2024-04-16T09:15:35.043Z

Interview
Trifft wie am Fließband: Omid Mohammadi vom TuS Gutenberg. Foto: FuPa
Trifft wie am Fließband: Omid Mohammadi vom TuS Gutenberg. Foto: FuPa

"Der Trainer ist der Hammer"

Omid Mohammadi, Topstürmer des A-Klassen-Aufsteigers TuS Gutenberg über den bisherigen Saisonverlauf, seine Ziele für die Zukunft und den Fußball in Deutschland.

Gutenberg. Zehn Tore in 15 Spielen, davon allein drei am vergangenen Wochenende gegen das Spitzenteam aus Monzingen. Eins sogar per Fallrückzieher. Vorherige Saison hatte er maßgeblichen Anteil am Aufstieg und ist seit zwei Jahren Hauptbestandteil der Gutenberger Angriffsmaschinerie: Omid Mohammadi berichtet über seine Zeit in Gutenberg und den Stellenwert von Fußball in seinem Leben.

Omid, du hast am Wochenende mit deinen drei Toren Monzingen fast im Alleingang besiegt. Was bedeutet dieser Sieg für dich?

In der Hinrunde haben wir verloren, ich glaube da war ich auch gar nicht dabei. Ich war bereit und wir wollten gewinnen. In der ersten Halbzeit waren wir konzentriert, haben dann aber unglücklich ein Gegentor bekommen. Der Trainer hat dann mit uns gesprochen und wir haben auf unsere Fähigkeiten vertraut. Das kam dabei raus (lacht). Ich will immer Tore machen und bin glücklich, dass ich meiner Mannschaft zum Sieg verhelfen konnte.

Eins deiner drei Tore war ein sehenswerter Fallrückzieher. Ein besonderer Treffer für dich?

Das war eigentlich nicht so geplant. Ich trainiere ab und zu auch mal Fallrückzieher, diesmal hat es geklappt. Ich freue mich natürlich immer über schöne Tore. Dass wir dann auch noch gewonnen haben, wenn ich so ein Tor schieße, ist natürlich doppelt schön.

Ihr steht als Aufsteiger auf einem Nichtabstiegsplatz. Bist du zufrieden mit dem bisherigen Saisonverlauf?

Noch bin ich nicht zufrieden. Wir müssen so weitermachen. Vor der Saison haben wir einige gute Spieler verloren, die aus verschiedenen Gründen aufgehört haben. Oft ist es deswegen eine schwierige Personalsituation. Meistens bekommen wir aber genug Spieler zusammen (grinst). Ich hoffe wir halten als Aufsteiger die Klasse. Dann bin ich zufrieden.

Apropos Aufsteiger: Wie war der Aufstieg in der vorherigen Saison für dich?

Das war die erste Saison meiner Karriere in Deutschland. Daher war der Aufstieg für mich wunderschön. Wir wollten unbedingt in die A-Klasse, das hat zum Glück geklappt. Ich bin sehr glücklich Teil dieser Mannschaft zu sein und ich muss an dieser Stelle ganz ehrlich sagen: Der Trainer ist der Hammer.

Du bist noch nicht lange in Deutschland. WIe kam der Kontakt mit Gutenberg zustande und wie wurdest du von der Mannschaft aufgenommen?

Ich kam vor zwei Jahren und vier Monaten mit meiner Familie aus Afghanistan nach Deutschland. Der Kontakt kam durch Waldemar Vogel zustande, der in unserer Flüchtlingsunterkunft gearbeitet hat. Dort habe ich jeden Tag Fußball gespielt und nach einiger Zeit mit der Leiterin der Unterkunft geredet, dass ich mehr Fußball spielen will. Die Leiterin ist dann zu Waldemar gegangen und der hat mich dann erstmals mit nach Gutenberg genommen. Ich durfte regelmäßig mittrainieren und schon nach kurzer Zeit, hat der Trainer mir gesagt, dass ich gerne bleiben kann. Die Jungs haben mich sehr gut aufgenommen. Die sind alle super cool.

Was sind deine persönlichen Ziele für die Zukunft mit Gutenberg?

Ich spiele Fußball seit ich ein kleiner Junge bin. In Afghanistan habe ich jeden Tag auf der Straße gespielt, leider gab es da keine Liga, wie hier in Deutschland. Deswegen bin ich erstmal froh, dass ich hier dauerhaft spielen kann und ich will auch noch lange regelmäßig Fußball spielen. Gutenberg ist wie mein zweites Zuhause, ich fühle mich hier unglaublich wohl. Für die Zukunft wünsche ich mir den Aufstieg in die Bezirksliga mit Gutenberg. Das wäre schön.

Aufrufe: 015.3.2018, 13:00 Uhr
Aaron NeumannAutor