Dauner Multi-Kulti-Truppe kennt keine Integrationsprobleme

Trotz lediglich vier Punkten aus den ersten sieben Partien ist Trainer Martin Müller nicht unzufrieden. „Unter Berücksichtigung des harten Auftaktprogramms und bis auf das Spiel gegen Oberbettingen, als wir 1:3 verloren haben, können wir zufrieden sein.“ Denn mit Ulmen, Mehlental, Schneifel II und zuletzt Titelfavorit Wiesbaum hatte der TuS vier der eigentlichen Titelaspiranten bereits vor der Brust. Nun hat es vorletzte Woche gegen Ahbach mit dem ersten Saisonsieg endlich geklappt. Martin Müller: „Wir haben als Team funktioniert, kompakt gegen den Ball gearbeitet und die Lücken geschlossen. Wichtig war, dass wir David Kaster und Nicolas Clausen, die in der Zweiten von Ahbach aushalfen, ausgeschaltet haben. Wir haben gerackert und gekämpft.“ Auch eine Woche zuvor hätten die 05er aus Daun gegen Schönecken zwingend gewinnen müssen. „Wir haben unsere Chancen nicht genutzt, hätten zur Halbzeit schon 3:0 führen müssen. Doch die Moral hat dann gepasst, als wir relativ spät in Rückstand gerieten, dann aber das 1:1 doch noch gemacht haben.“

Handballer hilft bei Fußballern aus

Übrigens wurde mit einem Handballer die Hürde Ahbach genommen. „Lukas Mayer, der jetzt sein erstes Seniorenspiel gemacht hat, hat einmalig bei uns ausgeholfen, weil die Handballer kein Spiel hatten“, sagt Müller, der mit dem jungen Torwart David Bally und Alexander Lüsse die Abwehr organisiert. Lüsse spielte letztes Jahr noch zeitweise im Tor. Derzeit verletzt ist der 42-Jährige Bekim Fetaovski, der mit einer gebrochenen Schulter noch bis zur Winterpause ausfallen wird. „Bekim war gemeinsam mit Nuri im letzten Jahr ein Garant für den Aufstieg“, betont Müller. Nooraldin Abuzarad erzielte im Vorjahr über 20 Tore und war als Hauptknipser am Vizetitel maßgeblich beteiligt. „Der Aufstieg aber kam durch eine vorbildliche Teamleistung zustande. In dieser Saison steht definitiv nur der Klassenerhalt auf dem Zettel. Wenn die Mannschaft ihr Potenzial abruft und weiterhin Spannung aufbaut, ist dieses Ziel realistisch.“ Die Stimmung im Team sei sehr gut – nicht nur ob des Sieges gegen Ahbach. Müller hat eine Reihe von Menschen mit Migrationshintergrund in die Mannschaft eingebaut. „Wir sind eine Multi-Kulti-Truppe, die neuen Spieler haben sich super integriert“, sagt der Spielertrainer, der sich selbst kein Zeitlimit setzt. „Solange es noch Spaß macht, der Körper nicht muckt und ich verletzungsfrei bleibe, spiele ich in Daun Fußball.“ Allerdings muss Müller auf einige verletzte Spieler verzichten. So fallen neben Fetaovski auch Markus Fuchs, die Schumacher-Brüder Nico und Rene, Arnold Lamaj und Sharif Al Younes aus. „Gegen Wiesbaum, das ich für den absoluten Titelfavoriten halte, hatten wir ja eh nichts zu verlieren, die Tore vor der Halbzeit fielen zu schnell, aber jetzt wollen wir kontinuierlich punkten.“ Und am Sonntag gastieren die 05er ausgerechnet beim Überraschungs-Tabellenletzten Gerolstein. Das wird ein wegweisendes Spiel. (L.S.).