2024-05-10T08:19:16.237Z

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Daniel Meßner drückt aufs Tempo. Die Gegenspieler sehen meist nur die Hacken des Torjägers. . F.:Meier
Daniel Meßner drückt aufs Tempo. Die Gegenspieler sehen meist nur die Hacken des Torjägers. . F.:Meier

Der Messi aus der Bezirksliga weckt Begehrlichkeiten

Daniel Meßner (26) vom TuS Aschaffenburg-Leider hat in den vergangenen 74 Spielen unglaubliche 102 Tore erzielt +++ Höherklassige Anfragen häufen sich

Er hat eine Gabe, die nur wenige Fußballer haben. Daniel Meßner vom unterfränkischen Bezirksligisten TuS Aschaffenburg-Leider hat das Tor-Gen, von dem viele Fußballer träumen. Der 26-Jährige hat in der laufenden Saison in nur 18 Spielen schon stolze 35 (!) Treffer erzielt. Bei noch zwölf ausstehenden Partien könnte er locker die Marke von 50 Toren knacken. Damit liegt "Messi" Meßner in der Torschützenliste um 16 Treffer vor dem Zweiten Ünal Noyan von Spitzenreiter Vatan Spor Aschaffenburg. Nun hat der Knipser mit seinem Klub den Landesliga-Aufstieg ins Visier genommen, was bei dem aktuellen Tabellenstand auf Platz vier mit nur einem Punkt Rückstand auf Rang zwei durchaus möglich ist. Inzwischen sind auch Profiklubs auf den Angreifer aufmerksam geworden und vielleicht ergibt sich ja doch noch eine späte Karriere bei einem namhaften Verein.

Daniel Meßner stammt aus dem Aschaffenburger Stadtteil Leider und wohnt dort auch. Beruflich is Meßner in der Farbenbranche im Außendienst tätig. Seine Karriere begann bei der Viktoria Aschaffenburg. Im letzten Jahr B-Jugend und in den beiden A-Jugend-Jahren spielte Meßner dann schon beim TuS Aschaffenburg-Leider. Dort begann auch sein Weg im Herrenbereich. Nur in der Spielzeit 2014/15 wechselte der Offensivakteur für ein Jahr in die Landesliga Nordwest zum FC Viktoria Kahl, wo er in 26 Spielen sechs Treffer erzielte. "Das war schade, denn ich hatte in dem Jahr viel Schichtarbeit und konnte mich daher nicht so durchsetzen, wie ich mir das erhofft hatte", sagt Meßner. Seine Bilanz seit 2013 kann sich durchaus sehen lassen. Der 1,76 Meter große Rechtsfuß traf in 155 Spielen satte 147 Mal. 2016/17 brachte es Meßner in 29 Spielen auf 35 Treffer, in der Vorsaison waren es in 27 Partien 32 Tore. Das schien kaum noch zu toppen, was ihm aber dennoch gelungen ist. In nur 18 Begegnungen waren es bisher 35 Treffer - ohne einen einzigen Elfmeter geschossen zu haben. Nur in einem Spiel in der laufenden Runde traf Meßner nicht und dieses Spiel bei der FG Marktbreit-Martinsheim ging prompt mit 0:1 verloren.

»Mein Antritt ist meine Waffe.«

Inzwischen hat sich das Team von Trainer Steffen Bolze (34) eine Spielweise angeeignet, die voll und ganz auf "Messi" Meßner zugeschnitten ist: "Wir spielen defensiv und lauern auf Fehler des Gegners. Dann kommt unser schnelles Umschaltspiel zum Tragen und ich kann dabei meine Schnelligkeit ausspielen", beschreibt Meßner den Leider Spielstil. Der profitiert da oft von den maßgenauen Zuspielen von Trainer-Bruder Sven Bolze, der sein idealer Vorbereiter ist. Strafstöße schießt Meßner nicht, sieben gab es bereits diese Saison und dann wäre seine Trefferausbeute wahrscheinlich noch höher. "Ich hole die Elfmeter raus, weil ich oft nur durch ein Foul zu stoppen bin. Mein Antritt ist meine Waffe. Es läuft einfach unheimlich gut", so Meßner, der die Rückennummer 14 trägt. Beim 12:0-Erfolg beim FV Karlstadt traf Meßner vierfach, in in fünf anderen Partien gelang ihm jeweils ein Dreierpack. Antritt und Schnelligkeit sind die eine Sache, die andere ist seine sensationelle Schusstechnik, die ihn so erfolgreich macht.

Sogar das Interesse von Profiklubs ist geweckt.

Solche Werte wecken Begehrlichkeiten bei höherklassigen Klubs. Daniel Meßner steht bei so manchem Verein auf dem Notizblock. Zweitligisten haben sogar schon Interesse angemeldet. "Ich soll wohl noch demnächst zum Probetraining eingeladen werden", verrät Meßner, den Vereinsnamen hält er aber dann doch unter Verschluss. Auch eine Anfrage von einem Klub aus der dritten Liga liegt ihm vor. Aus der Regionalliga gab es auch Anfragen, unter anderem natürlich vom Stadtnachbarn Viktoria Aschaffenburg, was ja naheliegend ist. "Ich bin schon 26 Jahre alt, aber es wäre natürlich ein Traum, wenn sich für mich noch eine Profikarriere ergeben würde. Damit hätte ich nie gerechnet, aber es scheint Interesse an mir zu geben. Ich lasse das aber alles auf mich zukommen, mache mich nicht verrückt. Wenn ein konkretes Angebot käme, würde ich es aber auf jeden Fall probieren", sagt Meßner, der mit Frau Jessica glücklich verheiratet ist. Klappt s nicht mehr mit dem Sprung in den Profibereich, geht für den pfeilschnellen Knipser die Welt nicht unter: "Ich habe ja meine Familie und meinen Job." Und beim TuS Aschaffenburg-Leider würden sie ihren Goalgetter sicher vermissen, wenn der ein paar Etagen höher wechseln würde. Das ist eben so, wenn ein Kicker eine ganz besondere Gabe hat, wie sie "Messi" Meßner anscheinend in die Wiege gelegt worden ist.

Aufrufe: 020.1.2019, 09:21 Uhr
Dirk MeierAutor