2024-04-25T08:06:26.759Z

Allgemeines

Training auf Abstand muss wieder erlaubt werden

Kommentar von Lennart Albers: Bereits im März soll der Ball wieder rollen dürfen

Seit vier Monaten steht der gesamte Amateurfußball schon still. Wenn am 3. März die Bundeskanzlerin mit den Ministerpräsidenten wieder zusammenkommt und über neue bzw. alte Maßnahmen spricht, muss der Breitensport an der frischen Luft wieder erlaubt werden, meint Lennart Albers von FuPa Weser-Ems:

Zunächst sei festgehalten: Dass der Breitensport und damit auch der Amateurfußball seit Oktober in Gänze heruntergefahren wurde, war richtig. Zu diffus und heftig war lange das Infektionsgeschehen, zu groß auch die Gefahr, dass Fußballer nach dem Training in der Kälte doch in Versuchung kamen, sich schnell gemeinschaftlich in engen geschlossenen Räumen wie der Kabine und unter der Dusche aufzuwärmen.

In den neuen Verordnungen ab Mitte März muss dem Amateursport aber nicht nur eine Perspektive gegeben werden, nein, er muss wieder ermöglicht und erlaubt werden – wenn auch an klare Auflagen geknüpft, weil die Pandemie natürlich noch nicht vorbei ist. Aber endlich wieder gemeinsam an der frischen Luft Sport zu treiben, ist mit Blick auf die Gesundheit der Menschen und den Zusammenhalt in der Gesellschaft sogar als eine wichtige Säule im Rahmen der Pandemiebekämpfung zu sehen: Weil es neben der Fitness auch das allgemeine Wohlbefinden und damit die Durchhaltekraft bei anderen Corona-Maßnahmen fördert.

Das Infektionsrisiko draußen ist Experten zu Folge 15 bis 19-mal geringer als in Innenräumen. Bis dato ist zudem weiterhin kein einziger Fall einer Virusübertragung bekannt, der auf das gemeinsame Fußballspielen zurückgeführt werden kann, wenn Aufenthalte in Kabinen, Duschen und Sportheimen ausgeklammert bleiben. Deshalb sollte Mannschaftssport an der frischen Luft wieder erlaubt werden – das scheint unfair für jeden Hallensportler, aber es hilft auch keinem weiter, wenn Outdoor-Sportler solidarisch zuhause bleiben. Zudem lässt sich auf Erfahrungswerte aus dem Mai nach dem ersten Lockdown aufbauen: Alle Vereine haben durchdachte und nachweislich funktionierende Hygienekonzepte, die endlich wieder genutzt werden sollten. Diese zentralen Fakten dürfen nicht länger ignoriert werden.

Eine Rückkehr zum Normalbetrieb soll das alles nicht bedeuten. An einen Spielbetrieb ist aktuell noch nicht zu denken. Kabinen, Duschen, Sportheime oder ähnliche Aufenthaltsräume sollten noch strikt geschlossen bleiben. Zunächst mit einem Training unter Abstandsregeln zu starten und erst bei Erreichen einer bestimmten Inzidenz wieder Körperkontakt zu erlauben, ist ebenso denkbar wie Kleingruppentraining zum Start. Und auch wenn es für den leidenschaftlichen Amateurfußballer hart ist: Auch auf das gemeinsame Bier nach dem Training muss noch verzichtet werden. Aber mit Blick auf die Pandemierisiken spricht nichts dagegen, auf Abstand die Bewegung mit einem Ball sowie das Schlagen von Pässen und das Üben von Torschüssen wenigstens in kleinen Gruppen wieder zu erlauben. Es würde kleinen wie großen Fußballern viel bedeuten.

Die Sportvereine haben lang genug gelitten, viele von ihnen sind nur aufgrund der Treue ihrer Mitglieder nicht in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Kinder und Jugendliche müssen endlich wieder Struktur in ihren Alltag bekommen. Weg von der Konsole, wieder Gemeinschaft erleben. Und auch Erwachsene brauchen endlich wieder den Ausgleich zum harten Pandemie-Alltag. Fangen wir endlich damit an, da wieder Freizeit zu ermöglichen, wo es pandemisch unbedenklich ist. Der Fußballplatz ist so ein Ort.

Aufrufe: 028.2.2021, 13:16 Uhr
Lennart AlbersAutor