen aus.“ Marco Höferth fehlt den Rest der Saison mit einem Muskelbündelriss, Ljeotrim Sekiraqa fällt weiter mit muskulären Beschwerden aus, Lars Doppler saß zunächst auf der Bank, da er angeschlagen aus dem Training kam. „Aber alle, die heute gespielt haben, haben sich in jeden Zweikampf geworfen und auch spielerisch überzeugt.“

Allen voran Josef Sontheim: „Diesmal haben wir nicht komplett wild nach vorne gespielt, sondern immer eine gewisse Absicherung gehabt“, sagt Sontheim, der mit einer ganz starken Leistung auf dem linken Flügel das Offensivspiel der Holzkirchner prägte. Nach einer kurzen Phase des Abtastens übernahm der TuS das Kommando: Immer wieder kam Sontheim dank seiner extremen Geschwindigkeit auf Außen an die Grundlinie, doch bei den ersten Aktionen erreichte er keinen seiner Sturmkollegen. Stattdessen musste beinahe Schlussmann Benedikt Zeisel hinter sich greifen, als Mitte der ersten Hälfte Domenico Tanzillo die TuS-Abwehr überrannte und knapp am Tor vorbei schoss. So waren es die Gastgeber, die fünf Minuten vor der Pause in Führung gingen: Erneut nutzte Sontheim seinen Schnelligkeitsvorteil, behielt die Übersicht und flankte präzise auf den zweiten Pfosten, wo der aufgerückte Rechtsverteidiger Maximilian Preuhs zum 1:0 ins rechte Eck einschob. „Es hat diesmal einfach fast alles geklappt“, sagt Sontheim. „Man bekommt auch gleich einen Schub, wenn man merkt, dass gegen deinen Gegenspieler einiges möglich ist.“ Die Freude währte nicht lange, denn noch vor dem Pausenpfiff gelang den Gästen der Ausgleich. Abermals fing sich die TuS-Defensive einen schnellen Konter: Diesmal blieb Tanzillo eiskalt und hämmerte den Ball nach einer Körpertäuschung in die Maschen.

Mit Beginn der zweiten 45 Minuten wurde das Spiel hektischer. Umso wichtiger für den TuS, dass Stefan Lechner einmal mehr bewies, welch ein hochklassiger Stürmer er ist: Nur 120 Sekunden nach dem Seitenwechsel landete ein abgefälschter Ball am rechten Eck des Strafraumes bei Lechner, der den Ball im Herunterfallen volley nahm und im linken Eck platzierte. „Dieses 2:1 war ein bombastisches Tor im richtigen Moment“, sagt Sugzda.

In der Folge rückten die Unparteiischen ins Rampenlicht. Nach 50 Minuten rannte Sontheim wieder allen davon, ehe Eintrachts Tobias Pontow den Holzkirchner Offensivmann in vollem Tempo mit gestrecktem Bein niederstreckte und dafür den Platzverweis kassierte. Von da an entwickelte sich eine giftige Begegnung, bei der sich der TuS von Karlsfeld provozieren ließ. Nach hartem Foul an Lechner eilte Innenverteidiger Maxi Schulz heran und schubste den bereits mit gelb verwarnten Spieler des TSV – der ging theatralisch zu Boden und blieb liegen. Die Folge: Rot für Schulz „Diese rote Karte hat einen faden Beigeschmack“, meint Sugzda. „Natürlich müssen wir in solchen Situationen disziplinierter agieren. Aber es ist schade, dass manche Spieler eine so heftige Schauspielerei abziehen, wie nach diesem Schubser.“

In der Schlussphase brachte der TuS die Partie dann dank spielerischer Klasse über die Zeit. Einen Freistoß aus dem Halbfeld verlängerte Lechner per Hinterkopf ins lange Eck. Der zweite Platzverweis für Karlsfeld erwies sich als Randnotiz. Wichtiger und erfreulicher war die Aussage Sontheims: „Mir ist nichts passiert. Ich bin solche Fouls noch aus der Kreisliga gewohnt.“

Aufrufe: 04.5.2017, 10:22 Uhr
Miesbacher Merkur: Hans SpieglerAutor