2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten
– Foto: Sebastian J. Schwarz

Multi-Kulti in der Kreisstadt

Kreisliga B I: Der TuS 05 Daun will mit einer internationalen Mischung den Klassenverbleib schaffen. Zwei syrische Brüderpaare haben sich besonders in den Vordergrund gespielt.

Seit einigen Jahren schon ist beim TuS 05 Daun eine Multi-Kulti-Truppe am Start – und das mit gleich zwei Mannschaften. Dass Deutsche, Albaner, Mazedonier, Inder, Bulgaren, Polen und auch Syrer zusammenspielen hat in Daun eine gewisse Tradition - Integration pur. Zwei Brüderpaare stehen besonders im Fokus.

Gute Fußballer, die taktisch noch zulegen müssen: Yamen und Yazan Mohamad Douba kamen 2017 als Flüchtlinge nach Deutschland, haben den Anschluss gefunden. Über deren erste Station SV Grün-Weiss Großlittgen im Spielkreis Mosel kamen sie dann nach Daun. Yamen war bereits in der vorigen Saison für den TuS 05 im Einsatz, sein Zwillingsbruder Yazan kam im Sommer vom Mosel-B-Ligisten SV Dörbach nach. Trainer Bekim Fetaovski berichtet: „Sowohl Yamen als auch Yazan haben alle Spiele mitgemacht. Das sind gute Fußballer, denen ab und an das taktische Verständnis fehlt. Sie waren in Syrien nie in einem Verein und hatten keine Ausbildung in einer Jugendmannschaft, wie es bei den meisten jungen Spielern hierzulande üblich ist.“ Sie müssten, so Fetaovski, die taktischen Vorgaben noch gezielter umsetzen. Beide seien jedoch auf dem richtigen Weg. Der Kontakt zu den Doubas kam über Abwehrchef Mohamad Alfauri zustande. Der ist ebenso Bestandteil des Dauner Teams wie die Brüder Karim und Gaith Aswad. Der jüngere von beiden, Gaith, wurde vor wenigen Tagen 18 Jahre jung und strebt das Abitur an. Er und sein eineinhalb Jahre ältere Karim sind im Mittelfeld gesetzt. „Beide haben sprachlich enorme Fortschritte gemacht und sie haben sich schnell etabliert“, sagt der Trainer.

Die letzten Prozente fehlen: Ein weiterer Syrer im Team ist Sharif Al Younes. Der 23-Jährige ist schon einige Jahre in Deutschland und im Dauner Team. Bei seiner ersten Station in Demerath hat er defensiver gespielt, wurde in Daun zum Stürmer umfunktioniert. „Sharif ist schnell, technisch gut, aber noch zu ballverliebt. Beim Abschluss fehlen ihm mitunter noch die Cleverness und die Abgezocktheit", sagt sein Trainer. Doch die brauchen die Dauner nun im Abstiegskampf mehr denn je. „Wir haben die spielerische Qualität, um im Mittelfeld zu landen. Was fehlt, sind die Konzentration und der unbedingte Wille, die Tore auch zu machen. Wir müssen taktisch noch disziplinierter arbeiten. Wir als Trainerteam (Christian Britzius spielt auch noch mit, d. Red.) müssen jetzt auch dem Letzten klarmachen, dass wir wach sein müssen. Die Spiele bis zur Winterpause werden entscheidend sein, mit welchem Gefühl wir in den Winter gehen.“ Weil die Trainingsbeteiligung nicht immer so gut ist, wie sich das Trainerduo das vorstellt, fehlt es in manchen Spielen. „Da hat man gesehen, dass uns in den Schlussphasen die letzten Prozente fehlen, um Spiele noch für uns zu entscheiden, siehe gegen Darscheid (2:3), Esch (0:1) und zuletzt gegen Nohn (3:4).“

Neuer Mann aus Bayern: Zudem sei es dringend nötig, die desolate Heimbilanz aufzupolieren. Denn die TuS wartet noch immer auf den ersten Heimsieg. Der soll nun in den beiden folgenden Heimspielen am Samstag, 20 Uhr, gegen die SG Mehlental/Bleialf und eine Woche später gegen den TuS Ahbach II gelingen. Am 24. November geht´s dann noch zur SG Winterspelt. „Ich möchte am liebsten noch fünf, sechs Punkte einfahren. Dann könnten wir beruhigter in das Frühjahr gehen“, lässt Fetaovski durchblicken. Ein Spieler soll die Dauner noch durchschlagskräftiger machen: Maximilian Fenninger kommt aus Bayern, arbeitet im Dauner Krankenhaus und hat seine Qualität bereits im Training nachgewiesen. „Wir versprechen uns einiges von ihm. Max ist ein groß gewachsener, stämmiger Stürmer und im Offensivbereich einsetzbar.“ Der 27-Jährige besitzt eine Gastspielerlaubnis und sammelte bei seinem Heimatverein SB Chiemgau Traunstein Erfahrung in der sechstklassigen Landesliga Bayern.

Aufrufe: 08.11.2019, 10:00 Uhr
Lutz SchinköthAutor