Königsdorf lässt sich nicht erschüttern

Für den 2004er Jahrgang gab es so nur eine weitere Voraussetzung, um an der Bezirksliga-Qualifikation teilnehmen zu können: Sie mussten einen der ersten zwei Plätze der Sonderstaffeltabelle erreichen. Das schafften die ambitionierten Nachwuchsfußballer zwar, aber aufgestiegen sind sie trotzdem nicht. Denn laut Verband hätte die jetzige B-Jugend des Vereins mindestens in der Sonderstaffel spielen müssen, damit der 2004er Jahrgang nächstes Jahr in der Bezirksliga spielen darf.

Es ist nicht das erste Mal, dass der 2004er Jahrgang am Regelwerk oder an kleinen Fehlern scheitert und nicht aufsteigt. Der Aufstieg von der Leistungsklasse in die Sonderstaffel etwa wurde durch Falschinformation verhindert. In der Tabelle hatte Königsdorf damals einen Punkt Rückstand auf den SV Rheidt. Der Punktevorsprung wurde falsch in die Tabelle eingetragen, der SV Rheidt lag eigentlich einen Punkt hinter Königsdorf. Ein Unentschieden hätte also gereicht. Weil die Königsdorfer aber dachten, dass sie gewinnen müssen und deshalb risikoreich spielten, verloren sie am Ende.

Ein anderer Aufstieg scheiterte an starken Gegnern. Nach zwei Siegen gegen Lövenich/Widdersdorf kam Königsdorf in den Lostopf mit den stärkeren Mannschaften. Dort trafen sie auf die erste Fußballschule Köln — ein Spiel ging unentschieden aus, das andere verloren. Das Ergebnis war, dass die Jugend der Fußballschule aufstieg. Sehr zum Ärger des TuS, denn die Ausgangssituation der Fußballschule war ähnlich wie die jetzige der C-Jugend.

Mit seinen Sorgen ist der TuS nicht allein. Auch die Junioren des VfL Sindorf scheiterten wiederholt am Aufstieg — ein Problem, dass der Fußballkreis Rhein-Erft zwar zur Kenntnis nimmt, aber nicht lösen kann. „Das Regelwerk ist eindeutig. Leider können wir da auch nichts machen”, sagt Stefan Dannert, Vorsitzender des Kreisjugendausschusses. Den Vereinen könne er nur empfehlen, es weiter zu versuchen.

Für den TuS ist das vierte Jahr in Folge ohne Aufstieg ein großes Problem. „Wir verlieren jedes Jahr zwei bis drei Topspieler an den Kreis Köln, weil sie einfach frustriert sind. Darunter sind Stammspieler, die seit ihrer Kindheit dabei sind. Mir als Trainer tut das echt weh”, klagt Jonas Knappe, Trainer der C-Jugend. Acht gute Spieler verlassen nun den Verein. „Ich kann es nicht verstehen, dass der Kreis einen so starken Jahrgang nicht unterstützt.” Aufgeben wollen die Königsdorfer trotzdem nicht. In der nächsten Saison wollen sie wieder am Aufstieg arbeiten.