Auf dem Zahnfleisch zum Punktgewinn

Mit Marco Curcic aus der zweiten Mannschaft anstelle des beruflich verhinderten Spielertrainers Daniel Dylong sowie der Premiere von Stand-by-Torwart Marc Henrich war Merzhausen stark ersatzgeschwächt. Denn auf der Auswechselbank saßen lediglich der dritte Torwart Pascal Franke sowie Spartak Jace, der bereits zuvor im Spiel der „Zweiten“ in Merzhausen im Einsatz gewesen war.

Mit dieser Notelf schlugen sich die Gäste in den ersten 45 Minuten beachtlich. Mit kompakter Defensive ließ Merzhausen auf regennassem, tiefen Boden nichts zu. Angesichts der Bodenverhältnisse gab es viele Ballverluste – das genaue Passspiel fiel sehr schwer. Torgefahr entstand lediglich bei Distanzschüssen von Raffaele Banchetto (16.) und Matej Rugle (17.), die jedoch daneben gingen. Die beste Gelegenheit hatte Dominik Ruppel, der freistehend in der 19. Minute das Tor verfehlte. Iulian Ivan wurde in der 34. Minute nach feiner Hereingabe von Danjel Maric gerade noch von einem Frankfurter Abwehrbein am sicheren Einschuss gehindert. Die Gastgeber beschäftigten Ersatztorwart Henrich in den ersten 45 Minuten lediglich durch zwei Freistöße, bei denen der Keeper auf dem Posten war. Drei Minuten vor dem Pausenpfiff schwächten sich die Hausherren selbst, als Esmir Omerovic nach einem groben Foulspiel von hinten gegen Raffaele Banchetto von Schiedsrichter David Rendel konsequent die Rote Karte erhielt.

Mit Wiederanpfiff versuchte Merzhausen, die Überzahl zu nutzen, aber zu selten kam der Gast gefährlich in den gegnerischen Strafraum. Es fehlte im Abschluss an Durchschlagskraft. Hoffnungen keimten im TuS-Lager in der 66. Minute auf, als es gelang, die Überzahl zur 1:0-Führung durch Iulian Ivan zu nutzen. Robin Hartmann und Christopher Wanzke hatten zuvor mit schönem Zusammenspiel die linke Abwehrseite der Gastgeber aufgebrochen und Ivan einen präzisen Pass von Wanzke aus kurzer Distanz eiskalt vollstreckt. In der Folgezeit schafften es die elf Merzhäuser aber gegen kämpferisch starke Gastgeber nicht, das 2:0 nachzulegen. Angesichts der eigenen Personalmisere konnte aus dem Platzverweis des Gegners kein Kapital mehr geschlagen werden. Elf Minuten vor Schluss fiel dann auf kuriose Weise das 1:1. Nach einem Freistoß, verbunden mit einem Abwehrquerschläger und einem Tritt über den Ball, landete das Leder bei Adil Musli, der aus drei Metern zum nicht unverdienten Ausgleich und 1:1-Endstand einschob.

„Wir haben zu viele Standards zugelassen und aus unseren eigenen Räumen nach dem Platzverweis zu wenig gemacht“, monierte TuS-Pressesprecher Ralf Sartoris nach dem Schlusspfiff und bestätigte die leistungsgerechte Punkteteilung. Nach einer ordentlichen Mannschaftsleistung erhielt Ersatztorwart Henrich ein Sonderlob: „Er hat die wenigen Chancen der Gastgeber souverän entschärft.“

SV der Bosnier Frankfurt: Vrdoljak; Cortinel, Velagic, Omerovic, Panainte, Omanovic (79. Hadzimehmetdagic), Musli, Burgio, Rugle, Drino, Ivanov.

TuS Merzhausen: Henrich; Curcic, Müller, Maric, Ch. Wanzke, Ruppel, R. Hartmann, Banchetto, Zrakic, Ivan, A. Razai.

Tore: 0:1 Ivan (66.), 1:1 Musli (79.) – Schiedsrichter: Rendel (Bauschheim) – Rote Karte: Omerovic (42. /Bosnier) wegen groben Foulspiels – Zuschauer: 40.