2024-05-02T16:12:49.858Z

Analyse
Tore durfte der TuS Lingen meist erst spät feiern - Foto: Dieter Kremer
Tore durfte der TuS Lingen meist erst spät feiern - Foto: Dieter Kremer

Landesliga: Wer trifft zu welcher Zeit?

Vor allem in der zweiten Halbzeit fallen Tore +++ Emden von Anfang an wach

In der Hinrunde und zu Beginn der Rückrunde der Landesliga Weser-Ems sind unglaubliche 599 Tore gefallen – das macht bei genau 177 ausgetragenen Spielen einen Schnitt von 3,4 Toren pro Spiel. Doch welches Team schoss zu welchem Zeitpunkt seine Tore? Wir haben einmal nachgeschaut und sind auf einige überraschende Daten gestoßen.

Die Landesliga bewies sich im Halbjahr 2014 als „Liga der Spätstarter“ – von den genannten 599 Treffern vielen 354 erst in der zweiten Halbzeit. Besonders torreich waren die letzten fünfzehn Minuten einer jeden Partie: Genau 147mal mussten die Torhüter den Ball in dieser Spielphase aus den Netzen holen. Wir haben uns an die Arbeit gemacht und nachgeschaut, welche Mannschaft zu welcher Zeit erfolgreich war.

Spitzengruppe: Lingen punktet spät – Emden ist von Beginn an wach

Die Spitzengruppe der Landesliga besteht in dieser Saison aus vier Mannschaften – die unterschiedlicher kaum sein könnten: Auf der einen Seite stehen der Aufsteiger TuS Lingen (1.) und der VfL Oythe (4.), auf der anderen die beiden großen Traditionsvereine Kickers Emden (2.) und der SV Wilhelmshaven (3.). Und genauso verschieden, wie es die Vereine sind, sind auch die Zeitpunkte ihrer Tore. Während der Spitzenreiter aus Lingen vor allem in der Schlussphase erfolgreich war, bewiesen sich die Kickers als wahre Frühstarter. 22 Tore erzielte man in den ersten 45 Minuten, davon alleine acht in der ersten Viertelstunde – ligaweiter Bestwert. Die Jadestädter vom SV Wilhelmshaven haben zu Spielbeginn ebenfalls einen Bestwert inne – doch dürfte man nicht unbedingt stolz darauf sein, in der Anfangsviertelstunde nicht ein Tor erzielt zu haben. Die Oyther spielten, genau wie der TuS Lingen, nach dem alten Motto „Gut Ding will Weile haben“ und erzielten ihre Tore vermehrt in der zweiten Spielhälfte.

1.-15. 16.-30. 31.-45. 46.-60. 61.-75. 76.-90.+ TuS Lingen 4 5 7 9 8 13 Kickers Emden 8 7 7 8 6 7 SV Wilhelmshaven 0 7 5 4 5 11 VfL Oythe 6 4 5 5 6 8

Oberes Mittelfeld: Rothenfelde mit langem Atem – Lohne immer gefährlich

Ohne die Schlussviertelstunde stünde der SV Bad Rothenfelde sicherlich nicht auf dem fünften Tabellenplatz – sondern wesentlich weiter unten. Elf Treffer konnte die Mannschaft von Trainer Günter Baerhausen in diesem Zeitraum erzielen, was einen der besten Werte der Landesliga bedeutet. Doch der SVB kann es auch zu Spielbeginn – elf Tore in den ersten dreißig Minuten stellen einen vergleichsweise guten Wert dar. Anders als der TSV Oldenburg (6.) und der SC Melle (8.), die beide ihre Tore vor allem in der zweiten Halbzeit erzielten, geht durch Blau-Weiß Lohne (7.) eine neunzigminütige Gefahr hervor. In sämtlichen Phasen des Spiels konnte man mindestens fünf Mal treffen, was sonst nur Kickers Emden gelang.

1.-15. 16.-30. 31.-45. 46.-60. 61.-75. 76.-90.+ SV Bad Rothenfelde 7 4 3 8 8 11 TSV Oldenburg 4 5 7 6 5 11 TuS BW Lohne 5 6 7 6 8 8 SC Melle 3 5 6 7 5 11

Unteres Mittelfeld: Hollage braucht Kabinenpredigt – Brake und Schüttorf stechen spät zu

Die kurioseste Statistik liefern die Jungs von Blau-Weiß Hollage: Die Mannschaft von Trainer Thomas Egbers scheint in der ersten Halbzeit nur mit dem Körper auf dem Spielfeld anwesend zu sein. Nur neun Tore gelangen vor dem Pausenpfiff – nach der Halbzeit jedoch schlug die Truppe vom Benkenbusch 24-mal zu. Beim Lokalrivalen und Aufsteiger SC Türkgücü sind die Tore über die gesamte Spielzeit gut verteilt, auch hier fielen die meisten Treffer direkt nach dem Halbzeittee. Sowohl der SV Brake, als auch der FC Schüttorf, ließen ihre Zuschauer bis zum Ende des Spiels zappeln: Der FCS erzielte elf Treffer in den letzten fünfzehn Minuten, die Braker konnten sogar noch zwei Tore mehr im gleichen Zeitraum erzielen und waren dreizehn Mal erfolgreich.

1.-15. 16.-30. 31.-45. 46.-60. 61.-75. 76.-90.+ SC Türkgücü 4 4 3 7 4 5 SV Brake 4 3 6 8 3 13 Blau-Weiss Hollage 2 2 5 9 9 6 FC Schüttorf 1 6 4 5 5 11

Abstiegszone: Oldenburg II und Esens lassen nach – Pewsum und Wahnbek erwachen

Ganz anders vorgestellt hatte sich die Saison 2014/2015 der SV Holthausen/Biene. Nach den letztjährigen Problemen abseits des Feldes findet man sich in dieser Spielzeit im Abstiegskampf der Landesliga wieder. Dabei ist man zwischen der 31. und 60. Spielminute eine der besten Mannschaften der Liga – doch dreißig überzeugende Minuten alleine reichen nicht für große Taten. Trotz einer sehr guten Startphase finden sich der VfB Oldenburg II und der TuS Esens in akuter Abstiegsgefahr wieder – freundlich ausgedrückt. Eine längere Aufwärmphase benötigten der TuS Pewsum und die Kickers Wahnbek, die zusammen in der Anfangsviertelstunde drei mickrige Treffer erzielen konnten. Relativ ausgeglichen ist die Torstatistik beim TV Dinklage und Germania Leer – die dennoch das Abstiegsgespenst zu Besuch haben.

1.-15. 16.-30. 31.-45. 46.-60. 61.-75. 76.-90.+ SV Holthausen/Biene 2 3 6 6 5 4 Kickers Wahnbek 2 3 5 5 6 2 VfL Germania Leer 5 4 3 4 3 6 TV Dinklage 04 3 4 7 4 3 6 TuS Pewsum 1 4 4 2 2 8 TuS Esens 5 1 0 2 2 4 VfB Oldenburg II 5 3 3 3 5 4
Aufrufe: 018.12.2014, 15:47 Uhr
Dennis KurthAutor