2024-05-10T08:19:16.237Z

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"Völlige Leere" herrschte bei der DJK Geeste. Vor einem Jahr noch knapp in der Bezirksliga-Relegation gescheitert, verlor die DJK dieses Mal in der Relegation zur Kreisliga und steigt in die 1. Kreisklasse ab. F: Lars Schröer
"Völlige Leere" herrschte bei der DJK Geeste. Vor einem Jahr noch knapp in der Bezirksliga-Relegation gescheitert, verlor die DJK dieses Mal in der Relegation zur Kreisliga und steigt in die 1. Kreisklasse ab. F: Lars Schröer

Kreisklassen-Realität statt Bezirksliga-Traum

Kreisliga-Rückblick, Teil 1: Geeste stürzt ab - Union das "Darmstadt der Kreisliga" - Dalumer Greenhorns

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Die Saison ist vorbei. Zeit, zurückzublicken, in Erinnerungen zu schwelgen und ein Fazit zu ziehen. Wir tun das in der Kreisliga. Der Rückblick auf den Abstiegskampf in der Kreisliga!

Heute vor einem Jahr und einen Tag verlor die DJK Geeste das Relegationsspiel bei den Sportfreunden Schwefingen mit 0:1. Ein Törchen fehlte, und die DJK wäre in die Bezirksliga aufgestiegen. Genau ein Jahr scheiterte Geeste wieder in der Relegation – mit schlimmeren Folgen: Abstieg in die 1. Kreisklasse. „Da war völlige Leere“, sagt DJK-Trainer Guido Berndsen.

Mit einer schweren Saison habe man nach einem Umbruch im Sommer gerechnet in Geeste, aber nicht mit dem Sturzflug. „Unsere Hinrunde war nicht zufriedenstellend, aber ich war auch nicht unzufrieden“, hätte Berndsen im Winter nicht mit dem Abstieg seines Teams gerechnet. „Dann sind wir in einen Negativstrudel geraten, der nicht mehr zu stoppen war“, blickt Berndsen auf eine Horror-Serie: vom 16. bis zum 27. Spieltag kein Sieg und nur drei Punkte. „Bis auf ein Spiel waren wir nie schlechter und haben immer ganz knapp verloren. In der letzten Saison war es umgekehrt“, sagt Berndsen, der sogar noch im Kreispokalfinale (1:2 gegen Freren) stand. "Wir sind am Ende an uns selbst gescheitert", so Berndsen.

Brögberns Fehlstart

Eine lange Negativserie zum Saisonstart kostete wohl auch Vorjahres-Aufsteiger Voran Brögbern den Klassenerhalt. "Wir haben zu lange gebraucht haben, um reinzukommen", sagt Spielertrainer Klaus Lammers. "Erst in der Rückrunde haben wir gezeigt, dass wir mithalten können", sagt der Torjäger, der 21 der 43 Brögberner Saisontore erzielte. Ein starker Schlussspurt weckte sogar noch die Hoffnungen auf die Relegation. Aber: "Wir hatten in den letzten acht Wochen acht Endspiele. Da gehst du auf dem Zahnfleisch", schildert Lammers. Bis auf den Abstieg blickt er auf ein gutes Kreisliga-Jahr zurück: "Die Jungs haben alles reingeschmissen und sich weiterentwickelt", so Lammers, der nun seine Karriere beendet.

Dalumer Greenhorns

„Es lag nie an dem Engagement, sondern an den entscheidenden Spielen“, fasst Dalums Trainer Maik Herrmann die Saison seiner Mannschaft zusammen. Sie endete mit dem Abstieg. „Wir hatten drei Schlüsselspiele in der Rückrunde“, zählt Herrmann auf, „Brögbern, Emmeln und Union Meppen. Wir haben alle verloren.“ Vor der Saison hatten die Dalumer Verantwortlichen sich die schlimmsten Szenarien ausgemalt. Dafür war die Truppe eigentlich auf einem guten Weg. Auch, weil Youngster wie Niklas Lingers (13 Tore) oder Lennart Rhiza (8) direkt zur Stelle waren. „Aber wenn jemand wie Geeste absteigt, dann merkst du erst, wie nah du dran warst“, sagt Herrmann.

Das Darmstadt der Kreisliga

Nicht nur Geeste und Dalum steigen in die durch viele Derbys höchst attraktive 1. Kreisklasse Mitte ab, auch Union Meppen. Die Esterfelder beendet die Saison als abgeschlagener Tabellenletzter. “Das haben wir uns in unseren schlimmsten Albträumen nicht vorgestellt“, sagt Schnieders, der vorher schon mit einer schweren Saison gerechnet hatte. „Wir sind das Darmstadt der Kreisliga Emsland. Nur leider fehlte uns der Aufschwung, den Darmstadt am Ende noch hatte“, zieht der Coach Vergleiche zum Bundesliga-Absteiger. Seiner Mannschaft fehlte vor allem vorne die Durchschlagskraft. „18 Tore können nicht zum Klassenerhalt reichen“, tat laut Schnieders der Ausfall von Torjäger Alexander Kuhl sein Übriges. Hinzu kamen „desolate Auftritte, noch nicht genügend Qualität und vor allem eine Serie von Misserfolgen“, erklärt Schnieders. „Was das für eine Mannschaft bedeutet, muss ich niemandem erklären.“

Feuerwehrmann Klas

Ein schlechtes Ende hätte die Saison für Eintracht Emmeln noch fast genommen. Trainer Ragne da Paixao trat nach Differenzen mit den Vereinsverantwortlichen drei Spieltage vor Schluss zurück. Da war Emmeln noch nicht endgültig gerettet. Zum Feuerwehrmann wurde Jan Klas erkoren. Er löschte den Brand der Abstiegsangst. „Wir sind alle froh, dass wir das überstanden haben“, sagt Klas erleichtert. „Wir haben unser Ziel erreicht“, stellte er in der ersten Kreisliga-Saison der Vereinsgeschichte qualitative Unterschiede zur Kreisklasse fest. „Daran musste sich Mannschaft erst gewöhnen. Deswegen lief es auch erst zur Rückrunde richtig“, blickt Klas auf den Marsch raus aus der Abstiegszone.

Harener Höhen und Tiefen

Auch der Emmelner Nachbar, der TuS Haren, bewegte sich immer am Rande der Abstiegsplätze. „Wir haben eine sehr inkonstante Saison mit vielen Höhen und Tiefen gespielt“, ist TuS-Trainer Daniel Vehring mit der Saison insgesamt nicht zufrieden. „Wir hatten uns viel vorgenommen. Aber wir haben uns in guten Spielen nicht belohnt und dann vermeintlich leichte Punkte liegen lassen“, erklärt Vehring. „So hatten wir immer die Unsicherheit, unten drin zu stehen.“ So müsse man am Ende das Positive aus der Saison ziehen: den Klassenerhalt.

Schüring verabschiedet sich zufrieden

Ein zufriedenes Saisonfazit zieht Salzbergens Trainer Friedhelm Schüring. „Wir hatten früh nichts mehr mit dem Abstieg zu tun. Danach hätten wir sicherlich noch ein oder zwei Plätze weiter oben stehen können.“ Den Grundstein dafür sieht Schüring in der drittbesten Defensive der Liga. „Mit einem überragenden David Berger im Tor“, so Schüring. Nur vorne sah er Verbesserungspotential. „Wir haben zu viele Chancen liegen lassen“, sagt der Trainer, der Salzbergen nach drei Jahren verlässt. Mit einem Lächeln im Gesicht: „Wir haben mit eigenen Leuten den Neuaufbau geschafft und eines der jüngsten Teams der Liga. Da kann was zusammenwachsen!“
Aufrufe: 023.6.2017, 09:00 Uhr
Lukas HemeltAutor