2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielbericht

Eilbek dreht das Spiel

5. Spieltag: TuS Berne III - SC Eilbek II 2:3 (2:0)

Die Mannschaftskasse des SC Eilbek II durfte sich am Cyclassics-Sonntag freuen, denn aufgrund diverser Verspätungen fließen mehr als 50 Euro in die Spardose. Weniger erfreulich war dies für die Spielvorbereitung, wurde doch zuvor eine Anreise mit dem ÖPNV als bevorzugte Variante kundgetan. So trudelten die letzten erst zehn Minuten vor Anpfiff ein, der Plan des Spiels war somit dahin und die Konzentration gestört. Im gewohnten 4231 begann Prominski für Nachzügler Rubin, weitere Umstellungen gab es beim SCE nicht.

Schon nach sieben Minuten musste der SCE das erste Mal wechseln, Innenverteidiger Appel bekam bei einem Block einen Schlag auf das Sprunggelenk, für ihn kam Rubin ins Abwehrzentrum. Ein zweites Mal musste Eilbeks Arztkoffer zum Einsatz, als Heinrich an der gegnerischen Eckfahne mit zwei offenen Sohlen abgeräumt wurde, die Pfeife von Schiedsrichter Krüger blieb aber unverständlicherweise stumm. Auf dem Platz tat sich lange wenig, Eilbek war noch überhaupt nicht in der Partie und die hoch anlaufenden Berner wussten die Räume geschickt zuzustellen, so dass bis Mitte der ersten Halbzeit nichts passierte.

Die erste richtige Chance des Spiels nutzten die Hausherren zum 1:0, Rubin gewann an der Mittellinie einen Zweikampf, der zweite Ball landete jedoch bei Berne, einen sehenswerten Schnittstellenpass erlief Schroten vor dem zögerlich herauseilenden Sechting und setzte das Leder mit viel Gefühl neben den Pfosten zur Führung. Sieben Minuten später durfte Jan-Niklas Schroten erneut jubeln, mit einem Heber aus 16 Metern traf er über den im Nirwana stehenden Sechting zum 2:0. Zwar hatte Eilbek durch Startelf-Debütant Prominski, der an Mohr scheiterte, die erste Gelegenheit, doch Berne hatte durch zwei gute Distanzschüsse, bei denen sich Marcel Sechting lang machen musste, deutliches Oberwasser.

Erst kurz vor dem Seitenwechsel kam Eilbek besser in die Partie, Mazohl scheiterte aus spitzem Winkel an Mohr, mit dem Pausenpfiff erreichte ein abgefälschter Pass Maximilian Prominski, der frei vor dem Tor am heute bärenstark aufgelegten Mohr scheiterte. Mit einer verdienten Berner Führung ging es in die Kabinen, aus denen Eilbek zwar personell unverändert herauskam, auf einmal aber ein ganz anderes Spieltempo an den Tag legte und den Gegner in der zweiten Hälfte regelgerecht einschnürte.

Bereits zweieinhalb Minuten nach Wiederanpfiff konnte der SCE den Anschlusstreffer erzielen, Lammerts scharfe Hereingabe vom rechten Flügel ließ Prominski im Fünfmeterraum für Mazohl durch, der am langen Pfosten gegen die Laufrichtung von Mohr zum 2:1 traf. Zwei Minuten später lag die Kugel erneut im Berner Tor, denn nach einem Rückpass führte Lammert den indirekten Freistoß schnell auf Feldmeier aus, doch Krüger pfiff das Tor zurück, da der Ball nicht am Ort des Vergehens gelegen haben soll. Das brachte SCE-Trainer Torgau einmal mehr auf die Palme, Krüger verwarnte ihn im Anschluss mit dem gelben Karton. Den Wiederholungs-Freistoß setzte Lammert in die Mauer, den Nachschuss parierte Mohr stark.

Im Berner Beu waren die Offensivbemühungen der Heimmannschaft mittlerweile komplett eingestellt, Eilbek drängte auf den Ausgleich und hatte in Person von Heinrich zwei Großchancen, doch eine Hagemann-Flanke schoss Heinrich knapp daneben, nach erneuter Flanke von links parierte Mohr den Kopfball aus sieben Metern glänzend. Den dritten Einsatz des Eilbeker Arztkoffers gab es in Minute 55, Hagemann köpfte den Ball zurück auf Sager, ehe ihn ein Berner von der Seite mit dem Kopf traf. Bei Linksverteidiger Hagemann gab es einen tiefen Cut an der Augenbraue, er musste vom RTW abgeholt werden, für ihn kam Florian Dittrich in die Partie.

Dieser war schnell in der Partie, denn Eilbek münzte seine Überlegenheit nach der Pause in ein zweites Tor um. Lammert beschleunigte das Spiel aus dem Zentrum mit einem feinen Zuspiel auf Mazohl, der anschließend das Tempo erneut anzog, bis zur Grundlinie ging und dort zurücklegte, den Cutback drückte Dittrich aus zwei Metern über die Linie. Dann durfte wieder mal der Arztkoffer zum Einsatz kommen, denn Eilbeks Keeper Sechting fing das Leder ab, doch statt über den am Boden liegenden Keeper zu springen, traf Bernes Angreifer ihn am Oberschenkel. Einmal mehr gab es hier keine Reaktion von Schiedsrichter Krüger gegen die in manchen Situationen überharte Gangart von Berne.

Eine Viertelstunde vor Abpfiff hatte Eilbek die Partie komplett gedreht, im Sechs-Mann-Knäuel wurde Prominski im Strafraum mit dem Rücken zum Tor am Fuß getroffen, dieses überflüssige Foul bescherte dem SCE bereits den dritten Strafstoß der Serie. Kapitän Feldmeier übernahm die Verantwortung und verlud den machtlosen Mohr, Eilbek hatte den Pausenrückstand nun komplett gedreht. Appel hatte Prominski zuvor lautstark von der Bank befohlen im Strafraum zu bleiben, dieser gehorchte und wurde mit dem Strafstoß belohnt.

Auch nach der Führung spielte Eilbek weiter nach vorne, Dahms schoss eine Flanke von Heinrich neben den Kasten, Dittrichs Kopfball nach Flanke von Lammert landete über der Querlatte. Berne hatte in der restlichen Spielzeit inklusive der fünfminütigen Nachspielzeit noch drei ungefährliche Abschlüsse aus der Distanz durch die Maring-Brüder, zu mehr sollte es aber nicht reichen. Eilbek setzt sich mit dem aufgrund der Leistungssteigerung im zweiten Abschnitt verdienten ersten Auswärtssieg der Serie in der Spitzengruppe fest und bestätigt Platz 3 in der Tabelle.

Aufstellung:

Marcel Sechting – Sven Prigann, Jonathan Appel (8. Genia Rubin), Sören Sager, Frank Hagemann (57. Florian Dittrich) – Dennis Dahms, David Feldmeier – Steffen Heinrich, Artur Lammert, Fabian Mazohl - Maximilian Prominski (90. Tristan Dahms)

Tore:

1:0 Jan-Niklas Schroten (23., Rechtsschuss)

2:0 Jan-Niklas Schroten (30., Rechtsschuss)

2:1 Fabian Mazohl (48., Linksschuss, Lammert)

2:2 Florian Dittrich (70., Rechtsschuss, Mazohl)

2:3 David Feldmeier (75., Foulelfmeter, Rechtsschuss, Prominski)

Gelbe Karten:

Maring, Ta, Rahimi - Sager

Schiedsrichter:

Marcel Krüger (Note 4) – Unklare Zweikampfbewertungen, ließ zwei beidbeinige Grätschen mit offener Sohle ungeahndet, ließ aber beide Teams den Ball wegen 7 Zentimetern bei Freistößen zurechtlegen. Überschritt die angezeigte Nachspielzeit grundlos um zwei Minuten.

Spielnote: 2,5

Unterhaltsames und kurzweiliges Spiel mit zwei komplett unterschiedlichen Hälften.

Aufrufe: 026.8.2019, 10:19 Uhr
Klaus Pablo TorgauAutor