2024-04-24T13:20:38.835Z

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An diesem rollenden Verkaufswagen mit Sonnenschirm oberhalb des Stadions (linkes Bild) soll sich der brutale Übergriff ereignet haben. Ansonsten sorgte die Polizei mit massiver Präsenz für einen reibungslosen Ablauf des Pokalspiels. Foto: geo
An diesem rollenden Verkaufswagen mit Sonnenschirm oberhalb des Stadions (linkes Bild) soll sich der brutale Übergriff ereignet haben. Ansonsten sorgte die Polizei mit massiver Präsenz für einen reibungslosen Ablauf des Pokalspiels. Foto: geo

Mysteriöser Überfall am Stadion

Frankfurter Fan nach Spiel niedergestreckt - Opfer außer Lebensgefahr

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Professionell vorbereitet auf nahezu alle Eventualitäten eines DFB-Pokalspiels „in der Provinz“ waren am Samstag in Siegen die Sicherheitsbehörden - und dann durchbrach doch noch ein mysteriöser Faustschlag die Freude über den scheinbar reibungslosen Ablauf eines Großereignisses, dem doch mit einer gehörigen Portion Nervosität begegnet worden war.

Rund eine Stunde nach dem Spielende, als die meisten Fußball-Fans aus dem Siegerland, Wittgenstein und vor allem viele tausend aus Hessen angereiste Anhänger der Frankfurter Eintracht den Sicherheitsbereich im und außerhalb des Siegener Leimbach-Stadions längst verlassen hatten, ereignete sich ein Vorfall, der nach den Schilderungen der Polizeit viel Raum für Spekulationen liefert.

Danach soll an einem mobilen Verkaufsstand oberhalb des Leimbach-Stadions ein bislang Unbekannter einen 42-jährigen Frankfurt-Fan mit einem Faustschlag niedergestreckt und sich dann - so die Meldung eines Online-Portals - vom Tatort entfernt haben, ohne sich weiter um das Opfer zu kümmern. Der 42-jährige Frankfurt-Anhänger war jedoch durch den brutalen Schlag gestürzt und mit dem Kopf auf dem Boden aufgeschlagen. Dabei zog er sich schwere Verletzungen zu. Nach der schnellen Einlieferung in ein nahes Siegener Krankenhaus hieß es, dass sich der Mann lebensgefährliche Verletzungen zugezogen habe. Heute gab die Polizei, die nun wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt, vorsichtige Entwarnung: das Opfer schwebt demnach nicht mehr in Lebensgefahr!

Der rollende Verkaufsstand, bei dem ein „fliegender Händler“ neben Getränken auch Schals mit den Emblemen beider Mannschaften (TuS Erndtebrück und Eintracht Frankfurt) zum Preis von je 10 Euro anbot, befand sich in der Nähe des dort fest installierten Blitzgerätes, also auf dem Fußweg vom Stadion in Richtung Kreisel Martinshardt bzw. abschüssig zur Tennisanlage des TC Siegen.

Wie die Bild-Zeitung auf ihrer Online-Seite berichtete, soll es am frühen Samstagabend eine Festnahme gegeben haben, es stellte sich dann aber wohl heraus, dass dieser Mann nichts mit dem Vorfall zu tun hatte. Dass der Tat offenbar weder eine Provokation oder „Rudelbildung“ gegnerischer Fans vorausging, lässt Raum für Spekulationen - auch in Hinsicht auf eine „Beziehungstat“ im weiteren Sinne.

Bei der Kripo haben sich inzwischen mehrere Zeugen des Tatgeschehens gemeldet. Ihren Beschreibungen zufolge soll der Tatverdächtige 25 bis 30 Jahr alt, 1,75 m bis 1,85 m groß und von muskulöser Statur sein. Er hat hellblondes, kurzes Haar und trug ein schwarzes T-Shirt.

Noch in Unkenntnis der Folgen jenes Ereignisses hatte die Polizei zunächst ein positives Fazit des Pokaltages in Siegen gezogen. Bereits am Bahnhof und auf Gleis 7 war der einfahrende Sonderzug mit den Eintracht-Fans aus Frankfurt von 20 Polizisten „begrüßt“ worden. Weitere rund 80 Einsatzkräfte zeigten am Bahnhofsvorplatz und in der Fußgängerzone Präsenz. Doch sowohl das defensive Auftreten als auch die ausnahmslos friedlich gestimmten Gästefans sorgten für einen ruhigen Mittag. Nach Informationen von FuPa Südwestfalen soll es lediglich in einem belebten Cafe in der Fußgängerzone zu einigen Provokationen gekommen sein.

Für das Ereignis im Leimbachtal hatte man sich Verstärkung einer Hundertschaft aus dem Rheinland sowie einer Reiterstaffel besorgt. Vor allem rund um den Haupteingang des Stadions und im Stadion selbst erzielte die massive Polizeipräsenz die gewünschte „Nebenwirkung“ - es blieb alles friedlich.

Aufrufe: 013.8.2017, 18:52 Uhr
Jost-Rainer GeorgAutor