2024-05-02T16:12:49.858Z

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Auch TuS Erndtebrücks Trainer Florian Schnorrenberg befürwortet eine Reduzierung der Regionalligen, selbst um den Preis, dass dann „kleine Vereine“ wie sein TuS Erndtebrück nicht mehr den Sprung in die 4. Liga schaffen würden.	Foto: carlo
Auch TuS Erndtebrücks Trainer Florian Schnorrenberg befürwortet eine Reduzierung der Regionalligen, selbst um den Preis, dass dann „kleine Vereine“ wie sein TuS Erndtebrück nicht mehr den Sprung in die 4. Liga schaffen würden. Foto: carlo

Osten und Süden preschen vor

Nordosten will zwei 4. Ligen, Süden vier Regionalligen

Nach dem Vorstoß des DFB-Präsidenten Reinhard Grindel in der leidigen Diskussion um die Aufstiegsmöglichkeiten der Meister aus den fünf Regionalligen ist nun Bewegung gekommen. In Bayern verabschiedeten die bayrischen Vereine der 3. und 4. Liga ein gemeinsames Acht-Punkte-Programm, am Dienstag meldete sich die 3. Liga zu Wort, und anschließend veröffentlichte auch der Nordostdeutsche Fußball-Verband eigene Vorschläge, wie die Verzahnung zwischen 3. und 4. Liga künftig aussehen könnte.

Aus Bayern kommt zunächst einmal die Idee, die 3. Liga zweigleisig zu gestalten, um sodann für die Vereine der fünf Regionalligen durchgängige Aufstiegsmöglichkeiten nach dem Prinzip zu schaffen, wer Meister wird, steigt auf. Da man einem solchen Modell aber angesichts seiner Realisierungsmöglichkeiten wohl kaum Chancen einräumt, geht der eigentliche Vorstoß der Bayern in eine überraschende Richtung: Man erkenne an, dass in den Regionalligen West und Südwest etwa 50 Prozent aller deutschen Männer-Mannschaften angesiedelt sind. Unter der Voraussetzung, dass die Zahl der Regionalliga-Aufsteiger von derzeit drei auf vier erhöht werde, schlagen die Bayern-Vereine vor, dem jeweiligen Meister der Regionalliga West und der Regionalliga Südwest ein direktes Aufstiegsrecht einzuräumen.

Die Meister der drei „Flächen-Regionalligen“ Nord, Nordost und Bayern sollten dann in einer Dreier-Relegation zwei von drei weiteren Aufsteigern ausspielen. Käme es aber doch zu einer Regionalliga-Reduzierung von fünf auf vier Staffeln, schlägt Bayern vor, eine Regionalliga Südost mit Bayern, Sachsen und Thüringen, eine Regionalliga Nord sowie wie bisher eine Regionalliga West und eine Regionalliga Südwest zu bilden.

Radikaler ist das ebenfalls in dieser Woche veröffentlichte Konzept des Nordostdeutschen Fußball-Verbandes („Anstoß Nordost“), der unterhalb der eingleisigen 3. Liga eine neue zwei- oder dreigleisige 4. Liga unter dem Dach des DFB vorschlägt. Die fünf Regionalligen sollen erhalten bleiben, wären dann aber nur noch die fünfthöchste deutsche Spielklasse. Drei Meister sollten demnach in die neue 4. Liga aufsteigen, der vierte Aufsteiger per Relegation ermittelt werden (Rotationssystem).

Auch die 3. Liga hat sich am Dienstag zu Wort gemeldet: Die dortigen Vereine sprechen sich zunächst für eine Reduzierung der Regionalligen von fünf auf drei aus, um einen einfachen und übersichtlichen Auf- und Abstieg zu ermöglichen. Dann aber folgt die Kompromisslösung, wonach die 3. Liga einer Erhöhung auf vier Absteiger zustimmen könnte. Damit einher sollte dann die Reduzierung der Regionalligen von fünf auf vier erfolgen.

FuPa Südwestfalen wollte dazu auch einmal die Meinung aus dem Lager des derzeit einzigen heimischen Regionalligisten hören. Trainer Florian Schnorrenberg sprach dabei – durchaus uneigennützig – Klartext: „Der Meister muss aufsteigen. Das kann meiner Meinung nach nur durch eine Reduzierung der Regionalligen geschehen, auch wenn dann für kleinere Vereine wie den TuS Erndtebrück kein Platz mehr sein wird. Auf Dauer kann man die Regionalliga auch bei uns schon jetzt nicht stemmen. Wenn das überhaupt einer kann und die Rahmenbedingungen mal wieder positiver wären – dann die Sportfr. Siegen.“

Hier zusammengefasst die neuen Vorschläge zur Regionalliga-Reform:


Statement der 3. Liga: Vier Absteiger aus der 3. Liga bei gleichzeitiger Reduzierung der Regionalliga auf vier Staffeln.

Modell Bayern (Acht-Punkte-Programm der Dritt- und Viertligisten): Erhaltung der fünf Regionalligen, Erhöhung der Aufsteiger in die 3. Liga auf vier mit direktem Aufstiegsrecht für die Meister aus West und Südwest; Dreier-Relegation aus Nord, Nordost und Bayern zur Ermittlung zweier weiterer Aufsteiger.

„Anstoß Nordost“: Einführung einer zwei- oder dreigleisigen 4. Liga unter Beibehaltung der fünf Regionalligen als dann nur noch fünfthöchster Spielklassenebene.

Aufrufe: 030.9.2017, 10:00 Uhr
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