2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
– Foto: André Nückel

Der Wirt, mit dem TuS Haste aufstieg

Helmut Spielmeyer feiert 85. Geburtstag

ine der bekanntesten Osnabrücker Fußballer feiert an diesem Donnerstag seinen 85. Geburtstag. Wer Helmut Spielmeyer persönlich gratulieren möchte, muss sich nach Südfrankreich begeben: In der Nähe von Nizza stößt der populäre Spieler, Trainer und Wirt (!) im Familienkreis auf seinen Ehrentag an.

Seine Ehefrau Hanne, mit der er seit 54 Jahren verheiratet ist, zwei Töchter und vier Enkelkinder halten den Jubilar fit und fröhlich – und der Fußball, den er nach wie vor mit Begeisterung verfolgt. An der Bremer Brücke ist er nach wie vor Stammgast, seit 67 Jahren ist er Mitglied des VfL, für den er in den großen Oberligajahren 179 Spiele absolvierte; beim Debüt 1955 war er noch nicht mal 21, also noch gar nicht volljährig. Bis 1963 war er ein laufstarker „Ballschlepper“, wie es im Fußball-Jargon jener Zeit hieß.

Danach war er verantwortlich für die große Blütezeit seines Heimatvereins TuS Haste. Als Spielertrainer und Trainer prägte er eine Ära, in der die Mannschaft von der Osterhaus-Kampfbahn dem Nachbarn VfL mächtig auf den Pelz rückte: 1965 Aufstieg in die höchste Amateurklasse, 1966 Einzug in die erste Hauptrunde des DFB-Pokals, 1967 Aufstieg in die Regionalliga Nord. Die Derbys gegen den VfL (3:3, 1:1) und die Sensationssiege gegen Göttingen 05 und Arminia Hannover sind unvergessen – ebenso aber der Abstieg 1968 und der folgende Absturz.

Bis 1971 blieb er Trainer an der Nette, in einer seiner letzten Amtshandlungen lotste er ein Talent vom VfB Schinkel in die Osterhauskampfbahn: Mit Lothar Gans ist er bis heute freundschaftlich verbunden wie Spielern aus der großen Zeit des TuS wie „Pingo“ Schaber, Heinz Stallkamp oder Dieter Hafkemeyer.

Oft stehen die – vermeintlich – besten Trainer in Sportlerkneipen vor dem Tresen, in der „Hansa“-Klause an der Ellerstraße im Stadtteil Dodesheide war das damals anders. Da zapfte Helmut Spielmeyer und diskutierte leidenschaftlich gern über Fußball. Später führte er die Gastronomie in der Eishalle an der Vehrter Landstraße.

Längst liegt auch dieses Kapitel hinter ihm, doch vom VfL kann und will er nicht lassen. Vor der Abreise schwärmte er noch mal vom 4:0 gegen Darmstadt.

Aufrufe: 029.8.2019, 09:37 Uhr
Harald Pistorius / Neue Osnabrücker ZeitungAutor