2024-04-25T10:27:22.981Z

Team Rückblick
F: Penner
F: Penner

Vollgasfußballer und Lehrgeldzahler

Saisonrückblick Fußball-Kreisliga A Lemgo: Ein stürmischer TuS Asemissen etabliert sich als Nr. 2 hinter dem Meister. Lipperreihe erlebt eine schwieriges Jahr, Aufsteiger Helpup eins mit Aufs und Abs. Leopoldshöhe rettet sich in Ziel

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Jede vierte Mannschaft in der Fußball-Kreisliga A Lemgo kommt aus Oerlinghausen und Leopoldshöhe – das zeigt, welch gute Arbeit in Fußball-Westlippe geleistet wird.

TuS Asemissen

2. Platz, 65 Punkte, 104:36 Tore. Zweimal in Folge war die junge TuS-Elf in der Abschlusstabelle als Siebter eingelaufen, da schien das Saisonziel „Top 5“ mehr als realistisch zu sein. Doch anders als zuvor, als die Asemisser die gesamte Serie den schwachen Saisonstart mit sich schleppten, stimmten diesmal vom ersten Spieltag an die Ergebnisse. Das hatte Folgen: Schnell etablierte sich der TuS hinter der in anderen Sphären spielenden Übermannschaft TBV Lemgo als „Kronprinz“ der Liga. Vom siebten Spieltag an gab der TuS Platz 2 praktisch nicht mehr ab – und wenn, dann ging es nie tiefer als auf Platz 3. „Man braucht sich nur die Tabelle anschauen, dann sieht jeder, dass wir sehr zufrieden sind“, sagte Trainer Matthias Düding in der Winterpause. Dass Asemissen in jedem Spiel stets 90 Minuten marschierte und sich die Punkte mit einer attraktiven Spielweise sicherte, war ein angenehmer Nebeneffekt, der auch in der zweiten Saisonhälfte anhielt. Trotz eines engen Kaders blieb der TuS 2016 zwölf Spiele in Folge ungeschlagen (acht Siege, vier Remis), ehe es Mitte Mai zum Duell gegen Lemgo kam. In einem begeisternden Spiel hatte der TuS den Meister am Rande des ersten Punktverlustes – doch ausgerechnet ein Eigentor in der 93. Minute besiegelte die unglückliche 3:4-Niederlage. An der Vizemeisterschaft änderte das nichts. „Von 30 Spielen haben wir 27 nicht verloren und 19 gewonnen – die Jungs haben eine Supersaison gespielt“ so Düding.



TuS Lipperreihe

5. Platz, 51 Punkte, 79:55 Tore. Der TuS Lipperreihe hat eine schwierige Saison hinter sich, die im Rückblick als Übergangsjahr gesehen werden dürfte. Mit einem sehr jungen, nur 18 Mann umfassenden Kader holte der TuS aus den ersten sechs Spielen fünf Siege und ein Remis – das machte Mut und schien die Saisonvorgabe „Top 3“ zu bestätigen. Doch dann folgten drei Spiele, aus denen nur ein Punkt resultierte und der Schock: Trainer Uwe Hohnhold trat überraschend aus privaten Gründen zurück. „Das traf uns unvorbereitet. Wir sind dann aber enger zusammengerückt“, sagte Timo Kapale, der, bis dato Torwarttrainer, gemeinsam mit dem spielenden Co Johann Jansen übernahm. Gemeinsam führten sie die TuS-Elf ohne große Ausschläge nach oben oder unten bis Weihnachten auf Platz 3. Als dann auch Jansen wegen „fehlender Perspektive“ aufhörte, sprang Ex-Coach Frank Fulland an Kapales Seite ein. In der Rückrunde setzte das Duo noch mehr auf „Jugendstil“ und zog mehrere A-Junioren hoch. In schöner Regelmäßigkeit wechselten sich nun Siege mit Niederlagen und gute Leistungen mit weniger guten ab. In einem Wort: Es mangelte an Konstanz. Die Jungspunde gaben ihr Bestes, die erfahrenen Leute ließen es hier und da am letzten Biss vermissen. Mehr als ein ganz guter fünfter Platz war am Ende nicht drin. „Wir freuen uns auf den Neustart“, sagte Fulland mit Blick auf die neue Saison.

TuS Helpup

10. Platz, 31 Punkte, 62:73 Tore. „Wir passen gut in die Liga“, sagte Helpups Trainer Florian Müller vor der Saison und meinte damit auch das spielerische Moment, das den Neuling in der Aufstiegssaison 2014/ 15 ausgezeichnet hatte. Da sollte ein einstelliger Tabellenplatz sicher drin sein – doch dann gab es in den ersten sieben Spielen keinen einzigen Dreier und nur zwei Remis. Müller: „Das war ein schleppender Saisonstart. Wir haben Lehrgeld bezahlt.“ Dann kam die Wende. Der Aufsteiger fing sich und gestaltete die folgenden sieben Spiele – bis auf das Auswärtsmatch in Lemgo – erfolgreich: Vier Siege und zwei Remis ließen die Turn- und Sportlust auf Rang 9 überwintern. „Da gehören wir hin und damit sind wir auch im Soll“, sagte Müller damals. Die Erkenntnis aus der Hinrunde: Wenn die TuS alles gibt, auch und vor allem im kämpferischen Bereich, ist vieles möglich. Doch das schienen die Helpuper in der zweiten Saisonhälfte vor allem ausgerechnet gegen die Kellerkinder vergessen zu haben. Man schleppte sich von Remis zu Remis, garniert mit der einen oder anderen Niederlage – erst im zehnten Spiel 2016 gab’s den ersten Sieg. Zweimal belegte die TuS noch Platz 9, doch mit dem einstelligen Tabellenplatz wurde es am Ende nichts. „Das ist schade“, sagte Florian Müller, „für uns war sicher mehr drin. Doch dafür hätte mehr kommen müssen.“ Immerhin: Helpup hat als Aufsteiger eine absolut sorgenfreie Saison erlebt.



TuS Leopoldshöhe

14. Platz, 24 Punkte, 39:67 Tore. Auch die Leos standen bis auf den uninteressanten 2. Spieltag nie auf einem Abstiegsplatz – auch wenn vor allem in der Rückserie von Woche zu Woche der Blick mehr nach unten ging. „Das verdanken wir den Teams unter uns, die nicht gepunktet haben“, sagte TuS-Coach Günter Kmuche. Der traf nach einer katastrophalen Vor-saison, in der der TuS erst am letzten Spieltag und mit ganz viel Glück dem Abstieg entkommen war, in der Vorbereitung einen, so Obmann Gus-tav Holzhauer, „Trümmerhaufen“ vor. Dem erfahrenen Trainer gelang es, die mit Eigengewächsen gespickte Mann-schaft zu entwickeln und die Leistungen zu stabilisieren. Fleißig wie ein Eichhörnchen und mit viel Herz wurden nach fünf sieglosen Spielen (bei zwei Remis) zu Saisonbeginn Punkte gesammelt. Vor allem drei Siege in Serie im September ließen optimistisch nach vorne blicken. „Mit Platz 11 sind wir zufrieden“, sagte Kmuche in der Winterpause. Im März gab es gegen Kalletal und Extertal zwei Dreier in Folge – und die Leos waren Achter. Dass dies die letz-ten Siege sein würden, konnte keiner ahnen. Doch die Verletzungen der Leistungsträger Marcel Heisler, Sven Sielemann und Luca Gentile waren nicht aufzufangen. Mit vier Unentschieden aus den folgenden 14 Spielen retteten sich die Leos ins Ziel. „Von Anfang an war der Klassenerhalt das Ziel. Das haben wir geschafft. Punkt“, bilanzierte Holzhauer.

Aufrufe: 027.6.2016, 10:12 Uhr
VossAutor