2024-04-19T07:32:36.736Z

Allgemeines
Pressschlag: Binzens Fitim Smakaj gegen den Haagener Gino Catania. In einer fairen Partie war der TuS die zweikampfstärkere Mannschaft. | Foto: Matthias Konzok
Pressschlag: Binzens Fitim Smakaj gegen den Haagener Gino Catania. In einer fairen Partie war der TuS die zweikampfstärkere Mannschaft. | Foto: Matthias Konzok

TuS Binzen schlägt SC Haagen in der Windlotterie mit 2:0

Binzen festigt seinen Platz in der Spitzengruppe +++ Haagen muss sich dem Abstiegskampf stellen

Verlinkte Inhalte

In der Kreisliga B, Staffel II, hat der TuS Binzen den SC Haagen mit 2:0 geschlagen. Während die Gastgeber oben mitmischen, müssen die Gäste den Blick nach unten richten.
Es war eine kleine Lotterie mit einem Schuss Spannung: Wann immer ein Fußballer auf dem Binzener Sportplatz den Ball hoch und weit schlug, eine Flanke in den Strafraum brachte - welche Flugbahn die Kugel letztlich nehmen würde, war nicht berechenbar. Denn es wehte ein kräftiger Wind, so dass manch langer Ball plötzlich an ungeahnter Stelle herunterkam. Das brachte immerhin ein bisschen Spannung in eine Partie, deren Qualität indes vom Winde verwehrt war. "Das war schlecht gegen megaschlecht", lautete das schonungslose Fazit von Frank Reinstadler.



Der Haagener Coach konnte mit dem Auftritt seiner Mannschaft nicht zufrieden sein. Dabei hatte der SC ordentlich begonnen, die ersten 20 Minuten ausgeglichen gestaltet und war durch Adama Fatly zweimal aus spitzem Winkel zum Abschluss gekommen. Selbst als Binzens Neuzugang Fabian Gonsowski in der neunten Minute nach einer Flanke seinen zweiten Schussversuch im Gäste-Kasten unterbrachte und der TuS mit 1:0 vorne lag, war noch kein Bruch im Haagener Spiel zu vernehmen. Doch der folgte wenig später. "Wir haben den Gegner aufgebaut", sagte Reinstadler, denn seine Elf erlaubte sich im Aufbau zu viele Fehlpässe. Bezeichnend auch, wie die letzte nennenswerte Offensivaktion der Gäste vor der Pause ihr Ende fand: Jordan Held war allen enteilt - und verlor die Ballkontrolle an der Strafraumgrenze.

Binzen scheitert mehrfach an Benjamin Koch

Der TuS dominierte fortan das Geschehen: Hinten ließ Binzen nichts mehr anbrennen, kam - auch dank eines effektiven Pressings - immer wieder zu schnellen Balleroberungen und verzeichnete mehrere Großchancen. Doch einzig Fitim Smakaj war ein Treffer vergönnt, als er SC-Keeper Benjamin Koch umkurvte und zum 2:0 einschob (28.). Christof Heinzmann, Marius Mertsch und Gonsowski scheiterten allesamt am Haagener Schlussmann. Nach der Pause litt dann auch die Zufriedenheit des Binzener Trainergespanns Markus Felber und Uwe Kraehling. "Die erste Halbzeit war eigentlich gut", bilanzierte Felber, "aber in der zweiten Hälfte haben wir nach etwa einer Viertelstunde den Faden verloren."

In einer zerfahrenen Partie harzte es nun auch im Angriffsspiel des TuS. Während Haagen versuchte, mit zunehmender Spielzeit mehr in die Offensive zu investieren, brachten die Gastgeber ihre Gegenstöße kaum mehr sauber zu Ende. So blieb die Hoffnung der Gäste am Leben, doch im Abschluss fehlte es an Fortune: Sarjo Fattya köpfte auf die Latte, Gino Catania ließ das Außennetz zappeln und Ronny Leonhardt konnte sich eine Viertelstunde vor dem Ende strecken wie er wollte, die Kugel wollte einfach nicht an TuS-Schlussmann Sebastian Neumärkel vorbei. Haagen agierte nicht zwingend genug, um die über weite Strecken stabile Binzener Defensive ins Wanken bringen zu können. Die endgültige Entscheidung verhinderte derweil zweimal Koch: Erst parierte er einen - nicht perfekt platzierten - Schuss von Heinzmann aus elf Metern reaktionsschnell, dann bekam er einen 45-Meter-Lupfer von Dominik Rakus gerade noch zu greifen.

Haagen muss sich dem Abstiegskampf stellen

Der TuS konnte es verschmerzen und landete einen ungefährdeten Heimerfolg, dank der läuferischen und kämpferischen Qualitäten sowie der mannschaftlichen Geschlossenheit, welche Felber als wesentliche Faktoren hervorhob. Zugleich festigte Binzen seinen Platz in der üppig besetzten Spitzengruppe. "Vielleicht können wir oben angreifen", äußerte sich Felber mit Blick auf den Aufstiegskampf noch zurückhaltend. Das Potenzial stecke auf jeden Fall in der Mannschaft, aber "wir denken von Spiel zu Spiel".

Das Gefühl, zur Spitzengruppe zu zählen, ist dem SC Haagen noch nicht gänzlich fremd. In der Vorsaison verpasste der Club erst am letzten Spieltag den direkten Sprung in die A-Klasse und scheiterte dann in den Aufstiegsspielen am SV Karsau. Doch in dieser Saison ist die Realität eine andere: "Wir stecken im Abstiegskampf", stellte Reinstadler mahnend fest. Das Spiel in Binzen sei ein Fehlstart gewesen, positive Aspekte ließen sich keine mitnehmen. "Das muss man abhaken", schloss der Haagener Coach einen Schlussstrich unter die Partie.

TuS Binzen - SC Haagen 2:0 (2:0)
Binzen: Neumärkel, Köpfer, Asal, Cazzonelli, Mertsch (74. Calvagna), Gonsowski (86. Kohushölter), Rakus, Heinzman, Manthei (80. Groß), Bartocha (71. Thiel), Smakaj.
Haagen: Koch, Kilic (46. Di Salvia), Hils, Markic, Catania, Held, Di Domenico (70. Rimkus), J. Brommer, Meister (53. S. Brommer), A. Fatly (S. Fatly), Leonhardt.
Tore: 1:0 Gonsowski (9.), 2:0 Smakaj (28.).
Schiedsrichter: Walter Osswald (Maulburg).
Zuschauer: 40.
Aufrufe: 018.3.2017, 22:18 Uhr
Matthias Konzok (BZ)Autor