2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielbericht
– Foto: Yvonne Gottschlich

SC Herford kassiert gegen TuS Hiltrup eine 1:3-Niederlage

Klare Worte helfen nicht: Trainer Ihsan Kalkan erhält Rückendeckung, Teile der Mannschaft nicht, Konsequenzen für Winter angekündigt.

Das schreit förmlich nach Konsequenzen: Der SC Herford kommt in der Westfalenliga einfach nicht in Tritt, bleibt nach der 1:3 (1:0)-Heimniederlage gegen den TuS Hiltrup ohne Heimsieg und muss mit ansehen, wie sich das „rettende Ufer“ in der Tabelle immer weiter entfernt. Schlimm war vor allem, dass die Niederlage keineswegs unglücklich zustande kam, sondern eindeutig verdient war. „Ihsan Kalkan ist ein Top-Trainer, notfalls gehen wir mit ihm auch ’runter“, schloss Hans-Dieter Menke, der starke Mann in der SC-Fußballabteilung, einen Mechanismus aus, der so oft in diesem Sport greift. Der Mannschaft hatte Menke das auch vor dem Spiel schon deutlich gemacht. Weil die Reaktionen aber ausblieben, erklärte er, dass der Vorstand in der Winterpause entscheiden wolle, welche Spieler der Verein braucht und welche nicht – einige personelle Änderungen deuten sich also jetzt schon an.

SC Herford - TuS Hiltrup 1:3

Kurzfristig sind die nicht möglich, wären aber sinnvoll. Die Herforder Defensive beispielsweise war gegen biedere Gäste mehr als einmal überfordert, hier fehlte eindeutig eine ordnende Hand. Und schon wurden Gedanken laut, den am Ende der vergangenen Saison verabschiedeten Joschka Matys zu reaktivieren. Ob das reichen würde, bleibt dahingestellt. „Wir haben schon vor dem Spiel die Zügel angezogen“, berichtete Trainer Ihsan Kalkan davon, dass klare Worte gefunden wurden, die übrigens sogar für Tränen in der Kabine gesorgt haben sollen.

Aber es half alles nicht. Entscheidend im Spiel gegen Hiltrup war, dass die Mehrzahl der Zweikämpfe an die Gäste gingen. „Wir haben einmal mehr Zweikämpfe gewonnen als der Gegner“, erinnert sich Kalkan an die bisherigen Meisterschaftsspiele. „Das war in Vreden. Und da haben wir gewonnen“. Das sagt eigentlich schon alles aus. Dabei war der Tag wie gemacht für den ersten Heimsieg des Sport-Clubs, denn der überstand in der 4. Minute die erste große Chance der Gäste, als der nach einem Abwehrfehler in Ballbesitz gekommene Luca Marco De Angelis aus spitzem Winkel am zweiten Pfosten vorbei schoss, und nutzte anschließend gleich seine erste eigene Möglichkeit zur Führung, als Sascha Wohlann nach einem Eckstoß Olcay Turhans am höchsten stieg und zum 1:0 einköpfte.

Vielleicht wäre alles anders gekommen, wenn Herford auch seine nächste Riesenchance genutzt hätte, aber Dimitrios Nemtsis und Turhan scheiterten in der 18. Minute. Nach und nach übernahm Hiltrup – vor allem dank der eigenen Zweikampfstärke – das Kommando, verpasste aber vor der Pause den verdienten Ausgleich. Der fiel kurz nach dem Seitenwechsel durch De Angelis per Kopfball. Und damit brach in Herford alles zusammen. Nun waren endgültig keine Ordnung und keine Struktur mehr im Spiel zu erkennen – und prompt legte Hiltrup nach, ging nur zwei Minuten nach dem Ausgleich durch den völlig ungedeckten Manuel Beyer in Führung.

In der Folge fehlten den Gastgebern die spielerischen Mittel, um die Partie noch einmal zu drehen, weil sie im Aufbauspiel viel zu unpräzise waren – und weiterhin die Mehrzahl der direkten Duelle verloren. Eigentlich musste Herford sogar von Glück sprechen, dass die Münsteraner zwei beste Chancen in der 58. und 82. Minute ausließen – so durften sie lange auf ein glückliches Ausgleichstor hoffen. Zu dem kam es aber nicht: In der 89. Minute traf Daniel Mladenovic per direkt verwandelten Freistoß zum 1:3 – die endgültige Entscheidung.


Schiedsrichter: René Gimmler (SG Scharmede) - Zuschauer: 120
Tore: 1:0 Sascha Wohlann (10.), 1:1 Luca Marco De Angelis (52.), 1:2 Manuel Beyer (54.), 1:3 Daniel Mladenovic (89.)
Aufrufe: 013.10.2019, 19:30 Uhr
Dirk Kröger / FuPaAutor