2024-04-24T13:20:38.835Z

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Fußballballett? Der Efringer Stefan Hilpuesch (links), gegen Christian Ophoven aus Bad Bellingen, bleibt mit dem TuS zuhause sieglos.  | Foto: Niklas Schöchlin
Fußballballett? Der Efringer Stefan Hilpuesch (links), gegen Christian Ophoven aus Bad Bellingen, bleibt mit dem TuS zuhause sieglos. | Foto: Niklas Schöchlin

Spektakel zwischen Efringen-Kirchen und Bad Bellingen

TuS erzielt den Ausgleich in letzter Minute

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Geschichte wiederholt sich, auch im Fußball. Wie schon in der Vorwoche im Heimspiel gegen den FC Schönau beim 4:4-Unentschieden, verspielte der VfR Bad Bellingen beim 3:3-Remis in Efringen-Kirchen zweimal einen Zweitore-Vorsprung. Der Landesligaabsteiger aus Efringen zeigte dabei Moral und rettete immerhin einen Punkt.
73 Minuten war die Partie alt, die Gäste führten verdient mit 2:0, ehe sich die Ereignisse überschlugen. Innerhalb von drei Minuten fielen drei Tore, zwei für die Gastgeber, eines für den VfR. Und urplötzlich witterten die zuvor nahezu chancenlosen Platzherren wieder Morgenluft, zumal beim 1:2 durch Stefan Hilpueschs verwandelten Handelfmeter der Bad Bellinger Ahmed Hasnaoui wegen Handspiels auf der Torlinie mit Rot vom Platz flog (74.). Und die letzten Minuten hatten es dann in sich, waren nichts für schwache Nerven. „Für uns ist das ein gefühlter Sieg“, sollte TuS-Trainer Thomas Hauser später sagen. Gottschling war dagegen kaum zu bändigen. Doch der Reihe nach.

Zunächst zielte Michael Flad für die Efringer in der 81. Minute zu genau, traf mit einem Freistoß aus 18 Metern den Außenpfosten, die Zeit rann den Schützlingen von Thomas Hauser davon. Die Gäste verstanden es bei aller Hektik dabei sogar noch, gefährliche Konter zu fahren. So verfehlte Leon Dickau in der 90. Minute freistehend das 4:2.

Szene für jeden Jahresrückblick – und wütende Bellinger

Noch fahrlässiger war allerdings Jonas Dosenbach in der Nachspielzeit. Eine Hereingabe knallte der in der 86. Minute eingewechselte Bellinger aus zwei Metern am völlig verwaisten Efringer Gehäuse an die Querlatte – eine unglaubliche Szene, die in jedem Jahresrückblick Verwendung finden könnte. Und der Chancenwucher sollte sich rächen.

Die nie aufsteckenden Gastgeber kamen noch einmal vor das Gäste-Tor, noch ein letzter Angriff, noch ein letzter Versuch, um nicht auch das dritte Heimspiel nach dem Landesliga-Abstieg zu verlieren. Und es klappte: Max Wechlin traf tatsächlich noch zum Ausgleich – und kurz darauf pfiff Schiedsrichter Luigi Satriano die Partie ab.

Während die Efringer Spieler Freudentänze aufführten, schimpften die Gästespieler, angeführt von Yannik Domagala über Satriano. „Fünf Minuten hat er nachspielen lassen. Drei Minuten hat er angezeigt“, schrie sich der Neuzugang aus Auggen den Frust von der Seele. Auch VfR-Coach Werner Gottschling war nicht gut auf den Unparteiischen zu sprechen. Allerdings müssen sich die Gäste einmal mehr an die eigene Nase fassen. Und das sah letztendlich auch Gottschling so: „So etwas kann ein Mal passieren, aber nicht zweimal hintereinander, dass man die klar bessere Mannschaft ist und dann im Grunde vier Punkte verschenkt“, sagte er. Spätestens mit der 3:1-Führung hätte „das Ding durch sein“ müssen, wetterte Gottschling, der erst wieder mittels liebevoller Umarmung seiner Lebensgefährtin Tanja zu beruhigen war.

Efringens Coach Hauser lächelte dagegen zufrieden: „Auch nach dem 0:2 habe ich immer noch daran geglaubt, dass wir etwas holen können“, versicherte er. „Natürlich war viel Glück im Spiel. Aber meine Jungs haben nie aufgegeben und sich für Aufwand und Einsatz belohnt.“

TuS Efringen-Kirchen – VfR Bad Bellingen 3:3 (0:1)
Tore: 0:1 Domagala (21./Foulelfmeter), 0:2 Tim Siegin (65.), 1:2 Hilpuesch (74./Handelfmeter), 1:3 Lais (75.), 2:3 Hilpuesch (76.), 3:3 Wechlin (90.+4). Schiedsrichter: Satriano (Zell). Zuschauer: 250.
Aufrufe: 03.9.2017, 21:46 Uhr
Werner Hornig (BZ)Autor