„Nein“, kommt es wie aus der Pistole geschossen, wenn man „den Neuen“ an der TuS 08-Spitze fragt, ob er je gedacht hätte, dass er mal Präsident eines Sportvereins mit mehr als 700 Mitgliedern werden würde. Er selber ist erst seit zehn Jahren dabei, war vorher in keinem Verein tätig. Und er ist dies in einer Zeit geworden, in der eine große Veränderung ansteht: Das in die Jahre gekommene Vereinsheim des nebst Umkleidekabinen und Toilettenanlagen an der Xantener Straße soll abgerissen werden, vermutlich schon zum Jahresende.
Die Stadt als Eigentümerin baut für die Europaschule nebenan eine Dreifachturnhalle, die auch der TuS 08 nutzen kann, für den hier ein Vereinsheim vorgesehen ist. Und Weiser übernimmt das Ruder zu einem Zeitpunkt, wo der Fußball keine große Rolle mehr spielt, die Rheinberger nur drei Mannschaften stellen, auf Kreisebene spielen. „Wir waren schon mal in der Landesliga“, weiß der Mann, der selber mit Fußball nichts an der Brause hat. Handball, Schwimmen, Judo – das sind die Sportarten des neuen Präsidenten, der am 30. September 1968 in Rumeln-Kaldenhausen geboren und dort mit zwei älteren Brüdern groß wurde. Und Tischtennis.
„Ich organisiere gerne, kann bestimmt auch was bewegen. Aber ich bin keiner, der gerne im Mittelpunkt steht“, sagt Dirk Weiser.
Und dass man delegieren können muss, auch andere machen lassen. Nach und nach will er die Leiter der acht Abteilungen beim TuS 08 Rheinberg einladen, mit ihnen Gespräche führen.
„Ich möchte wissen, was funktioniert, was anders oder besser gemacht werden könnte“. Denn „wir sind ein Turn- und Sportverein, da müssen alle Räder ineinander greifen“. Das gelte natürlich auch fürs Präsidium, dem neun Mitglieder angehören, der „neue Chef“ inklusive. Die ungerade Zahl ist bewusst gewählt, „damit es bei Abstimmungen keine Patt-Situation geben kann“.
Für zwei Jahre wird ein Präsident gewählt; mindestens zwei Jahre hat Dirk Weiser also Zeit, sich auch mit Hilfe des „sehr gut funktionierenden Präsidiums“ seinem Amt zu widmen. Zu gucken, was er bewegen beim TuS 08 könnte. Das Reisen mit seiner Frau, eines seiner größten Hobbys, wird trotzdem nicht zu kurz kommen. Im Juni steht Irland auf der Agenda, vielleicht auch Schottland. Und im kommenden April wollen die beiden nach Mexiko fliegen.