2024-04-24T13:20:38.835Z

Spielbericht
– Foto: Henrik Martinschledde

FC Gütersloh mit 2:1 gegen TuS Erndtebrück

Déjà-vu-Erlebnis abgewehrt - Der FC Gütersloh feiert mit dem 2:1 gegen den TuS Erndtebrück nach starker 2:0-Führung den ersten Heimsieg dieser Saison. Eric Yahkem und Matthäus Wieckowicz setzen besondere Akzente.

Nach zwei Last-Minute-Unentschieden hat der FC Gütersloh den ersten Heimsieg dieser Saison in der Oberliga geschafft. Bevor sie am Sonntag den verdienten 2:1-Erfolg über den TuS Erndtebrück bejubeln konnten, mussten Spieler und Zuschauer aber ein echtes Déjà-vu-Erlebnis überstehen.

FC Gütersloh - TuS Erndtebrück 2:1
Ähnlich wie vor zwei Wochen beim 1:1 gegen Sprockhövel drängte der Gegner samt mitstürmendem Torhüter in der mit sechseinhalb Minuten viel zu langen Nachspielzeit mit Flanken, Freistoß und Ecke auf den Ausgleich. „Das war noch in den Köpfen drin“, gestand Eric Yahkem, der die zittrige Schlussphase nach seiner Auswechslung von außen verfolgte. Diesmal aber blieb die Konzentration in der Abwehr hoch, und der FCG sicherte sich mit einem verdienten „Dreier“ den 8. Tabellenplatz. „Ein unglaublich wichtiger Sieg“, atmete Julian Hesse auf und sprach von einer „Mentalitätsleistung“ seiner Mannschaft: „Man hat gesehen, dass wir auf der letzten Rille gelaufen sind.“

Die bewies, dass das Vertrauen des Trainers in die Qualitäten des großen Kaders gerechtfertigt war. Obwohl mit Peters, Flock, Bartling und Rump vier Spieler verletzt fehlten und Manstein und Widdecke nur für den Notfall auf der Bank saßen, dominierte der FCG die ersten 25 Minuten klar und erspielte sich fünf klare Torchancen. Während ein „Doppelschuss“ von Matthäus Wieckowicz abgeblockt wurde (8.) und Lars Beuckmann mit einem Kopfball am Erndtebrücker Torhüter Alex Taach scheiterte (17.), hätte der glänzend vorgetragene Angriff in der 20. Minute einen Treffer verdient gehabt. Der Heber von Wieckowicz aus 15 Metern wurde aber von TuS-Kapitän Moritz Brato unmittelbar vor der Linie noch über die Latte geklärt.

Zu diesem Zeitpunkt führte der FC Gütersloh bereits mit 1:0, denn Eric Yahkem hatte in der 9. Minute getroffen. Über den Rechtsaußen war auf dem linken Flügel ein von Andre Kording und Sinan Aygün vorgetragener Konter gelaufen, und der 28-Jährige schlenzte den Ball gekonnt ins lange Eck. Das 2:0 in der 23. Minute bereitete der schnelle und ballsichere Yahkem mit einer Flanke vom rechten Flügel aus vor.


»Das muss in der Anfangsphase von Vata gewesen sein«


Es war nicht zufällig Wieckowicz, der am langen Pfosten mit vollem Tempo zum Ball sprintete und ihn aus kurzer Distanz einköpfte. „Ich habe ihn gefragt, wann er sein letztes Tor gemacht habe, und er meinte, es wäre in der Anfangszeit von Fatmir Vata gewesen“, berichtete Julian Hesse hinterher lachend vom Wortwechsel mit dem früheren Kapitän, der ein „Riesenspiel“ gemacht habe. Tatsächlich traf „Macek“ zuletzt am 21. Mai 2017 zum 1:1-Endstand – und das ausgerechnet im Heimspiel gegen den Tus Erndtebrück.

Mit dem raschen 2:1-Anschlusstreffer in der 27. Minute, begünstigt durch einen Fehler von Linksverteidiger David Schwesig, der sich beim Versuch der Balleroberung verschätzt hatte, verlor das Gütersloher Spiel an offensiver Qualität und defensiver Stabilität. Die Elf fing sich in der 2. Halbzeit allerdings wieder, obwohl Rechtsverteidiger Serdar Erdogmus mit einer Schulterverletzung ausfiel und Julian Hesse mit der Hereinnahme von Stürmer Fabio Kristkowitz umstellen musste. Eric Yahkem hätte seinem Team das spätere Zittern ersparen können, wenn er in der 65. Minute ein Konter-Zuspiel von Kristkowitz direkt verwertet und nicht versucht hätte, den Keeper auszudribbeln. „Der Ball ist etwas aufgesprungen“, ärgerte sich der Angreifer.

Nach dem späten Schlusspfiff von Schiedsrichter Lars Lehmann war diese Nachlässigkeit aber schon wieder vergessen, und auch Lars Beuckmann war erleichtert: „Nach unserem guten Start und der folgenden kleinen Delle war das heute schon ein Richtung weisendes Spiel.“ Dass es in die richtige Richtung ging, nämlich in der Tabelle nach oben, lag auch an dem Innenverteidiger. Gegen den fast nur mit langen Bällen agierenden Vorletzten verzeichnete „Beucke“ ohne gelbe Karte eine fast hundertprozentige Quote bei Zweikämpfen und Kopfballduellen.


Schiedsrichter: Lars Lehmann (Blieskastel) - Zuschauer: 448
Tore: 1:0 Eric Yahkem (8.), 2:0 Matthäus Wieckowicz (22.), 2:1 Manfredas Ruzgis (26.)
Aufrufe: 015.9.2019, 19:00 Uhr
Wolfgang Temme / FuPaAutor