2024-04-23T06:39:20.694Z

FuPa Portrait
Ein Mann, ein Ball, eine Uni: Michel Dennin bekommt sein Sport-Studium, seine ehrenamtlichen Tätigkeiten beim TuS 08 Senne I und das Hobby als Bezirksliga-Spieler unter einen Hut. Dafür ist er jetzt ausgezeichnet worden.
Ein Mann, ein Ball, eine Uni: Michel Dennin bekommt sein Sport-Studium, seine ehrenamtlichen Tätigkeiten beim TuS 08 Senne I und das Hobby als Bezirksliga-Spieler unter einen Hut. Dafür ist er jetzt ausgezeichnet worden. – Foto: Zobe

"Ich erledige meine Aufgaben mit einem Lächeln"

Michel Dennin bekommt Studium, Fußball, Ehrenämter, Job, Freundin und Familie unter einen Hut. Für sein Engagement ist er jetzt ausgezeichnet worden.

Eigentlich sollte Michel Dennin vom Bezirksligisten TuS 08 Senne I ins Sportzentrum Kamen-Kaiserau reisen, um dort den „Bernd-Feldhaus-Engagementpreis“ entgegenzunehmen. Doch die Preisverleihung musste verschoben werden – wegen Corona. Seinen ersten Platz hat der 26-jährige Student der Sportwissenschaften aber natürlich sicher.

Darum geht es

Der „Bernd-Feldhaus-Engagementpreis“ für studentisches bürgerschaftliches Engagement im Sport zeichnet Studentinnen und Studenten aller Fachrichtungen aus, die sich während ihres Studiums an westfälischen Hochschulen in den Mitgliedsvereinen des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW) in besonderer Weise ehrenamtlich engagieren oder hochschulpolitisch für den Sport tätig sind.

Zwei Funktionäre seines TuS 08 lasen auf der Webseite des FLVW von der Preis-Ausschreibung: Der 1. Vorsitzende der Fußballer Lars Herrmann und Stefan Mahne aus der Jugendleitung. Zu dritt erstellten sie die Bewerbung und schickten sie Ende Juli an den FLVW. Es war schon fast Gras über die Sache gewachsen. Bis jetzt. „Ich stand in der Küche, schaute auf mein Handy und sah eine Mail. ,Sehr geehrter Herr Dennin, wir gratulieren Ihnen herzlich zum ersten Platz’“, erzählt Dennin. „Ach ja, da war ja was, dachte ich mir.“

1.000 Euro Preisgeld

Mit 1.000 Euro ist der Preis dotiert. Dieses Geld ist nicht für den TuS 08 Senne I, sondern für den Preisträger selbst. „Ich habe mir noch keine Gedanken gemacht, was ich mit dem Geld mache. Aber definitiv hole ich eine Kiste Bier und lade Stefan und Lars mal ein“, verrät Dennin. Die Jury war von Michel Dennins zahlreichen ehrenamtlichen Tätigkeiten offenbar sehr angetan. Er spielt nämlich nicht nur für den TuS Senne Fußball, er ist auch in der Jugendleitung des Vereines aktiv und zudem beim Fußballkreis Bielefeld Mitglied im Kreisjugendausschuss und im Ausschuss für Verbandsentwicklung. Alles ehrenamtlich versteht sich.

Seit 2000 schlägt Dennins Herz für den TuS 08. Der gebürtige Hanauer (Hessen) zog mit seiner Familie 1996 nach Bielefeld und 1998 in die Senne. „Meine ersten fußballerischen Schritte habe ich in Senne gemacht, dann gab es mal ein Jahr, in dem ich im Kreis Lippe gespielt habe, aber mittlerweile kann ich mir kaum etwas anderes als Senne vorstellen“, schwärmt der Sportstudent. Dass er sein Studium angefangen hat, ist eigentlich einem Zufall geschuldet. Dennins Plan war ein anderer. Bei einer regionalen Tageszeitung machte er eine Ausbildung zum Medienkaufmann und wollte in der Folge eigentlich ein Volontariat machen. „Dafür hätte ich aber ein sechsmonatiges, unbezahltes Praktikum machen müssen“, erklärt Dennin. Dies habe er allerdings nicht stemmen können. So entschied er sich für das Studium und arbeitet nebenher als Werkstudent bei einem Sportladen in der Bielefelder Innenstadt.

Organisation ist alles

Die Abwechslung ist es, die Dennin Spaß an seinem Job bereitet. Ebenso der Umgang mit den Kunden. Damit meint er jedoch nicht jene, die in die Umkleidekabinen urinieren. „Das habe ich schon erlebt“, sagt er und lacht. Glücklicherweise sind das die Ausnahmen. Job, Studium, Fußball, Ehrenämter, Freunde, Freundin und Familie unter einen Hut zu bekommen, benötigt schon ein gewisses Logistikgeschick. „Im Schnitt bin ich am Tag zwei Stunden mit meinen Ehrenämtern beschäftigt.“ Dennin hilft es, dass er ein sehr strukturierter Mensch ist. Stress kennt er nicht im eigentlichen Sinne. „Stress hat man nicht, den macht man sich. Ich erledige meine Aufgaben mit einem Lächeln“, sagt er.

Die Arbeit im Fußballkreis Bielefeld mache Michel Dennin Spaß, im Verein jedoch noch einmal deutlich mehr. „Da sieht man direkt die Auswirkungen der Entscheidungen, die man getroffen hat.“ Umstellungen der Trainingspläne, Trainerwechsel, Integration von neuen Mitstreitern. Das seien die Dinge, die ihn antreiben und erfüllen würden.

Aufrufe: 06.11.2020, 10:30 Uhr
Nicole Bentrup / FuPaAutor