2024-04-23T13:35:06.289Z

Team Rückblick
Symptomatisch für die Rückrunde: So wie hier Hartenholms Björn Johansson (li.) Fabian Arndt von Holstein Kiel II hinterherläuft, hinkte der TuS im zweiten Saisonabschnitt den gestiegenen Erwartungen hinterher. Foto: Stieh*
Symptomatisch für die Rückrunde: So wie hier Hartenholms Björn Johansson (li.) Fabian Arndt von Holstein Kiel II hinterherläuft, hinkte der TuS im zweiten Saisonabschnitt den gestiegenen Erwartungen hinterher. Foto: Stieh*

Hartenholm ging am Ende auf dem Zahnfleisch

Kleiner Kader, viele Verletzungen, trotzdem die bis dato beste Platzierung

Dass überraschende Erfolge auch Probleme mit sich bringen können, erfuhr der TuS Hartenholm im Frühjahr 2015. Denn auf eine Hinrunde, in welcher der Segeberger Verein am Limit spielte, sich erstmals für das SHFV-Lotto-Masters qualifizierte und dieses dann sogar sensationell gewann, folgte eine mäßige Rückrunde. Den 31 Punkten, die die Hartenholmer zur Saison-Halbzeit als Tabellenfünfter aufwiesen, ließen sie nur noch 14 weitere Zähler folgen, was den viertschlechtesten Wert der zweiten Halbserie bedeutete.

TuS-Trainer Jörg Schwarzer empfand dies keinesfalls als besorgniserregend, sondern analysierte ruhig: ,,Im Abschlussklassement stehen wir mit 45 Punkten auf dem zehnten Platz, und das ist angesichts der Bedingungen, mit denen wir arbeiten, wirklich sehr gut."

Genau genommen ist es sogar das beste Ergebnis in der Vereinsgeschichte der Hartenholmer, die ihre ersten beiden Schleswig-Holstein-Liga-Spielzeiten auf den Plätzen 15 (2012/2013) und 13 (2013/2014) abgeschlossen hatten. Schwarzer vermutet: ,,Hätten wir in der Hinrunde 23 und im Frühjahr 22 Punkte geholt, würden uns jetzt alle auf die Schulter klopfen, - aber nun hat der Erfolg der Hinrunde für eine etwas andere Sichtweise gesorgt."

Zwar ärgerte sich auch Schwarzer darüber, dass sein Team, nachdem es die gesamte Saison auf einem einstelligen Tabellenplatz stand, ausgerechnet am letzten Spieltag noch vom neunten auf den elften Rang abrutschte. ,,Grundsätzlich bin ich aber mit unserem Auftreten in der Saison 2014/2015 zufrieden", so Schwarzer, der auch noch einmal auf die Rahmenbedingungen verwies: ,,Wir haben als Verein nun einmal kein Geld und müssen mit jungen Spielern arbeiten."

Überhaupt war harte Arbeit ein Credo des Segeberger Klubs: ,,Wir haben im Winter nur eine Woche pausiert und ansonsten in der Halle durchtrainiert", verriet Schwarzer. Nicht zuletzt aufgrund dieser extremen Belastung gingen einige TuS-Spieler am Ende auf dem Zahnfleisch. Im Frühjahr quälten sich vor allem Christian Jaacks, Martin Genz, Kjell Brumshagen und Arvid Käselau immer wieder mit Verletzungen herum und mussten nicht selten auch angeschlagen mitspielen.

Hartenholms Kapitän (li., hier im Duell mit Altenholzer Timo Bruns) plagten gegen Saisonende immer wieder Verletzungen. Foto: Gerken


,,In der Breite war unser Kader leider nicht so stark besetzt", so Schwarzer, der weiß: ,,Es ist schwer, bis zum Ende die Physis zu haben, um sich in den entscheidenden Situationen auch körperlich durchsetzen zu können."

Dass seine Hartenholmer in der Schlussphase ein Motivationsproblem hatten, wollte Schwarzer zwar ,,nicht ausschließen", - als Hauptproblem hatte er aber einen anderen Punkt ausgemacht: ,,Am Ende hat zu viel Verantwortung auf den Schultern einiger weniger gelegen."

Obwohl die Hartenholmer nur eines ihrer letzten elf Saisonspiele gewannen, wurde nach dem letzten Spieltag zünftig gefeiert: Die Spieler spendierten ihren treuen Anhängern ein großes Fass Bier, dazu wurde Spanferkel gereicht.

Abschließend konnte Schwarzer dem Negativtrend im Frühjahr dann auch noch etwas Positives abgewinnen: ,,Das Gute an unseren zuletzt schlechten Auftritten ist, dass wir uns nun in der Vorbereitung auf die neue Spielzeit wieder umso mehr anstrengen und hart arbeiten müssen, um unser Ziel, das erneut einzig und allein der Klassenerhalt sein kann und wird, wieder zu erreichen."

Aufrufe: 021.6.2015, 21:30 Uhr
SHZ / speAutor