2024-05-02T16:12:49.858Z

Team Rückblick
Es scheint eine Ewigkeit her zu sein: Hartenholms Arved Käselau und Christian Jaacks bejubelten vor etwas über einem Jahr gemeinsam das finale Siegtor beim SHFV-Lotto-Masters. Nun plagen sich beide mit Kreuzbandrissen rum.
Es scheint eine Ewigkeit her zu sein: Hartenholms Arved Käselau und Christian Jaacks bejubelten vor etwas über einem Jahr gemeinsam das finale Siegtor beim SHFV-Lotto-Masters. Nun plagen sich beide mit Kreuzbandrissen rum.

Hinter dem TuS Hartenholm liegt ein rabenschwarzes Jahr

Personeller Aderlass und Verletzungssorgen machten dem Segeberger SH-Ligisten zu schafffen

Furios begann das Jahr 2015 für den TuS Hartenholm: Der ,,Dorfverein" aus dem Kreis Segeberg gewann am 11. Januar des vergangenen Jahres sensationell das ,,SHFV-Lotto-Masters". Danach gab es aber für den Hallenlandesmeister nur noch selten Grund zum Feiern: Aus den im Frühjahr noch anstehenden zwölf Schleswig-Holstein-Liga-Spielen wurden nur neun Punkte geholt - und die Krise setzte sich im Herbst fort, als aus den ersten 18 Partien der neuen Saison 2015/2016 nur 13 Zähler eingefahren wurden.

Saisonübergreifend gibt es lediglich ein Team, das in der Schleswig-Holstein-Liga (die vier Absteiger aus dem Sommer einmal ausgeklammert) im Kalenderjahr 2015 noch erfolgloser war: TuRa Meldorf holte (aus allerdings auch nur 29 Spielen) 16 Punkte, für die Hartenholmer stehen in 30 Begegnungen 18 Zähler zu Buche.

TuS-Trainer Jörg Schwarzer betrachtet die Situation wie schon vor Jahresfrist, als sein Team überraschend als Tabellen-Fünfter überwinterte und sich somit auch erstmals für das Lotto-Masters qualifizierte, nüchtern und realistisch: ,,Ich bin niemand, der jetzt große Parolen heraushaut und sagt: ,Wir schaffen den Klassenerhalt!', denn die 13 Punkte, die wir aktuell auf dem Konto haben, sind definitiv viel zu wenig." Ein Versprechen ließ sich Schwarzer dann aber doch abringen: ,,Ich kann garantieren, dass unsere Spieler, ebenso wie wir als Trainerteam, in der Vorbereitung Gas geben und versuchen werden, alles aus uns herauszuholen. Aber wir wissen auch, dass wir eine sehr, sehr schwere Aufgabe vor uns haben."

Wer die Gründe für die Hartenholmer Misere sucht, kommt schnell auf die dünne Personaldecke. Denn im Sommer 2015 schied neben einem Trio, das zum Schleswig-Holstein-Liga-Neuling FC Kilia Kiel ging (Aaron Meyerfeldt, Alexander Meyerfeldt und Tim Ollenschläger), unter anderem auch Marc Jaeger aus zeitlichen Gründen aus dem Kader der ersten TuS-Mannschaft aus. ,,Damit sind uns einige Spieler weggebrochen, die zwar auch in der vergangenen Saison nicht immer gespielt haben, uns aber von der Breite her trotzdem gut getan haben", sagte Schwarzer. Der Coach ging dennoch zuversichtlich in die Saison 2015/2016: ,,Ich war davon überzeugt, dass wir am Ende einen Patz im sicheren Tabellenmittelfeld erreichen würden."

Auf einen passablen Start (Schwarzer: ,,Mit sieben Punkten aus den ersten fünf Partien waren wir bis dahin im Soll.") folgten aber fünf Niederlagen in Folge und das Absinken in den Tabellenkeller. Dies liegt auch am großen Verletzungspech, von dem die Segeberger im Herbst regelrecht heimgesucht wurden. Mit Christian Jaacks erlitt ein wichtiger Offensivspieler im Kreispokal einen Kreuzbandriss, an der gleichen Verletzung laboriert Arved Käselau. TuS-Kapitän Martin Genz plagte sich zudem immer wieder mit muskulären Problemen herum, während Kjell Brumshagen starke Leistenschmerzen zu schaffen machten und machen. ,,Eventuell muss er sich in Kürze einer Operation unterziehen", weiß Schwarzer.

Nach eigenem Bekunden mag es der Hartenholmer Coach ,,eigentlich nicht, wenn ein Trainer über die Verletzten herumjammert, weil ja nicht nur drei oder vier Spieler im Kader eines Fußball-Teams stehen". Mit Blick auf die aktuelle Misere seiner Mannschaft kam Schwarzer jedoch zu dem Schluss: ,,In dieser Saison hat es uns wirklich hart getroffen - und wir sind in unseren Mitteln leider auch sehr begrenzt."

Zwei Winter-Abgängen (Tolga Güvenir kehrte zu Fetihspor Kaltenkirchen zurück und Martin Rehberg ging zu Rot-Weiß Moisling) steht aktuell immerhin ein Neuzugang gegenüber: Stürmer Maurice Reincke, der im Herbst in der Kreisliga Segeberg neun Tore für den TSV Nahe erzielte, kommt zum TuS. Schwarzer sagte abschließend: ,,Wenn wir den Ligaerhalt noch schaffen wollen, brauchen wir auch das nötige Quäntchen Glück, das uns in der Hinserie einige Male gefehlt hat."
Aufrufe: 018.1.2016, 13:00 Uhr
SHZ / SpeAutor