In einem der Container ist ein kleiner Besprechungsraum untergebracht. Auf dem Tisch hat Dennis Tenge etliche DIN-A4-Blätter ausgebreitet. Die Ausdrucke dokumentieren den Schriftverkehr mit der Verwaltung, der weit bis ins vergangene Jahr zurückgeht. „Wir hätten gerne einen praktischen Betrieb, der funktioniert“, sagt der Geschäftsführer der Fußball-Abteilung des TuS 08. Er berichtete von großen Kommunikationsproblemen mit der Verwaltung und von einer gewissen Hilflosigkeit, die die Vorstandsvertreter verspüren.
Auf der städtischen Sportanlage wird kräftig gebaut. Da, wo einst das Vereinsheim stand, soll die Dreifachturnhalle entstehen. Auch die Fußballer profitieren von der Modernisierung. Im Oktober 2021 soll die Anlage fertig sein, hat TuS 08-Präsident Dirk Weiser in dieser Woche von städtischer Seite erfahren. Bis dahin gilt es, zu improvisieren. Dazu sind die Fußballer grundsätzlich bereit. Dafür müssten aber die Voraussetzungen stimmen, für die in erster Linie die Verwaltung zuständig sei. Und die habe sich nicht an alle Absprachen gehalten, meint Dieter Wiekhorst, der Fußball-Abteilungsleiter des TuS 08. So seien die aufgestellten Container-Kabinen mit knapp elf Quadratmetern viel zu klein. „Es gab im Vorfeld etliche Treffen, wo auch über die DFB-Richtlinien gesprochen wurde. Und darin steht, dass eine Mannschaftskabine 25 Quadratmeter groß sein sollte“, so Wiekhorst. Er vermisst zudem einen zweiten Toiletten-Container.
Wiekhorst und Tenge berichten von unzähligen Eltern-Beschwerden, die nicht nachvollziehen können, warum es keinen temporärer Unterstand für die Jugendkicker direkt am Platz gebe. Und moniert werde die mangelhafte Ausleuchtung an den Containern. Frank Baumbach, Fußball-Obmann der Concordia, kennt diese Beschwerden – und die der Gastvereine. Zwei Senioren-Mannschaften der Concordia tragen ihre Spiele an der Xantener Straße aus. Zudem werden die Abteilungen des TuS 08 und der Concordia einen eigenen Fußballverein gründen. Die Zusammenarbeit der Vorstände ist daher sehr eng. „Wir wollen nicht rummeckern, sondern nur die Voraussetzungen erhalten, um den Spielbetrieb aufrecht zu halten“, sagt Baumbach. Und dazu gehöre auch ein Telefonanschluss, „auf den wir jetzt schon seit vier Monaten warten“. Die Stadt schiebt den Schwarzen Peter der Telekom zu, wie Weiser erfahren hat. Bei den Abbrucharbeiten des Vereinsheims sei eine Leitung zerstört worden, heißt es.
In der dunklen Jahreszeit werden zwei Concordia-Teams und sechs TuS 08-Mannschaften die Sportanlage nutzen. Während der Meisterschaftsspiele können sie sich und die Gäste in zwei Kabinen in der Großraumsporthalle umziehen. Dies sei aber auch erst der Fall, seitdem die Stadt Post vom Fußballverband Niederrhein erhalten habe, meint Tenge. Während der Ortsbegehung eines Vertreters des Fußball-Kreis Moers war unter anderem folgendes festgestellt worden: „Die derzeit vorhandene provisorische Unterbringung der Spieler zwecks Umkleiden und Duschen in einem Container können wir für den Spielbetrieb nicht genehmigen.“ Unabhängig von der aktuellen Corona-Ausnahmesituation seien die vier Kabinen zu klein und verstoßen gegen die DFB-Richtlinien.
„Wir wollen keinen Palast haben, sondern nur die derzeitige Situation verbessern“, sagt Tenge. Dazu gehöre auch die obligatorische Bewirtungsmöglichkeit während der Spiele unweit des Platzes. Bürgermeister Frank Tatzel habe vor Wochen eine Hütte in Aussicht gestellt. Tenge: „Meine Nachfragen zu den Details sind bis heute nicht beantwortet worden.“ Er, Weiser, Wiekhorst und Rohrbach hoffen schnellmöglich auf eine Verbesserung der Gesamtsituation. „Zudem ist die Mitgliedergewinnung wegen der Umbauarbeiten im Zuge der Fusion ohnehin schon schwierig genug“, sagt Tenge.
Info: Concordia-Rasen nicht bespielbar
Zusammenschluss Die Gründungsversammlung für den neuen Fußballverein Concordia Rheinberg findet im Oktober oder November statt.
Zwangspause Seit geraumer Zeit kann auf dem Concordia-Rasen nur trainiert werden. Durch die Hinterlassenschaften von Wühlmäusen und Maulwürfen sei der Platz nicht bespielbar, sagt Obmann Frank Baumbach. Die Stadt sei längst darüber informiert, dass der Rasen erneuert werden muss.