2024-03-28T15:56:44.387Z

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Ein Rheinberger auf der Bielefelder Alm

Marcus Uhlig im Porträit

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Marcus Uhlig spielte für den TuS Rheinberg 08 und SV Millingen. Seit 2011 ist der 41-Jährige als Geschäftsführer beim Drittligisten Arminia Bielefeld tätig.

Hinter der nichtssagenden Adresse "Melanchtonstraße 31a" in Bielefeld verbirgt sich die Geschäftsstelle des Fußballclubs Arminia Bielefeld. Von der zweiten Etage der SchücoArena, wie "die Alm" mittlerweile heißt, blickt Marcus Uhlig direkt auf das satte Grün, auf dem der Drittligist einen neuerlichen Anlauf unternimmt, zurück in die positiven Schlagzeilen zu kommen. Dass der gebürtige Rheinberger einmal als Geschäftsführer die Geschicke des DSC Arminia mitbestimmen würde, das hätte er sich nicht träumen lassen, als er Anfang der 1990er Jahre für den MSV Moers auflief.

"Es gibt nichts Schöneres", sagt Uhlig zu seiner Aufgabe als Geschäftsführer und "Leiter Medien und Kommunikation" bei dem Traditionsclub aus Ostwestfalen. Wie fast alle kleinen Jungs hat der 41-Jährige, der in Kamp-Lintfort geboren wurde, vors runde Leder getreten. Zunächst beim TuS 08 Rheinberg, dann folgte der Wechsel zu, Meerbecker Club. Als die Trainer für die C-Junioren, die damals in der Niederrheinliga um Punkte kickten, Talente aus der Umgebung suchten, wurden sie auf den jungen Rheinberger aufmerksam. Fortan spielte Marcus Uhlig, dessen Eltern nach wie vor im Ortsteil Annaberg wohnen, im Rheinpreußenstadion.

Noch heute sind ihm seine ehemaligen Übungsleiter wie Ernst Forster, Jürgen Scheidung und Jürgen Knapp in Erinnerung geblieben. Unter Knapp feierte er seinen größten sportlichen Erfolg. Nach zweimaligem Abstieg bis in die Kreisliga A wurde der MSV Moers auch mit seiner Hilfe wieder Bezirksligist. Einige Jahre zuvor hätte er fast mal den Sprung zu einem prominenten Verein geschafft. Rot-Weiß Essen hatte auf den Niederrhein-Auswahlspieler ein Auge geworfen. Doch die Offiziellen von RWE bekamen die Härte des Elternhauses zu spüren. "Fußball in Essen? Da leidet nur die Schule drunter", lautete die klare Aussage.

Marcus Uhlig kickte weiter beim MSV Moers und baute am Amplomius-Gymnasium sein Abitur. Dass Medien ihn faszinieren, stellte er schnell bei einem Praktikum in der Rheinberger Lokalredaktion der Rheinischen Post fest. Anschließend war er dort als freier Mitarbeiter tätig, bis es ihn wegen des Jura-Studiums nach Bielefeld zog. Von da an pendelte Uhlig am Wochenende zwischen seinem Studienort und dem Meerbecker Club. Seine aktive Laufbahn beendete er beim SV Millingen. Nach bestandenem Examen stand die berufliche Karriere im Mittelpunkt. Er gründete eine Marketing- und Medienagentur. Diese wurde ab 2003 auch für die Arminia tätig. Die Kontakte wurden immer enger, bis Uhlig 2011 zum Geschäftsführer aufstieg. An seine ersten Schritte auf neuem Terrain kann sich der Rheinberger noch gut erinnern: "Gleich zu Beginn musste ich Trainer Markus van Ahlen entlassen. Der hatte zehn Spiele hintereinander mit seiner Mannschaft nicht gewonnen."

Mit dem neuen Coach Stefan Krämer hat Uhlig mehr Glück. Die Arminia ist wieder wer und spielt derzeit in der 3. Liga um den Aufstieg mit. Mittlerweile hat er auch sein privates Glück in Bielefeld gefunden. Mit Ehefrau Verena und Söhnchen Felix wohnt die Familie knapp 500 Meter von der SchücoArena entfernt. Klar, dass Felix schon ein blau-weißes Arminia-Trikot mit seinem Namen hat.

Und was passiert, wenn mal ein anderer, vielleicht noch größerer Verein kommt, um Marcus Uhlig abzuwerben? "So schnell keine Chance, wir haben hier in Bielefeld noch einiges vor", sagt der 41-Jährige. Ginge es nach ihm, wird an der Melanchtonstraße 31a möglichst bald wieder Erstliga-Fußball gespielt.

Aufrufe: 026.11.2012, 22:35 Uhr
Rheinische Post / Jürgen SchroerAutor