2024-04-24T13:20:38.835Z

Team Rückblick
H.v.L.: Christian Beck, Hannes Seidel, Fabi­an Biegler, Manuel Regenhardt, Reimund Schreiber, Timo Schaller, Michal Walotek, Steffen Markowitsch. M. v. l.: Yannik Hornberger, Daniel Seyler, Steven Bartels, Erhan Özpelit, Steffen Dürr. V. v. l.: Sebastian Lux, Harry Beßler, Sven Berger, Fabian Häffner, Soner Basar, Tobias Keilwerth, Jannis Roll.
H.v.L.: Christian Beck, Hannes Seidel, Fabi­an Biegler, Manuel Regenhardt, Reimund Schreiber, Timo Schaller, Michal Walotek, Steffen Markowitsch. M. v. l.: Yannik Hornberger, Daniel Seyler, Steven Bartels, Erhan Özpelit, Steffen Dürr. V. v. l.: Sebastian Lux, Harry Beßler, Sven Berger, Fabian Häffner, Soner Basar, Tobias Keilwerth, Jannis Roll.

Im dritten Anlauf zum heiß ersehnten Titel

Die Meister 2014/15: Nach zwei Relegationsteilnahmen landete der TuS Feuchtwangen nun ganz oben

In den Spielzeiten 2012/13 sowie 13/14 war der TuS Feuchtwangen jeweils in der Relegation am Aufstieg in die Landesliga gescheitert. In der Saison 14/15 ließ sich der 1861 gegrün­dete Turn- und Sportverein auf keine Saisonverlängerung ein und sicherte sich bereits drei Spieltage vor Schluss mit einem 1:1-Unentschieden gegen den lange Zeit schärfsten Verfolger SV Ornbau die Meisterschaft in der Bezirksliga 2 und damit den dritten Aufstieg in die Landesliga nach 1974 und 1980.

Kein Wunder, mag sich mancher nun denken, galten die Feuchtwanger doch vor der Saison als Favorit auf den Titel. Trainer Thomas Ackermann wollte davon zunächst nichts wissen. „Ich fange gerne wieder mit meiner alten Leier an, der Aufstieg war bei uns vor der Saison keine Zielset­zung“, blickt der 51–jährige auf den Sommer 2014 zurück. Nach drei Jah­ren Sportfreunde Dinkelsbühl – die der „Aufstiegsspezialist“ von der Kreis- in die Landesliga geführt hatte – kehrte Ackermann zur Saison 2014/15 zu seinem Heimatverein nach Feuchtwangen zurück, wo er auch schon in der Vorstandschaft und Jugendleitung tätig war.

„Drei langjährige Stammspieler haben vor der Saison aufgehört, wir wollten uns erst einmal rantasten und haben uns selbst gefragt, was können wir erreichen“, beschrieb Ackermann die Vorbereitungszeit. Eine im ersten Moment banal klingende Prämisse gab der Nachfolger von Werner Pfeuf­fer dabei aus: „Wir sind ein Team.“ Dazu zählte Ackermann auch die zwei­te Mannschaft in der Kreisklasse, mit der der Großteil der Trainingseinhei­ten gemeinsam durchgeführt wurde. Zusammen mit den Hallenzeiten kam man beim TuS auf 102 Einheiten in der Saison, die Beteiligung lag bei 20 bis 30 Spielern. „Das war überragend“, lobt der Trainer seine Schützlinge, die den Gemeinschaftsgedanken nicht nur bei gemeinsamen, oftmals länger andau­ernden Sitzungen im Gasthaus zur Sonne in der Kreuzgangstadt ausleb­ten.

Vor allem das Winter-Trainings­lager in Feuchtwangens Partnerstadt Lana/Südtirol, finanziert unter ande­rem durch den Gewinn des Hallen­titels im Altkreis Frankenhöhe, blieb in Erinnerung. Die Spieler um die bei­den Torhüter Sven Berger (16 Einsät­ze) und Michal Walotek (15) sowie die erfolgreichsten Torjäger Fabian Bieg­ler (17 Tore), Steven Bartels und Timo Schaller (je 13) legten sich auch ein­heitliche Trainingsklamotten zu und demonstrierten so Geschlossenheit – ganz nach dem Vorbild der Trainer und Betreuer. Denn zum Erfolg tragen bekannt­lich mehrere Personen ihren Teil bei, speziell jene, die nicht auf dem Platz und damit zumeist auch nicht im Fokus stehen.

Den Trainer- und Betreuerstab der beiden Herrenmann­schaften sowie der A-Jugend mit Har­ry Bessler, Steffen Markowitsch, Steffen Dürr, Christopher Rosum und Karlheinz Plachki hebt Ackermann besonders hervor. Und wenn die Situation doch ein­mal verfahren wurde, wie im Herbst und im Endspurt geschehen, konnte Ackermann auf seine Motivations­künste vertrauen. Bilder vom Aufstieg 1980 (Ackermann: „Von dieser Mann­schaft war ich selber Fan“) sollten einen Schub geben. Aus dem Jahr 2006, als der TuS mit Trainer Thomas Ackermann von der Bezirks- in die damalige Bezirksoberliga aufstieg, existiert ein Film vom entscheidenden Aufstiegsspiel, den sich die versam­melte Truppe auf einer Großbildlein­wand noch einmal anschaute. Träumereien waren also erlaubt, Überheblichkeiten dagegen verpönt. „Wir haben die Liga nie unterschätzt und hatten immer Respekt vor unse­ren Gegnern“, betont Ackermann, der trotz seiner offenherzigen Affinität zum FC Bayern München die Formu­lierung „immer schön am Boden blei­ben“ sehr häufig verwendet.

Viel­leicht sind bei dem Polizisten auch deshalb so viele Glückwünsche vom Rest der Liga eingetrudelt. „Darüber habe ich mich riesig gefreut, das zeigt doch, dass wir ein gutes Bild abgege­ben haben.“ Am meisten gefreut hat sich Tho­mas Ackermann aber für seine Schütz­linge, die zudem als beste Heimmann­schaft der Liga auftrumpften. „Was die Jungs geleistet haben, ist sensatio­nell“, so der TuS-Trainer, der sich nun mit seiner eingespielten und mit Akteuren aus der eigenen A-Jugend verstärkten Mannschaft den Klassen­erhalt in der Landesliga auf die Fah­nen geschrieben hat. Die letzten bei­den Aufenthalte in der Landesliga endeten für den TuS Feuchtwangen nämlich nach einem Jahr umgehend wieder.

Aufrufe: 03.6.2015, 14:09 Uhr
Mathias Hochreuther (NZ)Autor